CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Barry D. – Born To Play

Taqa Records

Barry D. ist ein junger Pianist, der auf seinem neuen Album „Born To Play“ zeigt, wie straßentauglich, frisch und funky Jazz sein kann. Als Ganzes betrachtet ist das bei Taqa Records in Nashville erschienene Album eher ein modernes, überwiegend instrumentales Soul-Album, das immer wieder sogar mit richtig fetten Beats daher kommt, die aus jeder aktuellen Hip Hop-Produktion entliehen sein könnten. Smooth Jazz mit Kick, sozusagen.

Und genau das gab es bisher noch nicht. Sprechen mir von eben jenem Smooth Jazz,  sprechen wir unweigerlich und leider all zu oft auch von Langeweile, Gleichförmigkeit und schablonenhaften Arrangements zwischen vorhersehbarem Songmaterial. Bei „Born To Play“ ist das jedoch alles anders. Bei einigen wenigen Stücken scheinen eine Spur Rock und Latin hindurch, die sich im Gesamtbild sogar gut einfügen. Manche Songs sind fast Meditativ, manche Mainstream-Pop-orientiert – alles gehalten durch den Deckmantel aus Soul. Instrumentalem Soul.

Barry D. behält dabei eine harmonische Balance, die das Album zu einer sehr runden Sache werden lässt. Die sehr wenigen, sparsam aber wirkungsvoll eingebrachten Vocals tun ihr übriges, um den künstlerischen Erfolg des Albums zu sichern und haben einen Flow, der an besten Gospel erinnert.

Ob das Album hierzulande Erfolg haben wird, ist leider fraglich. Denn so eklektisch das Gesamtbild des Albums auch sein mag - die Brücke, die es zwischen Contemporary Jazz, Smooth Jazz, Funk, Gospel, RnB, Latin, Rock, Pop und Soulgefühl schlagen will, geht vielleicht in zu viele Richtungen auf einmal.

Trotzdem bekenne ich mich ehrlich und direkt: Für mich ist „Born To Play“ überdurchschnittlich.

© DJ Yonderboi

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