CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Chaz Jankel – My Occupation-The Music Of Chaz Jankel

Tirk Recordings/Groove Attack

Es wurde auch mal dringend Zeit, dass Chaz Jankel eine eigene Kompilation bekommt. Den besonders in Europa in den ausgehenden Siebzigern und frühen Achtzigern erfolgreichen Jankel (je nach Vertrieb auch mit “s“ anstelle des „z“ im Vornamen) zeichnete aus, dass er es schaffte, waschechten Soul mit Plastik-Pop zu verbinden, obwohl einige seiner Songs immer wieder eindeutig in die Soul-Ecke gehörten. So behielt sich Chaz Jankel einen leicht zwielichtigen Ruf als Grenzgänger zwischen den Discowelten aus Soul, Pop und damals typischen Italosound. Das Ganze hatte natürlich seinen ganz eigenen Reiz.

Die 13 Stücke auf „My Occupation“, benannt nach seinem wohl größten Hit „(Your’e My) Occupation“, sind damit nicht nur ein unaufdringlich zu hörendes Sammelsurium zwischen Soul und Disco-Kuriositäten, sondern auch ein Zeitzeuge der europäischen Discokultur der Siebziger und Achtziger Jahre.

Zu finden sind also richtig gute Soul-Tracks wie der Titelsong, funky Elektropop wie „3.000.000 Synths“, eigenwillige Instrumentale („Too Woo Lady Kong“), Groove im Rick James-Fahrwasser („Get Myself Together“) oder leicht bizarre Disco-Coverversionen wie Quincy Jones’ „Ai No Corrida“.

Wie es Chaz Jankel schafft, trotz starkem Disco- und Bubblegum-Einschlag immer wieder den Deckmantel des Soul über die Songs zu werfen, bleibt ein Geheimnis, das man besser im Dunkeln lässt. Für mich ist Chaz Jankel reiner Soul – dieses Album beweist das nachdrücklich.

© DJ Dare

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