MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Various - New York Latin Hustle!-The Sound Of New York Soul Jazz Records/Indigo
Dass gerade am Anfang der Hip Hop-Kultur Mitte der Siebziger Jahre im Herzen New Yorks die Berührungs- und Vermischungspunkte der verschiedensten Musikstile zahlreich gesetzt waren, dürfte allenfalls die jüngste Hip Hop-Generation überraschen. Denn im Hexenkessel New York wurde vor 30 Jahren nur bedingt ein Unterschied zwischen Puertoricanischer, Kubanischer, oder Afroamerikanischer Musik gemacht. Pop traf auf Soul, Funk auf Latin, Salsa auf Disco, ja teilweise gar Punk auf Pop (ein ähnlicher Trend ließ sich etwa zur gleichen Zeit im Englischen Sheffield ausmachen, wo die Post-Punk-Szene auf Pop und Afroamerikanische Einflüsse traf). Musik war ein Experiment. Erinnern wir uns: Rap bestand ursprünglich daraus, über einen bereits existierenden Beat Sprechgesang zu legen - die Stilblüten waren in alle Richtungen gestreut.
Eines der besten Black Music-Labels der Gegenwart, Soul Jazz Records aus England, hat nun mit dem Doppelalbum „New York Hustle! – The Sound Of New York“ mal wieder bewiesen, wie attraktiv und ergiebig das Medium CD sein kann. Ein zwanzigseitiges Booklet mit einer Fülle an Informationen, klasse verpackt und designed, wie wir es von Soul Jazz-Alben gewohnt sind, unterstreichen die exzellente Musikauswahl der Doppel-CD im Schuber.
Insgesamt 23 annähernd geniale Stücke von Ray Barretto, Tito Puente, Willie Colon, Eddie Palmieri, Candido oder unbekannteren wie La Charanga 76, Machito oder Cortijo zeigen uns genau die Stelle auf, an der sich Disco, Funk, Soul, Pop und immer tanzbare Lateinamerikanische Rhythmen trafen. „Shoot The Pump“ von J Walter Negro And The Loose Jointz von 1981 bringt es dabei mit waschechtem Old School-Raps wohl am besten auf den Punkt. Weiterer Höhepunkt ist Willie Colons Instrumental-Hammer „Angustia Maternal“ (Colon ist seit je her ein Grenzgänger zwischen lateinamerikanischer Musik, Soul und Hip Hop-Gefühl) sowie Tito Puentes „Para Los Rumberos“.
Fazit: Eine geniale Zusammenstellung die sich endlich mit dem Berührungspunkt von Disco, Funk, Soul und Lateinamerikanischer Musik befasst – im Big Apple der Siebziger Jahre ein extrem wichtiger Baustein für die Entstehung des Hip Hop!
© Michael Arens
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