MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Bebo - Bebo In A Dub Style featuring Sly & Robbie Luciano - In The Beginning George Nooks - So Excited Tafari Records/In-Akustik
Warum ausgerechnet drei Reggae-Produktionen ihren Weg in den Soul Train gefunden haben ist zunächst mal nicht einsichtig. Hört man sich jedoch die drei Alben des in Silver Spring, Maryland, USA, ansässigen Tafari Records, an, wird bereits beim ersten durchhören eine harmonische Gemeinsamkeit deutlich. Beispiel: Bebos Album, zwar eindeutig ein Dub-Album, lebt vom instrumentalen Achtziger Jahre-Charm. Dass Sly Dunbar und Robbie Shakespeare sowie Latin-Soul-Reggae-Weltenbummler Willie Lindo ihre Finger im Spiel der Produktion hatten, trägt sein übriges zum einfachen, unkomplizierten Klang der Platte bei. Dean Frasers Saxophonspiel, Dave Maddens Trompete und die Posaune von Nambo hüllen das Instrumentalwerk, gewollt oder ungewollt, in eine Art Soulähnliches Musikgefühl.
Gleiche Beschreibung trifft auch auf Luciano zu, obwohl seine Stimme hier dem Soul einen größeren Strich durch die Rechnung macht. Was aber auch seine Produktion so verführerisch einfach und in höchstem Masse unterhaltsam macht, sind die fast kindisch erscheinenden Beats, im Reggae gar nicht so unüblich, die dem Ganzen eine warme Decke aus Melodie und Harmonie verpasst. Ein verrücktes Dub-Medley aus Bill Withers’ „Ain’t No Sunshine“, Michael Sembellos „Maniac“ und „Sweet Dreams“ von den Eurythmics unterstreichen diese etwas bizarre Verwandtheit zum urbanen Soulgefühl.
Und George Nooks untermauert den Eindruck des Bebo-Albums und des Luciano-Sets und massiert seine auch für Soul butterweiche, nachdrückliche Stimme über den konsequenten Roots-Reggae mit starkem Lover’s Rock-Appeal. Einige seiner Songs kommen gar mit echtem RnB-Feeling um die Ecke („Separated“), obwohl der überwiegende Beatteppich selbstverständlich eindeutig dem Reggae gehört.
Alle drei Alben kommen, genreüblich, mit minimalen, notwendigsten Infos im Booklet aus. Aber ehrlich, das macht gar nichts. Als Ganzes ergeben die drei Longplayer einen stimmigen, warmen Eindruck, der dann auch wieder vollständig ins Konzept dieses Magazins passt. Soulful Reggae, möge man meinen. Sozusagen.
© Tom B.
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