MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Dionne Warwick - Hot! Live And Otherwise (Reissue)

Arista Records/Passion Music/Rough Trade

 

Dionne Warwick hat hierzulande einen etwas verdrehten, sogar bizarren Status. Von vielen Müde als schwarze Pop-Oma belächelt, von anderen auch heute noch als „Alles-Vorsängerin“ der unsäglichen TV-„Solid Gold“-Musikshow mit Tommy Ohrner („…hören Sie nun XYZ…heute gesungen von Dionne Warwick…“) identifiziert, wird sie ebenfalls immer wieder in einem Atemzug mit ihrer Nichte Whitney Houston und deren Drogen- und Lebensproblemen genannt. Warwick selbst wurde in den vergangenen Jahren immer wieder wegen Drogenbesitz- und missbrauch vor den Kadi gestellt. Man sollte meinen, dass das Alter (Dionne Warwick ist Jahrgang 1940) einen Weiser macht…

 

Alles weit weg von ihrem eigentlichen Talent – der Musik. Soulmusik, um es genau zu sagen. Denn Dionne Warwick kann sich eigentlich zwei wesentliche Dinge auf die Fahne schreiben: Zum einen war sie „Haussängerin“ der Original-Versionen des unvergessenen Burt Bacharach/Hal David-Songwriterduos mit Klassikern wie „San Jose“ oder „Walk On By“, zum anderen als ernstzunehmende Soulsängerin mit Richtungsweisenden Alben, insbesondere der Sechziger und Siebziger Jahre. Man könnte spekulieren, warum Frau Warwick hier in Deutschland so verdreht wahrgenommen wird. Vielmehr will ich mich jedoch auf das neueste Werk mit Songmaterial von Dionne Warwick befassen.

 

Zunächst mal: „Hot“ Live And Otherwise“ ist einer dieser Sampler, die wohl wieder nur eingefleischte Fans von Dionne und von Soul grundsätzlich anspricht. Bereits der Original Release floppte im Juni 1981 und unterstrich den Beginn einer zwar erfolgreichen (z.B. das Bee Gees-produzierte „Heartbreaker“) aber künstlerisch eher unglücklichen Ära Warwicks – die Achtziger Jahre.

 

Das Konzert selbst zeigt freilich das Talent von Frau Warwick. „Alfie“, „Don’t Make Me Over“ (ebenfalls beide aus der Feder von Bacharach/David), „Easy Love“ oder das fast 20 Minuten lange „Hit Records Medley“, ein Medley mit den größten Hits ihrer kreativsten Zeit wie „Walk On By“, „The Look Of Love“ oder „Make It Easy On Yourself“) lassen Gänsehaut aufkommen und haben bis heute nichts von ihrer Magie verloren.

 

Exklusive Liner Notes von David Nathan („The British Ambassador Of Soul”) und jede Menge Infos runden das Album zu einem Leckerbissen in Sachen Dionne Warwick auf.

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 

 

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