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Stevie Salas -
The Sun And The Earth-
The Essential Stevie Salas Vol. 1
Arbor Records/
Invisible Hands Music
UP
Sharrie Williams -
I’m Here To
Stay
CrossCut Records
UP
Ladysmith Black Mambazo - Ilembe: Honoring Shaka Zulu
Heads Up/Intuition
UP
Alpha Blondy - Jah Victory
Alpha Blondy/Mediacom/Groove Attack
UP
Various - Worship At The Abbey
Kingsway Music/Gerth Medien
UP
Big Daddy Wilson & Doc Fozz - ...Doin’ It Right
Moon Sound Records/New Music
UP
Various - Filles Fragiles-Pop Gems From French Demoiselles
Sonic Scenery/EDM/ZYX
UP
Marvin Fink - Bodega Bay
Marvin Fink/New Music
UP |
Stevie Salas
- Stevie Salas wird seit geraumer Zeit als einer der ganz großen in Sachen
Gitarrenspieler gehandelt. Im Internet überschlagen sich die positiven
Beweihräucherungen. Salas wird dabei als Grenzgänger zwischen Rock, Funk und
Soul bezeichnet, was sich mit dem aktuellen Longplayer „The Sun And The
Earth“ durchaus bestätigt. „Hardcore Funk“ wird der quirlige Salas an
anderer Stelle im World Wide Web genannt. Stücke wie „Pumpin’ It Up“ oder
seine Kollaboration mit dem Godfather Of Funk, Bootsy Collins, „Two Bullets
And A Gun“, unterstreichen diesen Eindruck. Dass bei derart radikalen
Genreüberläufen ein recht unruhiges, aufwühlendes Album entstanden ist, dass
durchaus seine Qualitäten hat, ist leicht nachzuvollziehen.
Sharrie Williams
- „I’m Here To Stay“ ist der Titel von Sharrie Williams neuestem Longplayer.
Freunde von konkretem Blues sind mit Frau Williams Output seit Jahren
vertraut. Das schöne am neuen Album ist, wie immer im Williamsschen
Musikuniversum, die vorsichtige Verliebtheit in den guten alten Soul, die
immer mal wieder aufblitzt. Sogar der Gospel hält hier und da Einzug und
macht, obwohl im Falle Sharrie Williams unnötig klar, was der Albumtitel so
unverblümt hinausposaunt: Sharrie Williams ist „Here To Stay“.
Ladysmith Black Mambazo
- Selbiges trifft auch auf Ladysmith Black Mambazo zu, die nun bereits seit
über vier Jahrzehnten ihre Acapella-Künste eindrucksvoll unter Beweis
stellt. Die Formation aus Südafrika, die
Joseph Shabalala 1968
gründete, ist eine der bekanntesten Musik-Formationen des afrikanischen
Kontinents. Ihr Thema ist diesmal, der Titel spricht Bände, eine Hommage an
Shaka Zulu, den Sagenumwobenen König der Zulu, der noch heute für viele
Afrikaner, Südafrikaner im Besonderen, eine Art Idolfunktion hat. Das Album
wartet mit einem Dutzend wunderbar interpretierter Harmonie auf, wie es nur
Ladysmith Black Mambazo gelingt. Das hat Seele.
Alpha Blondy
- Ebenfalls afrikanischer Herkunft ist Alpha Blondy. Der mit Abstand
international bekannteste Musiker der Elfenbeinküste ist ein konsequenter
Vertreter des Roots-Reggae. Dabei gilt Blondy als erdverbunden, grobkörnig,
soulful. Das Album ist ein Paradebeispiel für grenzübergreifende
Musikalität. Entstanden in Frankreich, der Elfenbeinküste und in Jamaika,
gesungen in Englisch, Französisch und Dioula. Dabei bleibt Alpha Blondy
politisch bis ins Mark, prangert den Bürgerkrieg im eigenen Land an und
schafft es trotzdem, den Spaß an der Musik nicht zu kurz kommen zu lassen.
Wie alle Alpha Blondy-Alben zuvor ist auch „Jah Victory“ ein Volltreffer.
Worship At The Abbey
- “Worship At The Abbey“ ist ein weiterer Beleg dafür, dass christliche
Musik auf dem Vormarsch ist. Sogar das legendäre Studio One in der Abbey
Road in London wurde zur Venue für diesen neuen Trend. Und wenn, wie in
diesem Fall, Gospel eine tragende Säule der Musik ist, ist das auch eine
Erwähnung im SOUL TRAIN wert. Die 14 Tracks schwanken in ihrer Stilrichtung,
nicht aber in ihrer Kraft. Wer Gospelgetränkte Worship-Musik mag, sollte auf
diesen Sampler nicht verzichten.
Big Daddy Wilson & Doc Fozz
- Ganz ähnlich verhält es sich mit „…Doin’ It Right“ von Big Daddy Wilson &
Doc Fozz, einem Blues-Album in voller Blüte. Dabei fehlt glücklicher Weise
die im Blues gerne überzogen dargebotene Energie. Ganz entspannt jammen sich
Wilson und der Doc durch die 16 Songs. Illustre Unterstützung bekommen sie
dabei u.a. von Florian Schaube (Drums), Toscho Todorovic (Gitarre) oder
Oliver Geselbracht (Bass), um nur einige wenige zu nennen. Ein rundes,
schlüssiges Werk, das auch dem ungeschulten Blues-Ohr das Genre schmackhaft
macht.
Filles Fragiles
- Etwas mehr aus dem Rahmen fällt da schon der „Filles Fragiles“-Sampler,
der mit allerhand Skurrilem aus dem großen französischen Songfundus
aufwartet. Wie der Titel bereits verrät liegt dabei der Fokus auf zarten,
weiblichen Stimmen, die für das deutsche Ohr natürlich entsprechend exotisch
über das stilistisch breit gestreute Songmaterial trällern. Da geht es mal
poppig zur Sache, wir finden aber auch Soul, Rock, Chanson, sogar Anleihen
bei Blues und immer wieder elektronischer Musik. Ein zugegebener Massen
etwas seltsamer, aber in seiner Ganzheit unwiderstehlicher Mix französischer
Musikkultur.
Marvin Fink
- Mit Musikkultur hat Ska seit je her ein augenzwinkerndes Hühnchen zu
rupfen. Immerhin ist Ska eine der Musikrichtungen, die sich einem Kleinen,
jedoch konsequent Treuem Publikum erschließt. Ohne Attitüde, ohne
Spinnerei, Ska ist likeable, cool und gesellschaftlich mit Respekt
abgenickt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ska sich selbst mit einer gesunden
Portion Humor nimmt. Unaufdringlich passt wohl am ehesten zum Genre. Das
Marvin Fink-Album „Bodega Bay“ (vermutlich abgeleitet vom Namen des
Handlungsortes des Hitchock-Klassikers „Die Vögel“) ist so ein typischer
Vertreter des Ska. Nichts Verkopftes - Spielfreude pur. Dabei geht die
Musik, ganz Ska-typisch, gerne konkret nach vorne, ohne abzunerven. Das lobe
ich mir.
Sound Dimension-Mojo Rocksteady Beat
– Das Schönste zum Schluss. Soul Jazz Records ist sicher eines der
kreativsten Labels in Sachen Reggae-Kompilationen. Auch dieses Mal beweist
das englische Reissue-Label ein Gespür für das Besondere. Die Auflistung auf
dem Cover lässt keine musikalische Ausrichtung offen: „Full Up - Heavy Rock
– Funky - Mojo Rocksteady - Straight Flush - Real Rock - Jamaica Underground
– Rockfort Rock & More!“. Noch Fragen?! Instrumentales von Jackie Mittoo,
Eric Frater, Leroy Sibbles, Ernest Ranglin oder Don Drummond Jr. verwebt
sich zu einem kniffligen Teppich aus wunderbar funky Rocksteady. Und ich
kann mir nicht helfen, das Ganze hat richtig Soul.
©
Michael Arens |
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