MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

INTERVIEW / ASA

 

 

 

 

 

Asa - Island of Soul

 

Aktuelles Album: „Asa“ (Naïve/Indigo)

 

 

Asa (ausgesprochen “Aascha”) stammt aus Lagos, Nigeria. Asas Debütalbum erscheint dieser Tage beim französischen Naïve-Label. Und obwohl Asa durch ihre Herkunft bestimmte Erwartungen schürt und einige dieser Erwartungen an ihre Musik, Stichwort Afrobeat, sogar erfüllt, ist ihr Debüt ein Soul-Album, wie es schöner und tatsächlich herrlicher kaum sein könnte.

 

Im Infoblatt der Plattenfirma ist von Tony Allen und Les Nubians die Rede, von Lauryn Hill oder Erykah Badu, aber auch von Manu Dibango, Aretha Franklin, Bob Marley und, wie könnte es anders sein, Fela Anikulapo Kuti. Und tatsächlich scheint all das Asa und ihre Musik auszumachen. Einzelne Musikfarben zwischen Afrobeat, Jazz, Pop und Soul verschwimmen zu einem Ganzen. Nicht umsonst prangt auf der CD ein Aufkleber mit der Aufschrift „The Pop Revelation Of Nigerian Soul“.

 

Anlass genug für den SOUL TRAIN, die quirlige Asa nach den Hintergründen des qualitativ weit über dem allgemeinen Durchschnitt anzusiedelnden Albums zu befragen.

 

 

Michael Arens: „Für mich ist dein Debütalbum purer Soul. Liege ich daneben?“

 

Asa: „Nein. Ich höre eine Menge Definitionen zum Album, aber Soul kommt der Sache wahrscheinlich am nächsten. Folk, Fusion, Jazz sind immer im Gespräch.“

 

Arens: „Vielleicht sind ja dein kultureller Hintergrund und dein zweiter Wohnsitz in Paris der Schlüssel zur Klangfarbe des Albums?“

 

Asa: „Das hat mit Sicherheit eine Rolle gespielt. Weißt Du, ich komme aus Lagos. Ich gehöre zum Stamm der Yoruba. Als ich also vor Jahren zum ersten Mal nach Paris kam hatte ich einen riesigen Kulturschock. Ich traf eine Menge Musiker, große Talente, die einfach auf der Strasse musizierten. Ich wurde gezwungen, meinen Geist noch mehr zu öffnen, um internationaler zu sein. Ich mochte die Farben, die ich in der Metro sah. Ich mochte es, dass alle Leute ihre eigene Identität zu haben schienen. Die kleinen Strassen…. Ich kam nach Lagos zurück als ein neuer Mensch. Frisch. Und seitdem heißt es Lagos-Paris-Lagos. Ich mochte immer, zwischen den beiden hin- und herzupendeln. Und das hat einen großen Einfluss auf das Album. Lagos ist meine Heimat, aber zur Zeit bin ich unterwegs. Also ist auch die Strasse meine Heimat.“ (lacht)

 

Arens: „Wie kam es also zum Album?“

 

Asa: „So wie „No One Knows“ begannen viele der Titel mit einer Melodie. Als Cobhams Asuquo, mein Mentor und Produzent, und ich am Album arbeiteten, waren Farben sehr wichtig für uns. Ich bin ein Freund vieler verschiedener Musikstile. Ich habe meinen Geist für diese Dinge geöffnet. Denn Du weißt nie, ob Du nicht eines Tages eine Zusammenarbeit mit jemand, sagen wir aus China machst. Wir gingen also ins Studio und haben hin- und herprobiert mit Songs von denen wir dachten, dass sie dem Album eine schöne Farbe geben würden. Und eine ordentliche Einführung von Asa!“

 

Arens: „Wo Du das Thema erwähnst… Cobhams Asuquo gilt als Legende der afrikanischen Musik, als eine Art Super-Produzent. Wie war die Arbeit mit ihm?“

 

Asa: „Ich habe Cobhams, der übrigens von Geburt an blind ist, zum ersten Mal durch meine Managerin Janet getroffen. Ich wollte meine Musik über den Status der reinen Stimme hinauswachsen lassen. Also versprach sie mir, den richtigen Produzenten zu finden. Als sie mir schließlich von ihm berichtete, war ich erstmal kritisch. Dann saß ich etwas später im Studio und hörte ihn Piano spielen, als ich rein kam. Er bekam nicht mit, dass ich im Studio war. Und was er spielte war nicht wie das, was alle anderen spielten, Stevie Wonder, usw.. Es war seltsam und aufregend. Da wusste ich, dass ich meinen richtigen Produzenten gefunden hatte. Wir tauschten also unsere Ideen aus. Wenn ich Musik schreibe, lasse ich gerne Raum für Cobhams über, den er dann in Gefilden sucht, die soviel Größer sind als nur eine Gitarre und eine Stimme. Wir mussten schließlich für die Aufnahmen Lagos verlassen und nach Paris fliegen. Und ich bin sicher dass er nur wegen mir sein Studio in Lagos verlassen hat.“

 

Arens: „Jetzt, wo die Promotion, die Pressearbeit usw. für das Album läuft, wie denkst Du da über die Musik auf „Asa“?“

 

Asa: „Ich bin sehr glücklich über das Album. Während der Aufnahmen im Studio war es oft schwierig, die Sache richtig einzuschätzen. Und auf dem Weg begann ich irgendwann, mehr und mehr Hoffnung zu verlieren. Als dann plötzlich alles fertig war und irgendwie zusammen kam und ich das Album zum ersten Mal komplett hörte, dachte ich ernsthaft, dass es ein Wunder ist. Die Musiker, mit denen ich am Album gearbeitet habe, waren alle sehr bescheiden und enthusiastisch. Ich denke, dass die Entstehung des Albums ein echtes Teamwork war. Nicht nur Asa und Cobhams. Jeder trug sein Scheffelchen zum Album bei. Ich denke, ich bin Glücklich. Und ich kann mich glücklich schätzen, dass alles so verlaufen ist, wie es ist. Ich denke aber zugleich auch, dass ich es verdiene. Zu Hause in Nigeria kennt man mich mittlerweile. Das fühlt sich gut an.“

 

Arens: „Wohin geht die Reise also?“

 

Asa: „Alles startet mit Asa. Wohin will Asa gehen? Mit jedem Schritt, den ich auf dem Weg zum Album gegangen bin, kamen mehr Menschen zum Projekt hinzu. Asa ist keine Insel. Weißt Du, ich möchte etwas erreichen. Ich möchte Songs schreiben, Menschen treffen, voranschreiten. Zum Glück habe ich noch nie Drogen genommen. Denn Musik ist meiner Droge, mein Leben. Ich bin dieselbe Person auf der Bühne wie die Person, die ich Zu Hause bin. Für mich ist das das Selbe. Meine Geschichte erzählt von Hoffnung, meine Musik handelt von mir als Nigerianerin. In Nigeria aufzuwachsen bedeutet, Fragen zu stellen und seinen eigenen Standpunkt zu haben.“

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelles Album:

„Asa“ (Naïve/Indigo)

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktuelles Album:

„Asa“ (Naïve/Indigo)

 

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