MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

INTERVIEW / GILLES PETERSON

 

 

 

 

 

Gilles Peterson - Groove-A-Thon

 

Aktuelles Album:

“Defected Records presents Gilles Peterson in the House - From Jazz To House To Disco - The Original Selector Joints The Dots”

Defected

 

Es ist schwer, Gilles Peterson nicht auf die pure Auflistung seiner Errungenschaften für Soul, Funk, Jazz und alles was Groovy ist, zu reduzieren. Und doch gehört das irgendwie dazu, will man das Phänomen Gilles Peterson verstehen. Fangen wir also an. Er ist seit über 25 Jahren im Radio, ebenso lange weltweit als DJ unterwegs. Fast „nebenbei“ gründete er Talkin’ Loud Records, das zu einem der der einflussreichsten Labels in der englischen Clublandschaft wurde. Beim legendären Acid Jazz-Label war er im Bereich Artist & Repertoire verantwortlich und erst vor einigen Jahren gründete er sein Neues Label Brownswood. Benannt nach seiner alten Wohnung, die er aufgrund von stetig steigenden Vinyl-Anteil verlassen musste und heute als reines Vinyl-Lager (!) dient.

 

Ein weiteres wichtiges Steckenpferd ist sein unermüdliches Tätigkeit als Ideen- und Namensgeber und Kompilierer unzähliger Sampler. Wann immer es ein richtig cooles Soul, Acid Jazz, Funk oder Dancefloor-Album zusammenzustellen gilt, ist Peterson, besonders im vereinigten Königreich, die 1. Wahl.

 

Und so kommt es, dass Gilles Peterson (spricht sich übrigens „Dschails“ aus) auch endlich bei Defected an der Reihe ist. “Defected Records presents Gilles Peterson in the House - From Jazz To House To Disco - The Original Selector Joints The Dots” heisst das Ding. Gleich auf 3 CDs oder wahlweise Doppel-Vinyl beweist Peterson, warum er der Meister des raren Grooves ist. Tracks von Angela Bofill, Weldon Irvine, One Way, Blaze, Bernard Wright oder House-Gott Larry Heard wechseln sich ab mit Keni Burke, The Main Ingredient oder Rufus bis zu Stücken von Peter Kruder oder den Kings Of Tomorrow oder dem House von Sandy Rivera oder Dennis Ferrer. Eine eklektische Zusammenstellung. Typisch Gilles Peterson.

 

SOUL TRAIN stellte Gilles Peterson ein paar direkte Fragen über:

 

Motivation

G.P.: „Es mag sich wie ein Klischee anhören, aber es ist alles nur Leidenschaft. Die Hauptzutat ist Leidenschaft. Ich höre z.B. Jon Luciens „Mi Vida“ und ich liebe es! Ich kann einfach nicht genug davon bekommen, ganz im Ernst. Ohne jemandem was vorzumachen.“

 

Shopping

G.P.: „Ich liebe es, in Japan einkaufen zu gehen. Ich kaufe alle meine Anzüge und T-Shirts dort. Ich habe mich nie wohl gefühlt, in London einkaufen zu gehen. Ich gehe dort nur in Buchläden…und natürlich Plattenläden…die paar, die noch geblieben sind. Und in Weinhandlungen shoppe ich noch. Ich mag die Labels auf den Flaschen. Da kommt vermutlich der Sammler in mir durch.“

 

Jugend

G.P.: „Ich startete früh, allerdings ohne mir dessen bewusst zu sein, mir zukünftige Klassiker aus Soul und Disco anzuhören. „Jingo“ von Candido zum Beispiel, Idris Muhammeds „Could Heaven Ever Be Like This“ oder “Space Bass” von Silk. Dann gab es noch die ganzen Sachen von Prelude. Sharon Redd, D-Train, und natürlich „Body Music“ von The Strikers. Als Teenager ging ich Sonntags öfters in einen Schwulen-Club in der Nähe von Croydon, der sich „Doctor Crippens“ nannte. Ich konnte meiner Mutter nichts davon erzählen. Sie spielten Carol Jianis Hit „Hit & Run Lover“, den ich eigentlich gar nicht mochte. Ich liebte stattdessen Tracks von Cerrone und Change. Damals wurden noch keine Computer und kein Drum Programming bei den Produktionen verwendet, nur echte Drums. Wie bei „Boogie Oogie Oogie“ von A Taste Of Honey, von den Mizell Brothers produziert. Ich trieb mich auch des Öfteren in einem Schuppen in Finsbury Park herum und hörte mir die Creme des British Jazzfunk an… Shakatak, Hi-Tension, Cache, Touchdown, UK Players, Freeez...”

 

King of Compilation

G.P.: “Ja, ich muss wahrscheinlich den Weltrekord im Platten kompilieren halten. Also wieder eine Kompilation, dieses mal für Defected. Musik ist für mich wie das Alphabet. Ich habe nur eine „klassische“ Schulbildung genossen, weil ich hier in unserer Kultur aufgewachsen bin.“

 

Der Preis

G.P.: „Ich habe mittlerweile für Millionen Menschen Platten aufgelegt, bin seit über 25 Jahren im Radio zu hören. Die Menschen sehen mich an, erkennen mich aber oft nicht. Und ich denke dann nur: Was siehst Du mich denn so schräg an?!“

 

© Michael Arens

 

Interview © DEFECTED, mit freundlicher Genehmigung

 

 

 

 

 

 

 

 

Gilles Peterson

 

 

 

 

 

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“Defected Records presents Gilles Peterson in the House”

Defected

 

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