MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Confection - Confection

One Stop Funk Shop/Soulchoonz Records

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Confection (Josh Beagley und Juanita Tippins)

Confection

(Josh Beagley

und

Juanita Tippins)

 

 

 

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Confection - Confection

One Stop Funk Shop/Soulchoonz Records

 

Geht man auf die Confection-Homepage, www.confection.com.au, sticht einem die nicht zu übersehende Bildunterschrift “sweet sticky addictive funk“ ins Auge. Ein zutreffendes Statement zum Achtziger Jahre Discosoulfunk des Australischen Duos Josh Beagley (Gitarre, Keys, Produktion) und Juanita Tippins (vocals).

 

Als ich zum ersten Mal die Musik der beiden wahrnahm, ging ich, unwissend, davon aus, dass es sich um eine Produktion aus den frühen Achtziger Jahren handelt. Etwas von Jimmy Jam & Terry Lewis, von Rick James, The Time oder Prince, Maze, Evelyn "Champagne" King, Angela Bofill, oder Teena Marie, von Janet Jackson, von Change oder der SOS Band oder doch zumindest aus deren Dunstkreisen. Bis mir auffiel, dass ich das Stück nicht kannte. Seltsam erschien mir ebenfalls der für einen Achtziger Jahre-Track auffallend hohe, technische Produktionsstandard. Fette Produktion, fette Beats.

 

Los ging die Recherche, die mich schnell auf das erst 2006 gegründete Duo aus Sydney aufmerksam machte. Als ich einige Wochen später das Album in den Händen hielt, erschien mir zunächst mal das Cover seltsam. Also ab mit der CD in den Player. Was dann geschah kann ich nur als Offenbarung erklären.

 

Die zehn Stücke auf „Confection“ klingeln und pumpen wie die besten SOS Band-Produktionen der anfänglichen Achtziger Jahre. Mit heutigem Produktionsstandard. Dabei gehen Confection so unverblümt zu Werk, das man es oberflächlich als eine Aneinanderreihung von Ideenklau bezeichnen könnte, hintergründig und wahrlich dann aber als pure Hommage an die Produktionskünste von Jimmy Jam & Terry Lewis oder der eines Jacques Fred Petrus, der mit Songs für SOS Band und Change (Soul-) Musikgeschichte schrieb.

 

Dabei haben, um es vorwegzunehmen, die zehn Tracks gleich in doppelter Hinsicht die Auszeichnung zum „Album des Monats“ verdient. Denn neben der Musik als solches ziehe ich meinen Hut vor dem Mut der Zwei, so unverblümt und konsequent Musik zu machen, die so offensichtlich 25 Jahre zurück liegt. Ob das die breite Masse anzieht, bezweifle ich (leider). Für jene, die mit dem tanzbaren Funk und Soul der frühen Achtziger Jahre aufgewachsen sind, wird das Album offene Türen einrennen. Ein Zuckerschlecken.

 

Zur Musik: Juanita Tippins Stimme passt konkret und authentisch auf die Songs und unterstreicht die Ehrlichkeit und die ideelle Nähe der Songs zur „guten alten Zeit“. Nie überzieht sie ihre Vocals, kein theatralischer Singsang, keine abgedrehten Spitzen, keine falschen Töne. Kontrolliert und aufgeräumt weiß Frau Tippins punktgenau, wo und wie ihre Stimme den Achtziger-Funk unterstützen kann und darf.

 

Die Songs als solches sind eine andere Sache. Es ist schier unmöglich, ein Highlight auszumachen. Das Ganze kommt aus einem solchen Guss, dass es mir auch nach dem 50. mal eine Gänsehaut verpasst. Sicher war es von Vorteil, dass bis auf einen Song die beiden alle Tracks selbst geschrieben haben und Josh Beagley eigenhändig das ganze Album produziert hat.

 

Ein Stück verdient dann aber trotzdem ganz spezielle Erwähnung: Die Coverversion von Janet Jacksons „Diamonds“, die zum einen angenehm dreiste Beatkopie des Originals (damals mit Trompetergenie und Musiklegende Herb Alpert eingespielt) ist, zum anderen dem ganzen Klingeling (Fans wissen, was ich meine) noch mal, und noch mal, und noch mal einen draufsetzt. Bewusste Übertreibung, Irreführung. Und doch: Es funktioniert.

 

Auf der Homepage des Duos sowie deren MySpace-Auftritt (www.myspace.com/confectionsweetfunk) geizen die beiden nicht mit schieren Auflistungen ihrer Idole, die sich so emotional und beängstigend übereinstimmend mit meinen persönlichen Idolen überschneiden, dass ich es nur mit Magie beschreiben kann: SOS Band, Patrice Rushen, 52nd Street, Linx, Loose Ends, Prince, Cameo, Klymaxx, Pebbles, Five Star, die Produktionen von Jimmy Jam & Terry Lewis, die von Jacques Fred Petrus und Mauro Malavasi, von Nile Rodgers und Bernard Edwards (Chic), BB & Q Band, Alexander O’Neal…um nur einige wenige zu nennen.

 

Über Madonnas unübertroffenes, erstes Album („Borderline“, „Lucky Star“, „Holiday“, etc.) lässt sich auf ihrem MySpace-Auftritt lesen: „Madonna’s first Album is perfect“. Ohne jede Übertreibung und Pathos: Das erste Confection-Album ist es auch! Oder um es im Studiomusiker-Jargon zu sagen: Roland TR-808, wir lieben Dich…für immer und ewig.

 

In der April-Ausgabe erscheint unser großes Interview mit Confection!

 

© Michael Arens

 

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