MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Various - More Dirty Laundry-The Soul Of Black Country

Trikont/Indigo

 

 

 

Various - More Dirty Laundry-The Soul Of Black Country

Trikont/Indigo

 

Das es überhaupt “Schnittstellen” zwischen dem, was wir “Musikstile” oder “Musikgenres” nennen, gibt, ist an sich schon eine Irreführung. Denn im Ursprung war Musik ein Werkzeug zum kommunizieren, zum Spaß haben, zum lachen und weinen. Kurz: Etwas Emotionales. Erst unsere westliche, „zivilisierte“ Welt hat Musik in Kategorien aufgeteilt. Kategorien in die sich bis heute immer wieder viele Verbeißen.

 

Um genau so eine Schnittstelle geht es auf dem zweiten Teil der „Dirty Laundry“-Reihe des Münchener Trikont-Labels. Bereits der im Winter 2004 erschienene erste Teil der Reihe punktete qualitativ und kommerziell so gnadenlos, dass es abzusehen war, wann der zweite Teil seine Veröffentlichung feiert.

 

Zum Thema: Ja, es gab eine Schnittstelle zwischen Soul und Country. Den eingefleischten Soulliebhaber überrascht das nicht, gab es doch immer wieder Genremixe aus offensichtlich weit voneinander entfernten Gattungen wie etwa Rock und Soul oder gar zwischen Soul und Punk. Das Subgenre eines Subgenres darf als erdig und bodenverhaftet bezeichnet werden, was der Titel der sehr ansprechend gestalteten CD belegt: „Dirty Laundry“ ist der perfekte Titel für die Reihe.

 

„More Dirty Laundry-The Soul Of Black Country“ offeriert 24 Tracks, die ihren Ursprung überwiegend in den Sechziger und Siebziger Jahren haben. Clyde McPhatter, Bobby Womack, O.C. Smith, Clarence Frogman Henry, Johnny Adams oder Vicki Vann sind dabei ebenso zu finden wie Soul-Urgesteine James Brown und Solomon Burke. Wenn es überhaupt einen Vorzeigekünstler der Black Country-Bewegung gibt, war es jedoch Joe Tex, der mit gleich zwei Titel vertreten ist: „Trying To Win Your Love“ und „King Of The Road“.

 

Herausgeber Jonathan Fischer veredelte das Album mit einem umfangreichen Booklet, in welchem er, auf Deutsch und Englisch, einen kurzen geschichtlichen Abriss über die Hintergründe des Black Country-Phänomens gibt. Umfangreiche Infos zu den einzelnen Künstlern und interessantes Bildmaterial gibt es obendrauf.

 

Für einen hoffentlichen Dritten Teil der Kompilation würde ich mir Songs von einem der wenigen Trios des Genres wünschen – von Ray, Goodman & Brown, die sich erst später entschlossen, in konsequenten Soul umzuschwenken.

 

„More Dirty Laundry“ ist nicht besser als der Vorgänger, macht diesem aber alle Ehre. Wären doch nur alle Kompilationen mit so viel Liebe zum Detail und zur Musik (!) ausgestattet. Ich kann das Album jedenfalls nur jedem echten Soul-Fan wärmstens ans Herz legen.

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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