MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

DVDs

 

 

 

 

 

Bernie Worrell - Stranger-Bernie Worrell On Earth (MVD Visual/In-Akustik)

Gaither Vocal Band and Ernie Haase & Signature Sound - Together (Gaither Gospel Series/Gerth Medien)

Solomon Burke - The King Live At Avo Session Basel (AVO Session/Edel)

 

 

 

 

 

 

 

„Stranger“ (MVD Visual/In-Akustik) ist eine Dokumentation über Bernie Worrell. Der Untertitel „Bernie Worrell On Earth“ ist dabei nicht zufällig gewählt. George Clinton sagt während eines Interviews in der Dokumentation: „Was Synthesizers konnten, konnte er bevor es überhaupt Synthesizer gab!“ Gemeint ist jener Bernie Worrell, seines Zeichens Keyboarder. Das klingt schlicht, doch bei Worrell ist es ein Leben. Seit 40 Jahren grooved der 1944 geborene Pascha der Tasteninstrumente bei Funkadelic und Parliament an den Tasten, bei den Talking Heads oder mit Mos Def, oder er spielt mit Keith Richards und Warren Haynes. Mit zehn Jahren (!) war er Mitglied im Washington Symphony Orchestra.

 

Man muss dem Mann beim Spielen zusehen. Das ist nicht nur Leidenschaft, das ist Besessenheit. Nicht umsonst wird er mit Beethoven, Duke Ellington oder Jimi Hendrix verglichen. Wobei immer wieder die Exzentrik und das Charisma einen entscheidenden Impuls geben. Was auffällt, ist, dass sich die interviewten Musiker in Erfurcht ergehen aber auch einen gehörigen, geistigen  Abstand zu Worrell halten wollen. Denn er scheint nicht von dieser Welt. Durchgeknallt mögen das böse Zungen nennen, Genie die anderen. Sei es wie es sei, die abendfüllende Doku ist ein Augen- und Ohrenschmaus, kommt mit netten Extras und öffnet fremde Welten für jene, denen Worrell bisher kaum etwas, oder gar nichts sagt. Regisseur Philip DiFiore ist ein großer Wurf gelungen, eine faszinierende Dokumentation über einen noch faszinierenderen Keyboarder.

 

Weitaus bodenständiger und ernüchternder geht es bei der Gaither Vocal Band and Ernie Haase & Signature Sound zu. Obwohl anfänglich für Deutsche Ohren doch sehr Amerikanisch anmutend, muss man besonders die Harmonien und die Leistung der Band anerkennen. Zugegeben, christlich orientierte und/oder inspirierte Musik ist inhaltlich nicht jedermanns Sache. Doch „Together“ (Gaither Gospel Series/Gerth Medien) merkt man sein potential an. Obwohl sie oft mit Southern Gospel und Country in Verbindung gebracht wird (was sicherlich seine Berechtigung hat) ist die Gaither Vocal Band von außen betrachtet wertungsfrei so eine Art amerikanische James Last-Band mit deutlich mehr Gesang und christlicher Orientierung. Das Ganze kommt, ich muss es noch einmal sagen, für Deutsche Ohren und Augen leicht schrill rüber. Wer aber ein ausgeglichenes, energisches und nahezu perfekt aufspielendes Orchester mit jeder Menge Spielfreude, Soul, ein bisschen Jazz und einem Funken Funk im Fahrwasser sehen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Extras sind wie so oft rar gesät. Trotzdem…

 

Solomon Burke braucht niemandem etwas zu beweisen. Sein Soul ist legendär, seine Stimme unvergleichlich. Burke hat seinen fest zementierten Platz in der Soul-Geschichte, machte dabei aber auch nie vor Blues, Gospel oder Jazz-Einsflüssen und sogar Country-Gefühl halt. Seine grössten Hits waren u.a. „Proud Mary“, „Cry To Me“ oder „Everybody Nees Somebody To Love“. Der 75-minütige Konzertmitschnitt „The King Live At AVO Session Basel“ (AVO Session/Edel) ist einmal mehr unwiderstehliches Zeugnis Burkescher Soul-Magie. Auch, wenn der Mann mit den, nach unterschiedlichen Angaben,  mehr als einem Dutzend Kindern, aufgrund seiner enormen Leibesfülle das Konzert überwiegend sitzend absolviert, kommt eine ungeheure Energie beim Publikum an. Und dann diese Stimme… Natürlich wäre zu wünschen gewesen, dass das Konzert etwas länger geht. Man kann halt nicht alles haben. Und Solomon Burke liefert weis Gott mehr als genug ab, um andere mit doppelten Konzert-Laufzeiten alt aussehen zu lassen.

 

Einige Hintergrundinfos über das Konzert bilden die Extras der hervorragenden DVD. Ein überschaubares, nett gestaltetes Booklet mit Infos zu Burke und zum Konzert von Matthias Müller, Präsident der Baseler AVO Session, setzt dem Ganzen die Krone auf. Solomon Burke hat es noch immer drauf, auch nach all den Jahrzehnten voller Soul, Blues, Jazz, Funk, Pop, Country, Soul und immer wieder Soul, Soul, Soul. „Easy“, wenn ihr wisst, was ich meine…

 

© Lex

 

 

 

 

 

 

 

Solomon Burke

...easy

 

 

 

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