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INTERVIEW / NICOLAY & KAY

 

 

 

 

 

Nicolay & Kay - No Bullshit: Im Mühlstein des Soul!

Aktuelles Album: Nicolay & Kay - "Time:Line" (Nicolay Music/Groove Attack)

Nicolay & Kay

Nicolay & Kay

Nicolay & Kay - "Time:Line"

(Nicolay Music/Groove Attack)

Nicolay & Kay - No Bullshit: Im Mühlstein des Soul!

Nicolay, Produzent des hochdekorierten 2004er „Connected“-Album von The Foreign Exchange und Produzent und Remixer von vielen anderen Produktionen für Masta Ace, Supastition, Roy Ayers, Zion I, Bob James, Candy Dulfer oder dem Strange Fruit Project, und Kay Jackson, seines Zeichens fester Bestandteil von The Foundation (mit dem Drummer von Mint Condition, Chris „Daddy“ Dave), haben sich zusammen getan, und veröffentlichen nun auf eigenem Label (Vertrieb über Groove Atttack) ihr erstes gemeinsames Album - „Time:Line“.

 

Der Name kommt nicht von ungefähr, denn obwohl die Stücke eine HipHop-Handschrift tragen, dringt der Soul und die Einflüsse, besonders der Sechziger und Siebziger Jahre, aus allen Poren.

 

Soul - das Stichwort für Dr. Chuck, im Auftrag des SOUL TRAIN der Time:Line zu folgen. Und was Nicolay & Kay zu sagen hatten, kann wohl nur mit den Worten Soul und Tiefgang beschrieben werden… no bullshit!

 

 

Dr. Chuck: „Ihr habt euch auf eurem Album ganz der Zeitreise in Sachen Soul verschrieben, nicht nur im Titel…“

 

Kay: „Als Nicolay anfing, mir die ersten Tracks zu schicken, konnte ich die verschiedenen Einflüsse aus den unterschiedlichen Zeitperioden hören. Ich selbst bin ein großer Fan der Sechziger und Siebziger Jahre. Soul, Funk, Jazz, das ganze David Axelrod-Zeug. Ich dachte, es wäre eine nette Idee, meine Texte über die Zeitperioden zu schreiben und zu legen, praktisch als Brücke. Die Worte mit der Zeitspanne verbinden. So kam das alles zusammen.“

 

Dr. Chuck: „Was haltet ihr davon, dass eure Musik von vielen, trotz des vordergründigen HipHop, als Soul angesehen wird?“

 

Nicolay: „Wir sehen das als großes Kompliment. Wir sind beide große Soul-Fans. Wenn man ein Wort suchen sollte, das unsere Musik beschreibt, trifft es wahrscheinlich Soul besser als HipHop. Wie siehst Du das, Kay?“

 

Kay: „Ja. Definitiv.“

 

Nicolay: „Kay hat eine Menge Soul auf den Tisch gepackt. Wir wollten ein Album machen, dass Du als Album wahrnimmst und anerkennst. Nicht nur einzelne Tracks. Wir wollten, dass das Album durchweg Sinn ergibt, vom ersten bis zum letzten Stück. Das Album ist eine Sammlung, die gemeinsam größer ist als ihre eigenen Bestandteile. Wie ein Film. Es gibt eine Storyline, und diese Storyline verknüpft all die verschiedenen Teile. Genau das macht ein gutes Album aus. Einfach mehr zu sein als eine Aneinenderreihung  guter Songs.“

 

Dr. Chuck: „Das klingt sehr selbstbewusst.“

 

Nicolay: „Ich bin sehr froh über das Album. Und sehr stolz darauf! Ich bin sehr gut darin, loszulassen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Wenn ein Projekt einmal abgeschlossen ist, sehe ich eigentlich nicht mehr zurück.“

 

Kay: „Das gilt für mich auch. Ich bin schon wieder bereit, ein neues Album anzugehen.“  (lacht)

 

Dr. Chuck: „Das ist es doch auch, was einen Künstler vorantreibt… nie anhalten, immer weiter machen.“

 

Nicolay: „Das Mahlen. Wir sind beides Typen, die wirklich alles geben, sich aufreiben, wie ein Mühlstein alles zerkauen, und uns unseren Weg in die Herzen der Menschen hart erarbeiten. Wir lehnen uns nie zurück und lassen die Dinge einfach geschehen. Abgesehen davon, dass vermutlich ein bestimmter Level an Talent vorhanden ist, ist es jedoch genau dieses Mahlen, das uns ausmacht. Etwas abzuliefern mit soviel Standfestigkeit, Willenskraft und so viel Liebe zur Musik selbst. Das kommt nicht von ungefähr. Nicht nur Musik zu hören und zu lieben, aber sie zu studieren, zu sezieren. Eigentlich sind wir Musik-Studenten.“

 

Kay: „Inhalte sind schon sehr wichtig. Mit diesem Album wollten wir uns wirklich darauf konzentrieren, eine positive Message mitzuteilen. Das bringt mich wieder zum Soul zurück. Gerade in der Soul-Musik kann man sehr schön hören, wie die Menschen in ihrem Leben Höhen und Tiefen, Siege und Niederlagen erlebt haben. Wir fühlten beide, dass wir ein Konzeptalbum machen können, das ein HipHop-Album ist. Mit dem die Menschen, ganz normale Menschen, sich identifizieren können. Ich fühle das ganz stark in mir und über unsere Musik.“

 

Dr. Chuck: „Pure Leidenschaft?!“

 

Nicolay: „Es mag seltsam klingen. Aber die einzige Musik, die mir wirklich wichtig ist, ist diese Art von Musik. HipHop und Soul. Es ist nicht wichtig, was die Menschen daraus machen. Ob es nun in den Medien als Underground oder als Kommerziell beschrieben wird. Damit hat das überhaupt nichts zu tun. Mir geht es darum, ob die Musik gut gemacht ist, oder schlecht. Das ist für mich immer die Frage. Gute Musik wird immer die Zeit überdauern. Zurzeit wird eine Menge über die Musikindustrie gesprochen. Die Umbrüche, den möglichen Niedergang. Das führt zu einer Rückbesinnung zu unseren Wurzeln. Was ist Musik? Was macht Musik mit uns? Wer macht welche Musik? Und warum? Unsere Vision kann man also mit „No Bullshit“ bezeichnen. Wir geben nicht vor, anders oder besser zu sein. Wir machen einfach lieber Musik, die gut ist, als solche, die irgendwelchen Trends hinterherläuft. Oder Musik, die sich am besten verkauft.“

 

Dr. Chuck: „Was macht „Time:Line“ mit dem Hörer, bzw. was soll es mit den Menschen machen? Hat das Album einen tiefer gehenden Auftrag?“

 

Nicolay: „“Time:Line“ fordert dich heraus, anstatt dich unberührt zu lassen. Wenn Du das Album durchgehört hast, hast Du nicht nur eine Stunde wunderbare Musik hinter Dir, Du wurdest auch gefordert. Ein Album, dass sich zu deinem Charakter addiert und dich wachsen lässt.“

 

Kay: „Die Menschen, die wirklich Musik lieben, müssen eines verstehen: Wenn Du ein Album kaufst, eine CD, dann ist es fast, wie zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben. Ich möchte diese Person, diesen Künstler als Vertreter meiner Meinung wählen.“

 

Dr. Chuck: „Das macht eure Musik zum Politikum!“

 

Kay: „Musik sollte politisch sein!“

 

Nicolay: „Aus meiner Sicht als Europäer, der in den USA lebt, wo gerade politisch sehr viel abgeht, ist das so: Als Künstler hat man die Verantwortlichkeit, für das Einzustehen, an das man glaubt, was man für Richtig und Korrekt hält. Man muss tun, was richtig ist, die Leute dahin bringen, auf ihre Herzen anstatt auf ihre Geldbörsen zu hören.“

 

Kay: „Um den Bogen zurück zur Soul-Musik zu spannen. Ich könnte mir nicht vorstellen, Curtis Mayfield zu hören, ohne seine politischen Botschaften in der Musik heraus zu hören. Und das ist immerhin mit die beste Musik, die es gibt. Damals hat man den Leuten aufgezeigt, was alles falsch läuft, was los ist. Heutzutage sprechen die Leute immer nur über sich selbst. Wenn Du genau drüber nachdenkst, denken die meisten Menschen heute, ich habe dieses, ich habe jenes, und das da habe ich auch noch. Aber was ist mit dieser Welt, in der wir zusammen leben? Lass uns darüber sprechen! Nicolay hat einen super Job gemacht und das in die Musik eingeflochten. Er hat dabei so viele verschiedene Genres eingearbeitet. Ich wollte, dass wir mit dem Album etwas machen, dass uns zwar vorstellt, aber zugleich auch eine Art Soundtrack zum Leben der Menschen sein kann.“

 

Dr. Chuck: Eure abschließenden Gedanken zu euch und „Time:Line“…?!“

 

Nicolay: „Weder ich noch Kay sind die Frau auf dem Cover!“ (lacht) Nein, im Ernst. Wir haben versucht, auch durch das Cover Soul auszustrahlen. Das Cover ist eine Art Hommage an die Alben der Ohio Players. Bei Alben aus Soul, Funk und Fusion der Sechziger und Siebziger Jahre wurde die Musik durch das addieren dieses Sexy Vibes zelebriert; oft durch das Abbilden einer wunderschönen Frau auf dem Cover. Wir wollten lieber eine hübsche Frau als uns auf dem Cover sehen.“ (lacht)

 

Dr. Chuck: „Kay?“

 

Kay: „Listen to the Message!“

 

© Dr. Chuck

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