MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Atlas - Atlas (Reissue)

Sonorama Records/Groove Attack

 

 

 

 

 

“Atlas” erschien im Original bereits 1977. Die fast vergessene Band um den Österreicher Reinhard Ploil machte wunderbar Soulgetränkten Jazzfunk. „Skybird, Fly“ verwöhnt uns dabei mit entsprechendem Gesang (Ploil), der jedem guten Soul-Album der Ära in nichts nachsteht. Das Album erschien damals auf dem Bacillus-Label (Vertrieb Bellaphon) und verschwand schnell wieder aus den Regalen. Sonorama Records nahm sich diesem Projekt nun an.

 

Ein großer Pluspunkt des hervorragenden Albums ist der Funk, der besonders bei Songs wie „Necessity“ zur Geltung kommt. Slow Jams wie die Coverversion von Bill Withers’ „Ain’t No Sunshine“ mit unwiderstehlichen Bläsersätzen von Gereon Wolter (Posaune), Franz Berka (Saxofon), Joe Rauter (Trompete) und Helmut Plattner (ebenfalls Trompete) beruhigen das Set zwischendurch immer wieder und überlassen es der Schönheit der Stücke, dem Hörer ein sehr schlüssiges Konzeptalbum zu präsentieren.

 

Noch einmal in aller Klarheit: Das in Wien aufgenommene Werk hat den Funk. Und zwar richtig. Die neun selbst komponierten (bis auf besagtes „Ain’t No Sunshine“) Tracks sind Groove in Reinform. Songs Nummer Sieben und Acht, „Rhode Island“ und „We Are Happy“, erinnern gar an den unvergessenen Wilson Pickett. Ploils Stimme hat genau das Timbre, das dem griffigen, erdigen Soul der Siebziger Jahre den Charakter verlieh.

 

„Atlas“ ist Soul, Jazz, Funk und Rare Groove, ist Blue Eyed Soul. Sogar ein bisschen Blues und Singer/Songwriter-Attitüde („We Are Happy“) scheint durch die exzellente Wiederveröffentlichung. Sonorama hat einmal mehr ein sensibles Näschen bewiesen.

 

Was mir bei allem guten Output der Reissue-Schmiede dieses Mal jedoch besonders gefällt, ist die Qualität der Musik, die hier eindeutig im Vordergrund steht. Oft ist es mit Re-Releases ja so eine Sache. Die hohen Sammler-Qualitäten überschatten da gerne mal die eigentliche Musik. Atlas bewies und beweist mit „Atlas“, dass das nicht in jedem Fall stimmen muss.

 

Übrigens: Drummer und Percussionist Thomas Böröcz machte später als Drummer für Falco auf sich aufmerksam.

 

„Atlas“ ist erschreckend guter Jazzfunk mit einem satten Spritzer Soul. Ein Erlebnis.

 

© Rosalie Ybarra

     

 

 

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