CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Heidi - The Love Album

Havavision Records/Soulchoonz Records

Und noch so ein Kandidat zum “Album des Monats”. Dieses mal in umgekehrter Reihenfolge. Es gibt ein dickes Booklet mit vielen Fotos von Heidi Spiliopoulos, wie Heidi mit vollständigem Namen heißt. Sämtliche Songtexte sowie ausführliche Infos zu den Songs finden sich auf einem Extra-Blättchen, sozusagen auf einem Mini-Booklet.

Die 14 Stücke auf dem Liebes-Album sind allesamt reinrassiger Soul. Kein Pop, kein RnB. So gut hat Soul lange nicht geklungen. Der Clou dabei ist Heidis Stimme, die zwar an sich etwas dünn ist, aber dem Grundthema des Albums, Liebe, unglaublich angepasst wirkt. Heidi kontrolliert sich selbst, gießt ihr samtenes Organ süß wie Sirup über die durchweg von ihr selbst geschriebenen Texte. Diese sind ebenfalls dem Thema angepasst, fließen, einem Bergbach gleich, auf ganz natürliche, glasklare Art und Weise von einem Tune in den nächsten.

Auch, wenn die meisten der Songs langsamer Natur sind, kommt nie auch nur eine Sekunde Langeweile auf. Die Midtempos sind dabei ebenfalls von herausragender Qualität, die Instrumentierung ist vorsichtig und sensibel, dabei knackig und pointiert,  und passt sich dem Gesamtthema stimmig an.

Harmonie ist das Wort. Obwohl es gerade trockene Beats wie der von „If We“ oder „Only Love Goes On And On“, meinem persönlichen Favoriten auf dem „Love Album“, sind, die einen gehörigen Schuss zum Charakter des Longplayers beitragen.

Es scheint weit und breit nichts als Harmonie, Professionalität, Unterhaltung, Klasse und jede Menge Soul zu geben. Was das Album eigentlich klar, um das Thema noch einmal aufzugreifen, zum Album des Monats April 2008 gemacht hätte. So gibt es also eine kleine Winzigkeit, die der Sache im Weg steht – und das ist Heidi selbst. Denn die Eingangs erwähnte Dünne ihrer Stimme passt zwar wunderbar auf 95% der Tracks. Doch wenn es an die absoluten Spitzen geht, in denen Volumen und Kraft gefragt ist, wird die Stimme, obwohl man ganz genau hinhören muss, hier und da wackelig und unsicher.

Aber was macht das schon… Für mich ist „The Love Album“ ein ganz, ganz großes Album. Und eine Einführung eines großen, für mich neuen Soul-Talents -  Heidi  Spiliopoulos… Heidi. Dass das Album auf Havavision Records herauskommt ist bezeichnend. Denn ein passender Titel hätte auch kaum zur Magie dieses Albums gepasst. Ein kleines Meisterwerk.

Für eine der kommenden Ausgaben des SOUL TRAIN ist ein Interview mit Heidi geplant!

© Michael Arens

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