MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

James Last – James Last In Los Angeles-The Legendary 1975 Record Plant Studio Sessions

Polydor/Universal Music

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So knapp ist bisher noch kein Album am „Album des Monats“ vorbei geschrappt. Bitte nicht vom Namen James Last beirren lassen! Doch der Reihe nach…

 

1975 traf sich James Last zusammen mit seinem Produzenten und Arrangeur Wes Farrell in den Record Plant Studios in Los Angeles. Die Legende besagt, dass Last, der damals trotz gigantischen Erfolgen im Rest der Welt, in den USA keine Beachtung fand, im Tourbus die damals angesagte Disco-Version von „Also sprach Zarathustra“ von Eumir Deodato hörte und etwas ähnliches auf die Beine stellen wollte. Gesagt, getan. Es wurden die entsprechenden Studiomusiker engagiert. Und ihnen Hochkaräter wie die Saxofonisten Tom Scott und Ernie Watts, Bassist Max Bennet, Schlagzeuger Jim Gordon oder Larry Carlton, wohl einer der Profiliertesten Jazzgitarristen der Neuzeit.

 

Der Sage nach schaute sogar Black Music-Ikone Quincy Jones im Studio vorbei, was dem Mysterium um dieses lange praktisch verschollene Album nur erhöhte. Das Album wurde zwar veröffentlicht, wurde aber weltweit regelrecht ignoriert. Denn Last war Orchester, war Party und Gute Laune, ohne, Pardon, Hansi, viel Anspruch.

 

Die acht Stücke auf „James Last In Los Angeles“ sind ohne wenn und aber das beste Album, dass Vincent Montana Jr. mit seinem Montana Orchestra nie aufgenommen hat. Instrumentaler Discosoul vom allerfeinsten. Kurze, knackige Jazzsolis, Funk-Versatzstücke und immer wieder Groove, Groove, Groove. Zu einer anderen Zeit von einem anderen Musiker wäre das Album sicherlich ein Megaerfolg geworden. Das entzückende dabei ist die eindeutige Stildrehung in Richtung Disco, Soul, Funk und Jazz, die niemand James Last so zugetraut hatte und hat.

 

Das Album, will sagen die CD, wirkt zugleich sehr hochwertig und dürfte auch all jene überzeugen, denen James Last noch als den Siebziger Jahre Bandleader von „Stimmungskrachern“ (alleine das Wort bringt meine Nackenhaare zum stehen) oder als Komponist der Titelmelodie des „Traumschiff“ in Erinnerung ist. „Meisterwerk“ ist ein großes, allzu oft gebrauchtes Wort, dass der Qualität von „James Last In Los Angeles“  wohl aber tatsächlich am nächsten kommt.

 

Das Album wurde 1975 unter dem Titel „Well Kept Secret“ veröffentlicht. Bin ich glücklich, dass dieses Geheimnis endlich gelüftet wurde!

 

© Michael Arens

 

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