MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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INTERVIEW |
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Kenny Wellington
Fayyaz Virji
The Funk Jazz Collective
Jean-Paul "Bluey" Maunick
Jean-Paul "Bluey" Maunick & Michael Arens
Beggar & Co.
Light Of The World
Freeez
McKoy
Incognito
British Hustle The Best Of British Jazz Funk 1974-82
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The Jazz Funk Collective |
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Beggar & Co. featuring The Jazz Funk Collective - Kenny Wellington Groove, Magie N’ Things
Aktuelles Album: Beggar & Co. featuring The Funk Jazz Collective - Brass, Strings N’ Things (Live @ The Jazz Cafe) (MBJ Productions/Passion Music/Rough Trade) |
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Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Jahre kam in England eine Bewegung auf, die sich British Jazzfunk nannte. Natürlich kam der Ursprung aus der Art Jazzfunk, wie er seit vielen Jahren fest etabliert in den USA zu Hause war. Was die Bewegung in Großbritannien dazu addierte, war das Quäntchen Soul und der Spritzer Funk, der das Ganze zu einem gemeinen, überwiegend tanzbaren, und immer unverschämt hochwertigen Groove verschweißte. British Jazzfunk halt.
Freeez, Linx, Light Of The World, Central Line, Olympic Runners, Hi-Tension, Heatwave, The Real Thing oder Beggar & Co. waren dabei nur einige der Künstler, Bands und Projekte, die jenen British Jazzfunk, in der Folge aufgrund der konkreten zeitlichen Einordnung gar als Early 80’s British Jazzfunk deklariert, anführten.
In der Januar-Ausgabe des SOUL TRAIN wurde eine Art Reunion-Album des unvergessenen, mit deutlich unter zehn Jahren sehr kurzlebigen Subgenres zum Album des Monats gekürt: Beggar & Co. featuring The Funk Jazz Collective mit „Brass, Strings N’ Things“, einer Live-Aufnahme eines Konzertes im renommierten Londoner Jazz Café. Das Bemerkenswerte dabei und daran war, welche Persönlichkeiten jener unvergleichlichen Zeit sich auf der Bühne trafen.
So fanden sich Kenny Wellington (Beggar & Co., Light Of The World, u.v.a.), Jean-Paul „Bluey“ Maunick (Incognito, Light Of The World, u.v.a. - siehe hierzu auch Menüpunkt "ABOUT MICHAEL ARENS"), Fayyaz Virji (Incognito, u.v.a.), Kevin Robinson (Incognito, u.v.a.), David „Baps“ Baptiste (Beggar & Co., Light Of The World, u.v.a.), Breeze McKrieth (Beggar & Co., u.v.a.), Toby Baker (Cheryl Lynn, Michael McDonald, u.v.a), Noel McKoy (McKoy, James Taylor Quartet, u.v.a.), Peter Hinds (Light Of The World, u.v.a.), Billy Osborne (Steve Arrington, Alexander O’Neal, u.v.a.), Camelle Hinds (Hindsight, u.v.a.), Henry Defoe (Central Line, u.v.a.) und Linton Beckles (Central Line, u.v.a.) auf der Gäste- und Mitgliederliste jener Band namens Funk Jazz Collective.
Das lässt natürlich aufhorchen. Und so war es unvermeidlich, dass der SOUL TRAIN den Ideengeber, Album-Produzenten und, zusammen mit Jean-Paul „Bluey“ Maunick Initiator des Kollektivs, Kenny Wellington, zum großartigen Album befragt.
Michael Arens: “Herzlichen Glückwunsch zum Album. Was für ein Konzert. Schade, dass ich nicht dabei war... Was war das für ein Gefühl, auf einer Bühne mit einem wichtigen Teil der Elite des Early 80’s British Jazzfunk zu stehen und die „alten“ Songs zu spielen? War es schwierig, das gleiche Gefühl wie vor 25 Jahren aus der Musik zu filtern?“
Kenny Wellington: “Das Wichtige war und ist, dass wir uns im Genre zu Hause fühlen. All die Erinnerungen hochhalten an die große Ära des Jazzfunk, an die Blackbyrds, The Crusaders, Eddie Henderson, und viele andere Sachen, die wir damals gehört haben und über die wir in Magazinen wie dem Blues & Soul Magazine gelesen haben. Es war manchmal so, als wenn man ein ganz besonderes Geheimnis hätte. Denn zu dieser Zeit wusste nicht unbedingt jeder, wen Du meinst, wenn Du diese Namen erwähntest. Aber wir fühlten auch den Einfluss, den dieses Genre damals auf uns und die Musikwelt hatte. Wir hoffen natürlich, dass wir einen kleinen Teil hier aus Großbritannien zum Genre beigetragen haben.“
Michael Arens: „Machst Du Witze? Im Ernst: Wie kam es genau zu diesem außergewöhnlichem Konzert im Jazz Café, bei dem so viele Größen der britischen Jazzfunk-Szene zusammenfanden und ihre Musik zum Besten gaben?!“
Kenny Wellington: “Es war Bluey (Jean-Paul „Bluey“ Maunick von Light Of The World und Incognito, Anmerkung der Redaktion), der die Idee hatte, den Namen Beggar & Co., den wir Jahre lang hatten schlummern lassen, wieder aufzunehmen, und neues Material zu produzieren. Bluey und ich waren damals in Islington privat unterwegs, als er die Sache ansprach. Er lud mich in sein Studio ein, wo er gerade ein paar neue Incognito-Songs fertig stellte. Er spielte mir einige Ideen für diverse neue Songs vor. Die Tracks waren sehr inspirierend und werden auf dem nächsten Studio-Album Premiere haben. Tatsächlich warten wir zurzeit auf Augie Johnson von Side Effect, dem wir ein Stück geschickt haben, auf dem er den Gesangspart einsingen soll. Die Funk Jazz Collective-Idee ist also mittlerweile auch auf einige Freunde in den USA übergegangen.“
Michael Arens: “Aber zuerst sollte es auf die Bühne gehen?!“
Kenny Wellington: “Ja. Während sich die Dinge entwickelten, entschieden wir uns, zunächst ein paar Gigs zu machen, eine Band zusammenzustellen. Eine Band aus unseren Freunden und Musikern der Ära. Erst, als wir dann zum ersten mal alle zusammen im Studio zusammen fanden, wurde uns klar, dass diese Band, das Funk Jazz Collective, viel mehr Aussagekraft hat, als das, was wir ursprünglich planten. Also wurden wir zu The Funk Jazz Collective. Wir werden die Band mit einem Kern-Personal weiter führen. Das Ganze immer wieder mit Freunden und Gästen beglücken, mit denen wir in der Zukunft gerne zusammen arbeiten möchten.“
Michael Arens: “War sofort klar, dass der Gig im Jazz Café auf CD gebannt wird?“
Kenny Wellington: “Wir hätten uns gegenseitig treten müssen, wenn wir dieses Projekt nicht aufgenommen hätten. Darüber sind wir sehr froh. Ich meine, ich könnte Fayyaz Virji Tag und Nacht zuhören, wie er die Posaune bläst (ich auch, Anmerkung von Michael Arens). Die Nacht im Londoner Jazz Café war eine wirklich sehr schöne, mit einem sehr dankbaren Publikum. Billy Osborne, Bluey und Ski Oakenfull haben einen fantastischen Job beim abmischen der CD gemacht…“
Michael Arens: “Bei dem Konzert habt ihr Songs aus dem großen Repertoire aller involvierten Bands gespielt, von Beggar & Co., von Light Of The World, oder von Central Line, um nur einige wenige zu nennen. Macht es einen Unterschied, seine eigenen Songs oder die Songs anderer Künstler zu spielen?“
Kenny Wellington: “Das war sogar die beste Sache am Konzert. Weil die meisten von uns sich so lange kennen, fühlten wir uns spirituell verbunden mit den Songs, die wir live gespielt haben. Es hat aber genauso viel Spaß gemacht, Songs wie „Throw Down“ von Tom Browne oder „Evolution“ von Roy Ayers zu spielen. Immerhin haben wir die Songs nicht ausgewählt, weil sie irgendwie kommerziell nutzbar sind, sondern weil sie uns persönlich gefallen. Tatsächlich spielen wir einige davon seit je her bei Proben im Studio. „Cosmic Lust“ ist zum Beispiel so ein Song, den wir mit Light Of The World ständig gespielt haben.“
Michael Arens: “Wie würdest Du zusammenfassend also die Musik, das Soundgefühl der ja doch irgendwie frisch formierten Band The Funk Jazz Collective beschreiben?“
Kenny Wellington: “The Funk Jazz Collective ist die Summe unserer gemeinsamen Teile - eine Einheit!“
Michael Arens: “Wie hast Du das Projekt mit so vielen Charakteren unter einen Hut bekommen?“
Kenny Wellington: “Ich hatte einen großen persönlichen Einfluss auf das Projekt. Als der Mensch, der das alles absehen konnte. Eine Menge Arbeit nahmen mir Sharmin Hall Jones und Phil Jones von meinem Funk Management ab. Sie erledigten eine Menge organisatorischen Kram. Ich bin zwar als ausführender Produzent des Albums aufgetreten, aber ohne die Hilfe von Billy Osborne im Besonderen wäre es für mich sehr, sehr schwer geworden.“
Michael Arens: “Wie würdest Du als eine der tragenden Säulen des Projektes deinen eigenen Sound beschreiben?“
Kenny Wellington: “Früher versuchte ich, so hoch und so schnell wie nur irgend möglich zu spielen. Ich dachte, das wäre einfach der Weg, wie man es machen muss. Eines Tages war ich bei einer Probe mit dem großen Trompeter Guy Barker. Das ist schon viele Jahre her. Jedenfalls stand ich in der Ecke und spielte mein Ding. Ich dachte mir, dass er mein Spiel mochte, während er langsam auf mich zukam. Guy wartete, bis ich fertig war, eine ganze Reihe super hoher Töne zu spielen, und sagte dann, mit sehr ruhiger Stimme, zu mir: „Immer ruhig, Kenny. Du wirst dich noch umbringen, wenn du so was spielst.“ Heutzutage spiele ich mehr melodisch. Das lustige daran ist, dass ab und zu Freunde immer noch nach diesem hohen Spiel fragen. Das Trompetensolo bei „Somebody Help Me Out“ ist so ein Beispiel für dieses hohe Trompetenspiel. Alles mit einer sehr hohen Note zu starten und dann zu sehen, was als nächstes kommt und passiert. So war ich damals… Ich hoffe natürlich, dass ich heute das Ganze hinter mir habe und entspannt an die Sache gehen kann. Zumindest sagen mir einige Leute, dass ich das ausgemerzt habe.“
Michael Arens: ““Brass, Strings N’ Things“ ist ein sehr besonderes Projekt. Mit deinen Worten – warum sollte jemand sich gerade dieses Album kaufen? Auch, wenn ich persönlich keine Antwort darauf brauche…“
Kenny Wellington: “Wir hoffen, dass die Menschen unser Album positiv aufnehmen. Es gibt eine ganze Reihe musikalisches Können, bei dem wir uns sicher sind, dass es ein Hörgenuss ist, und dass das Hören Spaß macht. Ebenfalls ist es ein sehr besonderes Projekt, so viele Musiker aus so vielen verschiedenen Bands und Projekten mit so vielen individuellen Musik-Geschichten zusammen spielen zu hören. Natürlich liegt uns auch daran, dass die Menschen durch das Album zu unseren Live-Shows kommen wollen, um uns als Band zu erleben…“
Michael Arens: “Umgekehrte Welt. Normaler Weise frage ich in Interview ja gerne nach den Einflüssen. Doch dieses Mal bin ich mir sicher, dass Du selbst mehr Musiker beeinflusst hast, als man auflisten könnte…“
Kenny Wellington: “Na ja. Ich höre gerne alles mit einer guten Bläser-Sektion. Auch, wenn ich ein Trompeter bin, höre ich sehr gerne Posaunen. Wie viele andere Musiker hoffe ich, dass die Kinder weiterhin Instrumente wie Trompeten, Posaunen oder Saxofone lernen wollen. Ich hoffe, dass wir mit unserer Musik Menschen inspirieren, diesem Pfad zu folgen!“
Michael Arens: “Wie geht es weiter für das Funk Jazz Collective?“
Kenny Wellington: “Wir werden weiter am Studioalbum arbeiten und es hoffentlich alsbald fertig stellen. Wir werden weitere Konzerte in Großbritannien geben, und im Sommer wollen wir aufs europäische Festland. Es kommt immer auf die richtige Location an. Das Jazz Café ist genau das Richtige für so etwas.“
Michael Arens: “Ein letzter, abschließender Gedanke zu The Funk Jazz Collective?!“
Kenny Wellington: “Das Schöne an diesem Projekt ist, dass wir einfach dem Flow folgen und die Sache ihrem eigenen Antrieb überlassen. Deswegen sind wir auch Album des Monats Januar im SOUL TRAIN, in den Top 10 der Englischen Rhythm Charts, usw.. Es zeigt uns, dass wir was Richtig machen - was Gutes machen. Und das gibt uns Inspiration, weiter zu machen!“
Michael Arens: “Danke Kenny! Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich über The Funk Jazz Collective freue…“
Kenny Wellington: „Ich danke dir.“
© Michael Arens
Fotos © Paola Leonardi
Hier geht’s zur Besprechung von „Brass, Strings N’ Things“ – Album des Monats Januar 2008: ...weiter lesen›››
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Light Of The World...back in the days... |
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