MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Usher - Here I Stand (LaFace Records/Sony-BMG)

 

Usher - Here I Stand (LaFace Records/Sony-BMG)

 

Hier haben wir ein Album, das die RnB-Fans in zwei Lager spalten wird. Zugegeben - Usher war eigentlich immer mehr ein Teenie-Idol denn ein ernstzunehmender Musiker. Auch: Er ist kein Neuling mehr. Und genau das ist es, was ihn zum Kreis der erwachsenen Musik, der Musik mit Hintergrund, Anspruch und Fundament, hinzuaddiert. Oder doch sollte. Denn selbst seine härtesten Fans aus seiner Anfangszeit sind längst dem Teenie-Alter entwachsen.

 

Zur Musik. Wie immer bei Usher gibt es da gar nichts Negatives zu berichten. Alles proper, präzise und sauber produziert. Doch damit stoßen wir dann auch schon an die Grenzen. Denn Usher war in meinen Augen und Ohren von Beginn an überbewertet. Seine Stimme ist guter Durchschnitt. Und das Songmaterial (für das man ihn vermutlich erst in den letzten zwei Alben verantwortlich machen kann, denn vorher wurde ihm das, da bin ich sicher, aus der Hand genommen) kommt über diesen Level auch nicht hinaus.

 

Was macht also Usher aus? Eine Antwort darauf erspare ich mir aufgrund der Eingangs erwähnten Polarisierungs-Thematik. Man mag ihn, oder er ist einem egal. Was bleibt, ist das neue Album, “Here I Stand“, ein sehr treffender Titel übrigens, von einer musikalischen Seite zu betrachten. Und je mehr ich das mache, je deutlicher komme ich auf meine Einschätzung zurück: Durchschnitt.

 

Versuchen wir also zu definieren, was genau dem Album fehlt. Und da lande ich schnell wieder bei dem Superstar Usher selbst. Was fehlt, ist Soul. Das Album ist wie gesagt professionell durchgestylt, und Usher müht sich im Rahmen seiner Möglichkeiten redlich ab. Die Produzenten sind prominent, das Booklet informativ, die Fotos Hochglanz. Trotzdem höre ich in eine seltsame Blutleere hinein.

 

Noch einmal: Was dem Album, und meiner bescheidenen Meinung nach, dem Gesamtkonzept und dem Popstar Usher abgeht, ist Seele. Inhalt. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie ist das Album eine Art männlicher Britney Spears im RnB-Kleid. An den Verkaufszahlen wird es vermutlich auch diesmal nicht scheitern, denn die weltweite Fan-Base ist riesig. Wie lange dieser Bonus aber für Usher Raymond noch vorhält, ist fraglich. Auch hier muss ikch mich wiederholen: Auch die eingefleischtesten Fans, und ich zähle da Usher als seinen eigenen größten Fan dazu, werde älter, lernen, erfahren.

 

Ich möchte mit der Aufforderung an Herrn Raymond enden, seine Musik seinem Alter, seiner Reife, anzupassen. Man kann nicht ewig ein Teenie-Idol bleiben. Qualität, Langlebigkeit, Blut, Fleisch und Seele und permanente Weiterentwicklung sollten die Leitmotive sein. Zu versuchen, einer Rolle, einem Ideal zu entsprechen, dass eigentlich der Vergangenheit angehört, führt letztlich nur in eine Sackgasse.

 

© Michael Arens

Usher -

Here I Stand

(LaFace Records/

Sony-BMG)

 

 

 

 

 

 

 

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