MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Album des Monats Juli | |||||
Various - African Scream Contest (Analog Africa/Groove Attack) | |||||
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Various - African Scream Contest (Analog Africa/Groove Attack)
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Various - African Scream Contest (Analog Africa/Groove Attack)
Das dritte Analog Africa-Album lässt keine Zweifel offen: Afrobeat, wo das Ohr hinhört. Und doch lässt sich ein weiterer Charakterzug der 14 Stücke ausmachen: Es ist fast unverschämt Funky!
Die Tracks, die Labelbetreiber Samy Ben Redjeb auf Recherchen in Benin und Togo entdeckte, sind durch die Bank echte Perlen. Ich höre Soul, Funk, Bläsersätze, Seventies Afro Disco. Eklektische Coolness! Dass Afrobeat verdammt seelenvoll und Funky zur Sache geht, ist kein Geheimnis. Wenn das aber mit so viel Fingerspitzengefühl wie hier geschieht, kann ich nur noch den Hut ziehen.
Die Künstler, die der Sampler offeriert, werden kaum jemandem geläufig sein: Gabo Brown & Orchestre Poly Rythmo, Discafric Band, Vincent Ahehehinnou, Lokonon André & Les Volcans, Le Super Borgou De Parakou oder Roger Damawuzan sind, schenkt man dem beiliegenden Info von Analog Africa glauben, auch in ihrer afrikanischen Heimat eher Unbekannte.
Das Album kommt mit einem mehr als umfangreichen Booklet mit Tonnen an Geschichten, Infos und Fotomaterial zu jedem einzelnen Stück und zu jeder Band bzw. jedem Künstler und einem sehr griffigen, hochwertigem Gesamteindruck daher, und wird nicht nur Freunde von Afrobeat in die Plattenläden zwingen. Denn die Musik auf “African Scream Contest“ hat so unglaublich viel identisches Musikgefühl wie Soul und Funk, dass meine Nackenhaare beim wiederholten einschalten des Albums Hochstehen.
In der Vergangenheit hatten wir es im SOUL TRAIN ja immer wieder mit Alben zu tun, die sich thematisch mit der Musik des afrikanischen Großraumes Nigeria/Ghana/Togo und Benin befassen. Und alle hatten großartige Qualitäten und waren einzigartige Belege für die musikalische, hochgradig ansteckende Kraft der Musik der Gegend. Die Qualität dieser dritten Analog Africa-Veröffentlichung, im Untertitel der CD beschrieben als “Raw & Psychedelic Afro Sounds from Benin & Togo 70s“, liegt jedoch noch einmal einen kleinen, aber merklichen, Schritt über der ohnehin sehr hoch angesetzten Messlatte an Kompilationen letzter Zeit, die sich mit Afro Sounds beschäftigt.
Ein kleines Meisterwerk, das zu Recht den Titel “Album des Monats“ bekommt. Ich weiß nicht, was am augenscheinlichsten ist: Dass das Album ein Paradebeispiel für das Medium CD und dessen Möglichkeiten ist, oder die schier unwiderstehliche Musikdetonation der 14 Stücke, die ganz bestimmt niemanden im Sessel hält.
“African Scream Contest” ist ganz grosses Entertainment.
© Michael Arens |
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