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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Guy Sebastian - The Memphis Album (Sony-BMG)

 

 

Guy Sebastian - The Memphis Album (Sony-BMG)

 

Also gut – Steve Cropper höchstpersönlich, eine der bedeutendsten und einflussreichsten Persönlichkeiten in Sachen Southern Soul überhaupt, hat sich diesem Projekt als Produzent angenommen. Herausgekommen sind dabei 14 der bekanntesten Soul Hymnen der Südstaaten – Memphis Soul eben. Stax.

 

Dabei sind selbstredend auch einige seiner eigenen Kompositionen: “In The Midnight Hour“, “Knock On Wood“, oder, das durfte nicht fehlen, “(Sittin’ On) The Dock Of The Bay“. Alleine an den Titeln lässt sich die Tragweite seines Schaffens ablesen. Cropper spielte zugleich auf allen Tracks auch Gitarre, was die Produktion ein weiteres male auszeichnet.

 

Doch erst mal zurück zum Anfang: Wer ist Guy Sebastian? Der 1981 geborene Sebastian ist hierzulande praktisch unbekannt, und war 2003 Gewinner der ersten Staffel von Australian Idol, der australischen Variante von Deutschland sucht den Superstar. Seine bisherigen Alben und Singles waren in seiner Heimat und im gesamten Ostasiatischen und Pazifischen Raum bis dato extrem erfolgreich.

 

“The Memphis Album“ erschien auf der anderen Seite der Welt bereits im Herbst letzten Jahres und findet nun über die Import-Kanäle seinen Weg auf den deutschen Markt.

 

Nun gibt es gute und nicht so gute Nachrichten zum Projekt. Die Gute ist, dass die Musik selbst und auch Sebastians Gesang durchaus der hohen musikalischen Qualität des Songmaterials standhalten. Alles ganz sauber verarbeitet. Wo wir auch schon bei der nicht so guten Nachricht wären: Der Songauswahl.

 

Grundsätzlich muss man ein Projekt wie dieses ja schon wegen der Zielrichtung, sich auf Memphis Soul zu konzentrieren, loben (oder war es der Hype um Sixties Soul, auf dessen Erfolgswelle Guy Sebastian bzw. seine Produzenten surfen wollten?). Aber mussten es die ausgelatschtesten Pfade von allen sein? Mir ist natürlich bewusst, dass sich seine Fans, die sich ja sicherlich deutlich unter der 25 Jahres-Marke bewegen dürften, an das Thema Soul mit Hilfe der üblichen, Verzeihung, Gassenhauer, annähern sollen, damit die Schockwirkung nicht zu groß ist.

 

Und nicht, dass ich mir nicht die fünfhundertste Version von “Let’s Stay Together“ oder gar “Soul Man“ viel lieber anhöre als Kuschel oder die aktuelle Scooter-Single. Aber ein wenig Individualität, ein bisschen mehr Mut zu unbekannterem Material, hätte es für meinen bescheidenen Geschmack durchaus sein dürfen.

 

Alles in allem ist “The Memphis Album“ aber ein Lehrstück in Sachen Soul-Geschichte, an dem sich hoffentlich auch die Fans von Guy Sebastian orientieren und so ihr musikalisches Interesse zumindest ganz zaghaft in Richtung Soul lenken. Oder, um es in Schulnoten, was mir aufgrund der Ausrichtung und der Zielgruppe des Projektes sinnvoll erscheint, zu sagen: Produktion: 2, Interpretation: 2, Musikauswahl 4. Pädagogisch Wertvoll: Unbedingt.

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 
 

 

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