MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Philipp Fankhauser - Love Man Riding (Funk House Blues Productions/CrossCut Records/In-Akustik) |
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Philipp Fankhauser - Love Man Riding (Funk House Blues Productions/CrossCut Records/In-Akustik)
Diese Stimme. Ehrlich – die Musik als solches ist fast Nebensache beim neuen, zwölften Album von Philipp Fankhauser. Erdig, grobkörnig, dreckig sind Attribute, die auf seine Stimme passen.
Blues und Soul sind für mich die tragenden Elemente von “Love Man Riding“, das weitestgehend von Fankhauser selbst geschrieben wurde. Die von Dennis Walker produzierten 12 Stücke pendeln mal etwas mehr in akustische Gefilde, wie “I Got A Love“, schwingen direkt anschließend eindeutig in angenehm klebrigen, tiefsten Südstaaten-Blues (“Lonely In This Town“), nur, um einen Track später den Blues in waschechten Rhythm and Blues der alten Schule umzuwandeln.
Das Ganze hat zusätzlich eine gehörige Portion Fank, Verzeihung, Funk, in sich, was besonders bei den Bläsersätzen immer wieder zum Vorschein kommt. Fankhausers Herz schlägt offensichtlich im Blues. Blues, Blues, Blues, soweit das Ohr reicht. Doch ihm reicht es nicht, sich in Plattitüden zu ergehen. Er erlaubt es seiner Stimme, stets die Oberhand zu behalten, was dem torfigen Grundton der unglaublich zufrieden stellenden Kollektion zuspielt.
Dass Philipp Fankhauser, gebürtiger Schweizer, zugleich auch Gitarrist ist, spielt eigentlich kaum eine Rolle. Und auch alle anderen Infos, mit denen mit Fankhausers Plattenfirma versorgt hat, lasse ich genüsslich links liegen. Denn ich staune noch immer über diese Stimme, die das herrlich dickflüssige Rhythm and Blues-Songmaterial vorantreibt. Hier und da erinnert mich seine Stimme an die Raubeinigkeit von Chris Rea, obwohl ich diesen Gedanken schnell wieder verwerfe, denn ich bin nicht unbedingt der größte Fan von Rea. Doch das sollte jeder für sich selbst entscheiden.
“Love Man Riding“ ist abgrundtiefer Blues mit einer Stimme, die man so niemals von einem Weißen außerhalb Mississippis oder Tennessees erwarten würde. Herzzerreißend und beängstigend atmosphärisch.
© Gregor Poschoreck |
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