CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Sir Wick - An Interpretation Of A Universal Language (Sir Wick Entertainment)

Sir Wick - An Interpretation Of A Universal Language (Sir Wick Entertainment)

Ich möchte mit einem Vergleich beginnen, der vielleicht ein wenig hinkt, aber die Musik sehr plastisch darstellt: Wäre Jean-Paul “Bluey“ Maunicks Bandprojekt Incognito (der SOUL TRAIN berichtete) eine amerikanische Band, würde es, mit Gospel als eine der wichtigsten, neuen Zutaten, wie Sir Wick klingen.

Sedalia Marie eröffnet mit “Seal My Heart“ und ihrer samtenen Soul-Stimme, die jeden Vergleich mit Maysa Leak (Stichwort Incognito) Stand hält, den Bilderbogen aus Soul, Groove, Gospel, und Sprinklern aus Jazz und sogar Blues (“This Is The Day“).

Weiter geht es mit “Moonlight Serenade“, dass ebenfalls besonders durch Marie und ihre Stimme, aber auch zu einem nicht unwichtigen Teil von den Background Vocals lebt und getragen wird, die von Marie selbst sowie Kisma Jordan, Steven Snead und Marcus Collins beeindruckend feilgeboten werden.

“Thank You Lord“ stellt klar, dass wir es hier auch mit Gospel zu tun haben. Ohne diese Karte allzu theatralisch aus zu spielen. Denn das Album lebt durchweg von einer Energie weg von zu viel Balladeskem. Es bleibt bewegt. Nur zur Mitte des Albums wird es mit der sehr jazzy Ballade “Without You“ und einem sehr inspirierendem Trompetensolo von Marcus Belgrave Sr. etwas ruhiger, was der Qualität des Albums und der konzeptionellen Geschlossenheit der 15 Titel freilich nur gut tut.

Ebenfalls, im positivsten Sinne, extrem auffällig sind die Streicher, die besonders erwähnte Ballade zu einem Lehrstück in Sachen Soul/Jazz-Ballade machen. Direkter Nachfolger der Ballade ist das Highlight des Albums, das druckvolle Uptempo “You Are My Everything“, gesungen von Sedalia Marie und Sarah D’Angelo, die den aufgeräumten Beat und den unwiderstehlichen Flow in eine eigene Liga katapultieren.

Chad “Sir Wick“ Hughes hat sein Bandprojekt Sir Wick, dem Incognito-Konzept gleich, als Pool von Musikern angelegt, dass ich zu jedem Album neu formiert. Er selbst spielt Posaune, hat alle Titel selbst geschrieben und produziert. Respekt.

Einmal mehr ein Kandidat für den Titel “Album des Monats“. Leider ist der nur einmal zu vergeben. Ich freue mich schon auf weitere Entwicklungen und Veröffentlichungen von Sir Wick.

© Michael Arens

Sir Wick -

An Interpretation

Of A Universal

Language

(Sir Wick

Entertainment)

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