MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Gil Scott-Heron - Spoken Word Soul Poet

Gil Scott-Heron - Spoken Word Soul Poet

 

Geboren am 1. April 1949 in Chicago, wuchs Gil Scott-Heron in Jackson, Tennessee, auf. Mit 13 zog er mit seiner Mutter nach New York, wo er zuerst in der Bronx lebte. Bereits in der fünften Klasse begann er, zu schreiben. Noch in der Universität nahm er sich eine Auszeit, um sein erstes Buch, “The Vulture“ (“Der Aasgeier“), zu schreiben.

 

1970 ermöglichte Jazz-Produzent Bob Thiele dem enorm talentierten Poeten mit gerade mal 21 Jahren, sein erstes Album aufzunehmen. “A New Black Poet“ nannte sich das Werk und wurde auf Flying Dutchman/RCA Victor veröffentlicht. Eine Live-Aufnahme, die erstmalig eine völlig andere Variante der schwarzen Musik und eine neue Marschrichtung für die Unterstützung von Malcolm X und den Black Panthers vorgab. Neu war der heute so typische Spoken Word-Stil, mit dem Scott-Heron bis heute eindeutig identifiziert werden kann.

 

Dieser ureigene Stil, seine eigenen, geschriebenen Worte nur in Begleitung von Congas und anderen, wenigen Perkussionsinstrumenten, zu lesen, fand sofort eine große Anhängerschaft. Was nicht weiter verwundert, denn die Magie hat sich bis heute gehalten. Selten haben gesprochene Worte so groovy geklungen wie damals. Gil Scott-Heron – Poet. Dass die Inhalte der Texte heute nicht mehr zwingend zeitgemäß oder politisch korrekt (war Scott-Heron je politisch korrekt?) sind, tut der Sache trotz einiger sehr grenzwertiger Passagen, die einen eindeutigen Homophoben Anstrich haben, keinen Abbruch.

 

“A New Black Poet“ wurde nun endlich neu aufgelegt. BMG Frankreich nahm sich dem Poeten an. Hierzulande ist das Album über die Import-Kanäle von Sony-BMG zu erwerben. Ich kann versprechen, die Investition lohnt sich. Denn die Alben wurden mit umfangreichen Liner Notes bestückt und erscheinen im edlen Vinyl-Look. Von der Qualität und dem soulful Tiefgang sowieso einmal abgesehen.

 

Wie sehr dieses Album Scott-Heron als inoffiziellen Erfinder des Sprechgesanges bis heute definiert, wie überdeutlich ihm damit die Einführung der Raps im urtümlichsten Sinne anhängt, wird deutlicher, sieht man sich die zweite Wiederveröffentlichung eines genialen Gil Scott-Heron-Albums an: “Free Will“, ebenfalls durch Sony-BMG vertrieben, das 1972 erschien, und sein letztes für das Flying Dutchman-Label sein sollte.

 

Denn bereits mit diesem dritten Scott-Heron Longplayer war aus dem gesprochenen Wort ein immer mehr gesungenes, geschwungenes geworden. Der Soul-, Jazz-, Latin-, Funk- und Blues-Musiker Gil Scott-Heron war geboren. Dass er auch weiterhin kein Leichgewicht in Sachen Eklektik und Message blieb, zeichnen die Alben Scott-Herons seither aus und wandeln oft zwischen eben jenen Anfängen aus Spoken Word sowie besagten Stilen Soul, Jazz, Blues, Funk und Latin. Auf eine Art und Weise, die nur ein Musiker als Quelle zulässt: Gil Scott-Heron.

 

© Michael Arens

 

 

Gil Scott-Heron - A New Black Poet (Reissue)

(Flying Dutchman/Sony-BMG)

 

Gil Scott-Heron - Free Will (Reissue)

(Flying Dutchman/Sony-BMG)

 

 

   

 

 

 

 

 

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