MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Storyville Films - Jazz Legends-History Of Black Music DVDs |
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“Duke Ellington & His Orchestra 1929-1943“ (Storyville Films/Naxos) “The Mills Brothers Story” (Storyville Films/Naxos) “Eddie “Lockjaw” Davis Live In Copenhagen” (Storyville Films/Naxos) “Cab Calloway - Hi-De-Ho” (Storyville Films/Naxos) |
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Storyville Films - Jazz Legends-History Of Black Music DVDs
Erwartet man bei den DVDs der “Jazz Legends“-Reihe von Storyville Films, in Deutschland durch Naxos vertrieben, animierte Menüs, Tonnen an Extras, Bonus-Material oder sonstigen Zusatz-Schnickschnack, was man sich sowieso einmal und dann nie wieder ansieht, wird man erst einmal enttäuscht.
Schnell wird aber klar, dass es Storyville-Gründer Karl Emil Knudsen, Däne, der 2003 verstarb, nicht um Oberflächlichkeiten ging. Die vier vorliegenden DVDs belegen das nachdrücklich.
Es ist die Musik, die zählt, der geschichtliche Abriss, die Hintergründe. Alles kompakt dargeboten. “Duke Ellington & His Orchestra 1929-1943“ zum Beispiel ist eine Art Mini-Werkschau aus verschiedenen Filmen und Auftritten Ellingtons aus besagter Ära, als durch Leute wie ihn der Grundstein gelegt wurde für das, was wir heute weitestgehend Jazz, Blues, Soul, Funk oder gar HipHop nennen - Black Music im Embryonalzustand. Ausschnitte aus dem Spielfilm “Black And Tan“ (1929), oder aus “Symphony In Black“ (1934) wirken heute zwar wunderbar kauzig. Man merkt das interpretatorische Talent von Duke Ellington aber an, dass daraus mal etwas ganz Grosses erwachsen sollte.
Gleiches lässt sich über Cab Calloway sagen, dessen Film “Hi-De-Ho“ 1947 den Status Calloways als Leading Man in Sachen Entertainer mit selbstironischem Schmiss, dessen Markenzeichen später eben jenes “Hi-De-Ho“ im Wendekreis zwischen Big Band und Jazz werden sollte. Dieses Image wich Calloway, dem Mann aus Rochester, bis zu seinem Ableben im Jahre 1994 nicht mehr von der Seite.
Die Reise durch die Veröffentlichungen der dänischen Storyville Film-Reihe, die endlich ihren Weg auf das Medium DVD findet, geht mit den Mills Brothers weiter. “The Mills Brothers Story” heißt der 55-minütige Dokumentarfilm über die Meister der Vocal Groups, deren Karriere annähernd 60 Jahre umspannte, und die bis heute als feste Institution Jazz- und Soulverliebter Vokalharmonien gelten. Die Dokumentation beinhaltet interessante Interview-Abschnitte und wurde von Don McGlynn produziert.
Das Konzert, dass Eddie “Lockjaw“ Davis 1985 Live in Kopenhagen im Jazzhus Slukefter (“Eddie “Lockjaw” Davis Live In Copenhagen”) zeigt, beeindruckt mit seiner fast minimalistischen, konkreten Ausrichtung. Ed Thigpen (Drums), Niels Jorgen Stehen (Piano) und Jesper Lundgaard (Bass) begleiteten David auf einem schnellen, 89-minütigen Ritt durch Songs von Gershwin, Ellington oder Strayhorn. Dass Lockjaw einer der ganz großen Saxofonbläser des 20. Jahrhunderts war, belegt sich hier einmal mehr und zeigt, wie groß die Liebe eines Musikers zu seinem Repertoire sein kann.
Was die vier DVDs zusammen schweißt ist, neben der Tatsache des gemeinsamen Labels, Storyville Films, dass sie, wie Eingangs erwähnt, allesamt Wegbereiter für das waren, was wir heute Black Music nennen. Ohne sie hätte die Basis für Soul, Funk, Jazz und Blues sicher eine andere Wendung genommen. Zeitgeist in seiner reinsten Form.
Alle DVDs kommen mit umfangreichen Liner Notes im Booklet und einer kurzen Biografie als Menüpunkt auf der DVD. Was braucht es mehr, um sich vor diesen beeindruckenden Kapiteln der Black Music-Geschichte zu verneigen?
© Gregor Poschoreck
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“Duke Ellington & His Orchestra 1929-1943“ (Storyville Films/Naxos) “The Mills Brothers Story” (Storyville Films/Naxos) “Eddie “Lockjaw” Davis Live In Copenhagen” (Storyville Films/Naxos) “Cab Calloway - Hi-De-Ho” (Storyville Films/Naxos) |
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