CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Fous De La Mer - Ipanema (Elektrolux/Alive)

Fous De La Mer - Ipanema (Elektrolux/Alive)

Das dritte Fous De La Mer-Album kommt endlich dort an, wo die letzten beiden Alben von Jean-Charles Vandermynsbrugge, Marko Bussian und Sol Ruiz de Galarreta, Fous De La Mer, immer hin zu wollen scheinten: Bossa Nova. Der Albumtitel ist Programm.

Eine tragende Säule des Fous De La Mer-Sounds, Frontfrau Argentinierin Sol Ruiz de Galarreta, macht diesen Wandel unter anderem möglich. Ihre Stimme passt auf die musikalische Magie des Bossa Nova wie Soul zu Rhythm and Blues. Zurückhaltend, erotisch, sommerlich leicht. Dabei präzise, akzentuiert.

Ob es nun Zufall ist, oder ob die Veröffentlichung, wie im Info der Plattenfirma suggeriert, tatsächlich präzise auf den 50. Jahrestag der Veröffentlichung von Astrud Gilbertos erstem Bossa Nova-Album gelenkt wurde, ist dabei zweitrangig. Die Liebe zum Genre hört man dem Dutzend Liedern wunderbar unbeschwert an.

Wer jetzt aber erwartet, ein müdes, schlaf-motivierendes Downtempo-Album vor sich zu haben, irrt. Die Stücke sind, bei aller stilistisch begründeten Langsamkeit, unterhaltsam bis ins Mark. Midtempos sind dabei ebenso im Mix wie samtweiche, gehauchte Bossa Nova-Schönheiten.

Mich persönlich beeindruckt insbesondere die Coverversion von Pizzicato Fives “The Night Is Still Young (Tokyo Wa Yoru No Shichiji)“, die beispielhaft all das in sich birgt, was “Ipanema“ ausmacht: Gradlinigkeit, Seele, Groove, Entspannung, Präzision und keine Angst vor dem einen oder anderen Mikro-Experiment.

“Ipanema“ ist ein kleiner Klassiker des Bossa Nova. Schon jetzt.

© Groovemeister

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