MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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John Buck & The Blazers - Chi Chi (Bear Family Records) |
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John Buck & The Blazers - Chi Chi (Bear Family Records)
John Buck war ein amerikanischer Bandleader und Komponist, der 1933 in New York City geboren wurde. 1959 schaffte Buck es, mit “Chi Chi“ in Deutschland einen instrumentalen Hit zu landen. Wohlgemerkt – in Deutschland. Denn in seiner Heimat war es Buck bis dato, auch nicht mit “Chi Chi“, vergönnt, Erfolge zu feiern.
Die Single wurde später in den USA wiederveröffentlicht, allerdings unter dem Pseudonym Kalasandro. Es gibt weitere Wirrungen im Künstlerdasein des John Buck. Namesänderungen, Erfolge und Misserfolge (Bucks eigentlicher Name war Barry DeVorzon, unter dem er ebenfalls eine Karriere mit gleichen Vorzeichen anstrebte).
Kommen wir zur Gegenwart. Die vorliegende, sehr liebevoll gestaltete CD beinhaltet all das, was DeVorzon jemals unter seinem Künstlernamen John Buck aufgenommen hat. Sie umspannt im Wesentlichen die Jahre 1959 bis 1965. Aber auch bisher unveröffentlichte Songs kommen auf ihre Kosten.
Die Musik pendelt irgendwo zwischen den Shadows, Tijuana Brass, Hugo Montenegro, Duane Eddy, Rock’n’Roll, Swing, Country & Western und (mindestens in der damaligen Zeit) Pop. Instrumental wohlgemerkt.
Dass Ganze erhält gerade als Gesamtwerk, die CD umfasst 19 Titel, einen wunderbar altmodischen, fast schrulligen Anstrich, der zugleich einen unwerfend charmanten Charakter in sich birgt. Unterhaltungsmusik.
Dabei ist die musikalische Verwandtheit zu Rhythm and Blues nicht weit. Das lässt sich nicht nur an den Songs abhören, sondern auch im prächtigen Booklet nachlesen, dass einen detaillierten Einblick in das Schaffen von Buck bzw. DeVorzon offeriert, zusammen mit einer Unmenge Fotos und Hintergrundinformationen.
“Chi Chi“ beeindruckt in seiner Funktion als Lehrstunde fast vergessener Musikkapitel. Die Musik bleibt dadurch etwas im Hintergrund. Zu unrecht. Denn, auch wenn es Herr Buck jetzt wirklich nicht gerne hören wird, so kurzweilig und spaßorientiert (immerhin haben wir 2008 – da wirkt alles, was älter als 30, 40 Jahre ist, oft, bei allem vorhandenen Respekt, unfreiwillig schrullig) macht Musik wieder Sinn. Keine abgedrehten Albumkonzepte, nur eine lange Reihe zweiminütiger Perlen im Fahrwasser von instrumentalem Rock’n’Roll der Ära. Easy Listening im reinsten Sinne des Wortes.
© Holger S. Jansen |
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