MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Sabrina Malheiros - New Morning (Far Out Recordings/Rough Trade) |
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Sabrina Malheiros - New Morning (Far Out Recordings/Rough Trade)
Ich bin ein wenig geplättet. “Na gut, das wird wohl wieder eines dieser Alben mit brasilianischem Flair sein, ein paar Beats hier, ein bisschen Vocaljazz dort“, dachte ich. Wie man sich täuschen kann. Dabei hätte mir bereits das Label, Far Out Recordings, bekannt für seine Ausflüge jenseits der ausgetretenen Bossa- und Jazz-Pfade, einen Hinweis geben können.
Als ich den Play-Knopf drücke, bin ich sofort von Anfang an fasziniert. Dabei kommt zuerst die Pflicht: Sabrina Malheiros hat eine sehr schöne Stimme, aber auch keine revolutionäre Neue. Dann die Kür: Die Musik! Ein unglaublich dick und großzügig produzierter Klangteppich, irgendwo zwischen Bossa Nova, Soul, House, Elektronischer Musik und Disco und Spuren von Samba, Jazz und Pop.
Was sich hier nach der Genreüblichen Melange anhört, entpuppt sich als wahrer Glücksgriff, denn alleine die Streicher (Orquestra de Camara Rio) entpuppen sich als wahres Feuerwerk.
Das Ganze geht dabei so druckvoll, kurzweilig, nach vorne, dass ich meinen Mund kaum zu kriege. Der überwiegende Teil der Songs wurde von, an dieser Stelle als Berufsbezeichnung eher Irreführend, Singer/Songwriter Malheiros selbst geschrieben. Dass Daniel “Venom“ Maunick, Sohn von Incognito-Mastermind Jean-Paul “Bluey“ Maunick (der SOUL TRAIN berichtete), als alleiniger Produzent des Albums geführt wird, tut “New Morning“ gut, denn als, keine Übertreibung, Gesamtkunstwerk funktioniert das Album nahezu gnadenlos.
Die meisten der Songs wechseln sich atmosphärisch zwischen Midtempos und Uptempos ab und schaffen es, einen sehr geschlossenen Eindruck zu hinterlassen. Ein nahtloses, beeindruckendes Beispiel für anspruchsvolle Musik im Wendekreis von Clubkultur, Beats und brasilianischer Musik.
© Michael Arens |
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