MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

George Duke - Master of the Fooonk

Aktuelles Album: George Duke - Dukey Treats (BPM Records/Heads Up/In-Akustik)

 
George Duke

George Duke - Master of the Fooonk

 

George Duke

Master of the Fooonk

 

 

George Duke

 

 

George Duke

Master of the Fooonk

 

 

 

 

 

George Duke -

Dukey Treats

(BPM Records/

Heads Up/

In-Akustik)

 

 

 

George Duke ist eine Institution in Sachen Black/Urban Music. Egal ob Soul, Funk, Jazz oder Latin – sie alle sind seit über 40 Jahren sein zu Hause. Dabei ist kaum jemand so ein Arbeitstier wie der mittlerweile 62-jährige Pianist, Keyboarder, Arrangeur, Sänger und Produzent.

 

Auf seinem eigenen Label BPM Records (Big Piano Music Records) veröffentlicht Duke seit einigen Jahren seine Alben. Würde man alle Alben, Kollaborationen und alle Musik auflisten wollen, in die Duke, ob nun als Gast, als Produzent, hinter den Reglern oder nur als Inspiration aktiv war, wäre das alleine eine schier unmögliche Aufgabe. Konzentrieren wir uns also auf das momentan Wesentliche.

 

Sein neues Album, “Dukey Treats“, erschienen auf eben jenem BPM Records-Label und in Deutschland vertrieben durch Heads Up/In-Akustik, ist, wenn auch aus anderen Gründen, wie jedes George Duke-Album, ein Unikum. Ist es doch das erste Duke-Set, das sich thematisch nicht zu einer klaren Linie, bei George in der Regel Soul, Jazz, Funk oder Latin (in der Reihenfolge), bekennt.

 

Das 12 Stücke lange Werk verschmilzt erstmalig Soul/RnB und Jazz mit Funk. Letzterer ist als durchlaufendes, humoristisches Grundthema in einem kleinen, aber Strömungsweisenden Interlude, “A Fonk Tail“, ganz dem Vorbild George Clinton und dessen Mothership, Parliament und Funkadelic, nachempfunden, ein wunderbarer Aufheller eines ohnehin schon wunderbaren Albums.

 

Doch da sind auch ernstere Töne. Wie etwa das schon im Titel eindeutige “Sudan (It’s A Cryin’ Shame)“, dessen Thema George Duke unter Mithilfe von hochkarätigen Gästen wie Teena Marie und Jonathan Butler beeindruckend bearbeitet wird.

 

Überhaupt sind hier, wie auf jedem Album der Musik-Legende George Duke, wieder eine irrsinnige Anzahl der größten Namen aus Soul, Jazz, schwarzer Musik überhaupt vertreten. Da sind zum Beispiel Rachelle Ferrell, Everette Harp, Michael “Patches“ Stewart, Jim Gilstrap, Lenny Castro, Sheila E. (!), Leon “Ndugu“ Chancler, Wah Wah Watson (!), Lori Perry, Christian McBride (!), Wayman Tisdale, Terry Dexter oder aber Ex-Shalamar Frontmann Howard Hewett. Und mit dieser Liste sind wir noch lange nicht am Ende angelangt. Auch das ein Statement.

 

Dr. Chuck schien dem SOUL TRAIN die angemessene Person zu sein, dem Funk des Black Music-Übervaters George Duke gegenüber zu stehen und ihm ein paar Geheimnisse zu entlocken…

 

  

Dr. Chuck: “Als erstes fällt mir auf, dass “Dukey Treats“ dein erstes Album ist, dass “die großen drei - Funk, Soul/RnB und Jazz“ vereint. Bisher hatten deine Alben immer eine zumeist eindeutige Zuordnung…“

 

George Duke: “Ja, so habe ich das noch nie gesehen. Das ist sicher eine interessante Sichtweise. Die einzige Sache, der einzige Stil, der hier fehlt, ist Latin. Vielleicht beim nächsten Mal! (lacht) Am Ende gibt es immer gute Musik und schlechte Musik.“

 

Dr. Chuck: “Humor scheint einmal mehr ein wichtiger Baustein deiner Album-Philosophie zu sein.“

 

George Duke: “Ja, das war eine wichtige Sache für mich. Weißt Du, es gibt eine Menge ernster Musik da draußen. Ich bin selbst sehr ernst, wenn es an meine Musik geht. Zugleich liebe ich es aber auch, zu lachen. Besonders im RnB hört man nicht gerade viel Humor. Ich dachte, es sei wichtig, dieses Element auf die Platte zu kriegen. Ich wollte, dass der Humor ein kontinuierlicher Teil des Albums wird. Es sollte unterhalten. It should have a bounce! Der Humor dreht sich aber immer auch um den einzelnen Song, ist abhängig davon, wovon der Song handelt. Ich habe Musiker speziell nach die Vorgabe ausgewählt, und sie haben mitgespielt.“

 

Dr. Chuck: “Trotz des Humors muss es doch aber auch harte Arbeit gewesen sein, gerade mit so vielen involvierten Musikern…“

 

George Duke: “Natürlich kann die Arbeit an einem Album sehr harte Arbeit bedeuten. Zugleich liebt man, was man macht. Das ist doch wichtig. Ich möchte, dass man beim Hören meines Albums locker ist. Wie die Musiker. Das alleine stellt sicher, dass die Musik humorvoll wird und wirkt. Die meisten Musiker, die an dem Projekt beteiligt waren, sind wie meine Familie, besonders natürlich meine eigene Band. Es braucht natürlich eine Menge Energie. Als die einzelnen Tracks, besonders Stücke wie “Creepin’“, “Dukey Treats“ oder “Mercy“ fertig waren, war ich erstmal erledigt.“

 

Dr. Chuck: “Erzähl’ mir mehr von “A Fonk Tail“ – ein Thema, dass sich irgendwie durchs ganze Album zieht!“

 

George Duke: ““A Fonk Tail“, dieses kleine witzige Interlude, habe ich auf meinem Flug nach Australien geschrieben, als ich auf dem Weg zu einem Gig mit Stanley Clarke war. Ich überlegte mir diese Darth Vader-Stimme, aber lustig. Eine Geschichte. So wie die alten George Clinton-Alben, Funkadelic und Parliament. Es ist also auch eine Art Hommage an ihn. Ich mache so etwas, zumindest ziemlich ähnlich, am Ende meiner Konzerte. Also entschloss ich mich schließlich, es auch auf ein Album zu bannen.“

 

Dr. Chuck: “Als Mann des Soul freue ich mich natürlich über ein Wiedersehen mit Teena Marie. Besonderes Interesse habe ich allerdings an Howard Hewett, von dem man hierzulande viel zu wenig hört.“

 

George Duke: “Oh - Howie. Ich habe gerade erst ein Weihnachtsalbum mit ihm fertig gestellt, auf dem ich ein paar Stücke mit ihm produziert habe. Wir haben schon so viele Songs zusammen geschrieben. Howard ist sehr viel auf Tour. Gerade ist er in Afrika. Das witzige daran war, dass ich Howard nicht in der “normalen“ Rolle als Sänger gefeatured hatte. Er ist lediglich ein Teil der Sprecher in den Interludes. Es ist einfach so gekommen. Natürlich hatte ich anfangs geplant, ihn singen zu lassen. Am Ende kam dann diese Sprechrolle dabei heraus. Er ist ein enger Freund von mir und war somit ganz natürlich ein Teil der Verrücktheit hinter dieser kleinen humoristischen Geschichte.“

 

Dr. Chuck: “Was macht das Album, mal abgesehen von den unzähligen Musikern, die Du wieder als Gäste um dich versammelt hast, besonders?“

 

George Duke: “Einfach: Wir haben auf diesem Album tatsächlich vier verschiedene Drummer, die alle verschiedene Charaktere haben. Da ist der junge Little John Roberts, dann Leon “Ndugu“ Chancler, das Urgestein aus Soul, Funk und Jazz, dann noch Vinnie Colaiuta und schließlich Teddy Campbell. Alle vier unglaublich talentierte Drummer. Aber eben verschieden.“

 

Dr. Chuck: “Womit bist Du, jetzt, wo die ganze Promotion für das Album läuft, im Moment noch so beschäftigt?“

 

George Duke: “Der wohl interessanteste Teil ist jetzt für mich herauszufinden, welcher meiner neuen Songs von “Dukey Treats“ ich wohl mit auf die Bühne nehmen kann. Ich habe dieses Album, dieses Baby geboren, und jetzt will ich natürlich sehen, wie es wächst und gedeiht. Denn Songs ändern sich, wenn man sie live spielt. Ich muss natürlich live auch mein altes Material integrieren.“

 

Dr. Chuck: “Deine Sicht von “Dukey Treats“ – jetzt, wo das Album auf dem Markt ist?“

 

George Duke: “Neben der witzigen und funky Seite gibt es selbstverständlich auch eine Menge freies Spiel, Jazz, auf diesem Album. Und es gibt auch eine ernste Seite an diesem Album. Songs wie “Somebody Lay It On Us“ oder “Sudan“ sind solche Songs. “Sudan” handelt offensichtlich von der immer noch katastrophalen Situation in Darfur. Von allen Themen blieb das immer irgendwie in meinem Kopf und musste raus. Zum Glück hatte ich Teena Marie und Jonathan Butler, die mir halfen, den Song zu machen, was wichtig ist. Denn es zeigt Solidarität. Ich glaube, dass es wichtig ist für Künstler, ein soziales Bewusstsein zu haben. Das war ja auch eine der schönen Sachen an der Musik der Sechziger und Siebziger Jahre. Künstler hatten eine Menge anderer Sachen zu verarbeiten als immer nur Liebe. Liebe ist wichtig, aber es gab so viele Dinge, die in der Welt vorgingen, worüber sie schreiben wollten. Ein Künstler kann und darf keine Angst davor haben, über solche Dinge zu sprechen. Das ist unsere Verantwortung.“

 

Dr. Chuck: “Du hast so unglaublich große Erfolge gefeiert. Hat jemals jemand negativ auf deine Musik reagiert? Eine Reaktion übrigens, dir mir völlig unverständlich wäre…“

 

George Duke: “Ich erinnere mich, dass ich vor einigen Jahren Funk und Soul in Deutschland gespielt habe. Live. Das Berlin Jazz Festival. Mann, das Publikum hat Äpfel, Orangen, alles, was sie finden konnten, auf die Bühne geschmissen. Sie wollten einfach nichts mit einem Groove hören. Es war sehr verwirrend. Es war mit genau der gleichen Band, die ich auf diesem Album hinter mir habe. Du weißt jetzt alles über mich…“ (lacht)

 

© Dr. Chuck

 
 

 

 

 

 

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