MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Nunzio La Vecchia - Club Soul mit Schuss

Aktuelles Album: Nunzio La Vecchia - Club Soda (NLV-Music/Sashimi Records/Rough Trade)

 
Nunzio La Vecchia

 

 

Nunzio La Vecchia

 

 

Nunzio La Vecchia

 

 

Nunzio La Vecchia

 

 

 

 

Nunzio La Vecchia -

Club Soda

(NLV-Music/

Sashimi Records/

Rough Trade)

 

 

Nunzio La Vecchia - Club Soul mit Schuss

Aktuelles Album: Nunzio La Vecchia - Club Soda (NLV-Music/Sashimi Records/Rough Trade)

 

 

Wer in diesem Sommer auf MTV, VIVA und den weiteren üblichen Verdächtigen das Video zu “Nightshift” von Nunzio La Vecchia gesehen und den Song dazu wahrgenommen hat, wird wissen, welche Qualitäten dort freigesetzt wurden. Soul, Funk und Groove vom allerfeinsten.

 

Doch ein wenig Verwirrung blieb. Erwartete man doch immerhin irgendwie etwas völlig anderes, als den Südeuropäer Nunzio La Vecchia. Die ganze Optik schien irgendwie auf den Kopf gestellt – das Bild passt nicht zur Musik. Wie man sich täuschen kann.

 

Denn Herr La Vecchia, Rennfahrer, Wissenschaftler, Flieger, Erfinder, Musiker und Schweizer, baute den Smooth Jazz, die Chill Out-Atmosphäre seines Debütalbums “Emotion“ auf seinem aktuellen Longplayer “Club Soda“ in Richtung Clubtauglichem Soul mit Jazz-Attitüde aus. In edler Verpackung sozusagen.

 

Nunzio spielt nicht nur Gitarre und komponierte die Songs, er ist erstmalig auch sangestechnisch unterwegs, obwohl die überwiegenden Passagen von der weiblichen Soul-Stimme Lilly Martin exzellent verpackt wurden.

 

Die wenigen Instrumentale klingen irgendwie nach George Benson mit Druck nach vorne, nach Chuck Loeb mit Funk. La Vecchia kann all das. Dass er Erfinder ist, war nicht nur als spröde Auflistung gedacht. Der Eidgenosse ist im Besitz diverser Patente und besitzt ein eigenes Virtual Reality-Center, mit dem man praktisch jeden auf der Erde befindlichen Gegenstand visualisieren kann.

 

Doch zurück zur Musik. “Club Soda“ ist eines dieser Alben, die man immer wieder durchlaufen lassen kann, ohne gelangweilt zu sein. Zugleich kann man dem ungewöhnlich akkurat produzierten Material detailliert lauschen, die Musik sezieren und versuchen, die Unebenheiten der Perfektion herauszufiltern.

 

Die ungewöhnliche Kombination eines waschechten Soul-Albums mit Funk- und Jazzanleihen und einem Frontmann als Namensgeber, der zusammen mit dem Design des Produktes, des Albums “Club Soda“, eigentlich in eine völlig andere musikalische Richtung weist, rief den SOUL TRAIN auf den Plan. Nunzio La Vecchia ließ sich nicht lange bitten…

 

 

Michael Arens: “Als ich zum ersten mal dein aktuelles Album “Club Soda” in den Händen hielt, hatte ich, der Optik nach, völlig andere Erwartungen an die Musik und war regelrecht perplex, diese Art Musik zu hören. Soul, vermischt mit Jazzelementen und einer unheimlich, es gibt nur dieses Wort, das zu beschreiben, coolen Ausstrahlung. Fast unwirklich. Trotzdem war schon nach ein paar Takten für mich klar, dass Du deine Wurzeln im Soul hast. Oder liege ich da jetzt völlig falsch?”

 

Nunzio La Vecchia: “Nein, ich komme schon aus dieser Soul-Ecke. Da bin ich zu Hause. Ich versuche eben, diesen Soul mit verschiedenen anderen Richtungen zu verbinden. Das macht es vielleicht dann noch exotischer, cooler. Besonders beim dritten Album ist alles sehr viel Soul-Gefühl. Auch gibt es einen Touch Jazz, ein wenig Flamenco. Es ist die Kombination, die ich ganz, ganz spannend finde. Das kommt auch gut an bei den Leuten.“

 

Michael Arens: “Die spielerische Qualität von “Club Soda“ hat mich auf ganzer Linie überzeugt…”

 

Nunzio La Vecchia: “Das freut mich. Mein erstes Album, “Emotion“, war eher Smooth Jazz, Chill Out. Nur Instrumental. “Club Soda“  ist schon Pop mit Funk durchzogen. Es geht schon darum, was mein Stil ist, wo ich mich wohl fühle. Diese Stilrichtung wird auch in meinem dritten Projekt gemacht, an dem ich gerade arbeite. Das geht alles in diese Richtung. Funk. Coole Sounds, aber auch sehr, sehr schöne Balladen.“

 

Michael Arens: “Es gibt also, nachdem „“Club Soda“ ja erst seit wenigen Wochen in den Regalen steht, bereits Pläne für ein nächstes Album?“

 

Nunzio La Vecchia: “Ich habe die Lieder zum dritten Album eigentlich lange schon fertig. Ich bin halt unheimlich innovativ. Das ist irgendwo meine Stärke. Ich bin nicht unbedingt ein Top-Musiker. Aber ich könnte jeden Tag ein, zwei, drei Titel machen. Darin sehe ich mein Potential.“

 

Michael Arens: “Ein sehr schönes Thema, dass ich in Interviews immer wieder gerne anschneide, ist die unperfekte Perfektion, also der Moment, in welchem man es gut sein lassen sollte, der Moment, an welchem ein bestimmter Song, ein Album, einfach nicht mehr besser werden kann. Dann heißt es loslassen und auf zu neuen Ufern. Überschreitet man diese Grenze, passiert das, was der gerade erst verstorbene Soul-Legende Jerry Wexler mal “Oversoulin’“ nannte. Man überspannt den Bogen, Musik wird “überproduziert“. Wie siehst Du das Thema?“

 

Nunzio La Vecchia: “Ich kann sehr, sehr gut loslassen. Ich sage mir einfach, dass das Album ein Produkt ist, das ich zu jener Zeit gemacht habe. Ich freue mich immer, dass ich wieder einen Schritt weiter gekommen bin. Ich erfeue mich enorm an “Club Soda“, jedes Mal, wenn ich es höre. Aber – mein Hunger ist so groß, nach Musik, nach Stilen, dass ich nicht einfach abwarten kann, was mit “Club Soda“ passiert. Sondern habe sofort nach der Produktion von “Club Soda“ an das dritte Projekt gedacht, und bisher schon zehn Lieder fertig gestellt.“

 

Michael Arens: “Du scheinst ein Wahnsinns Arbeitstempo an den Tag zu legen!“

 

Nunzio La Vecchia: “Ja. Ich muss aber sagen, dass ich die Zeit zwischen dem zweiten und dritten Projekt genutzt habe, für ein großes, weltweites Unternehmen eine Musik zu schreiben, ein Projekt zu machen. Mehr kann ich da leider noch gar nicht zu sagen. Ich habe ein Lied komponieren können, eigentlich als Auftrag. Ich habe das Rennen mit dem einem meiner Lieder gemacht, und im September wird es voraussichtlich erscheinen. Die Firma ist ein weltweit operierender Fond, die eine Imagekampagne betreiben. Ein Multiprojekt. Da habe ich jetzt sozusagen meine Finger drin. Eine ganz spannende Sache, Das Stück, eine Ballade, ist super gelungen. Ich werde den Song nicht selbst singen, da es eine Frauenstimme ist, von der ich zur Zeit leider auch nichts sagen kann. Aber ich werde den Song live mit Gitarre begleiten.“

 

Michael Arens: “Wenn Du einen Song schreibst, wie muss ich mir das vorstellen?“

 

Nunzio La Vecchia: “Das ist alles eine emotionale Sache. Je nachdem, wie ich emotional beisammen bin, glücklich, vielleicht ein wenig nachdenklich. je nachdem, wie ich mich gerade emotional fühle, spiele ich ein Instrument und generiere dann  dementsprechend einen Song. Ich kann mich nicht einfach hinsetzen und einen Song komponieren. Die Musik ist ein Spiegelbild meiner Seele. Ich versuche jedenfalls, aus meiner Seele heraus zu kommunizieren. Das gelingt mir eigentlich sehr gut. Ohne Mühe.“

 

Michael Arens: “Ich muss auf Lilly Martin zu sprechen kommen, die bei “Club Soda“ stimmlich den Ton angibt. Eine sehr beeindruckende, gradlinige, ausdrucksstarke Soulstimme…“

 

Nunzio La Vecchia: “Ich habe Lilly Martin schon beim ersten Projekt kennen gelernt. Bei “Club Soda“ habe ich sie dann in das Projekt integriert, weil sie diese gute Stimme hat. Sie hat mir beim Texten unheimlich unter die Arme gegriffen. Ich habe von ihr in diesem Bereich unheimlich viel gelernt. Und – sie ist meine Gesangslehrerin! Ich habe jetzt ein Jahr gelang bei ihr Gesangsunterricht genommen. Als ich “Club Soda“ gesungen habe, hatte ich zuvor erst vier Wochen lang gesungen. Darum auch das eher zaghafte in meiner Stimme, was ein herantasten ist. Ich habe seitdem natürlich enorme Fortschritte gemacht, was man auf dem nächsten Album hören wird.“

 

Michael Arens: “Als ich mir deine DVD mit dem Live-Konzert angesehen habe, habe ich bei einigen Instrumental-Passagen, musikalisch, aber auch vom Gesamteindruck her wie Körperhaltung usw., gedacht, dass ich hier eine Art italienischer George Benson vor mir sehe.“

 

Nunzio La Vecchia: “Danke. Ich mache das mit der Musik ja eigentlich nur nebenbei. Ich bin ja kein Berufsmusiker. Alle, die bei mir mitmachen, sind Berufsmusiker. Aber ich halt nicht.“

 

Michael Arens: “Abschließend kann ich aber sagen, dass, trotzdem der Name Nunzio La Vecchia auf der CD steht, sich das Ganze doch sehr stark nach einer echten Band anhört, was ich durchaus als Kompliment meine.“

 

Nunzio La Vecchia: “Das wollte ich auch so. Wir sind ein Team. Ohne meine Musiker könnte ich auch nicht einfach so alleine da vorne stehen.“

 

© Michael Arens

 

 

 

 

 

 

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