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ZUM TODE VON ISAAC HAYES

 

 

 

 

 

Zum Tode von Isaac Hayes - Ein Kommentar von Michael Arens und George Duke

 

 
 

Zum Tode von Isaac Hayes

 

Als am 10. August, zehn Tage vor seinem 66. Geburtstag, Isaac Hayes plötzlich und unerwartet verstarb, machte die Welt der Black Music einen gehörigen Schritt zurück. Nie hatte jemand vor ihm eine so große Rolle im Genre eingenommen, was ohne wenn und aber seiner Musik zum Film “Shaft“ zuzuschreiben ist. Auch, wenn Hayes bereits zuvor große Erfolge feiern konnte. Doch “Shaft“ blieb sein Markenzeichen. Kein Konzert, keine Best Of-Kompilation ohne diesen Hit. Für den Original-Song erhielt Hayes 1972 sogar den begehrten Oscar. Auch das ein Novum in der Welt der Musik.

 

Der Film, so gut er war, lebte von der Musik des Meisters. Sie definierte den Film, und seinen Hauptdarsteller Richard Roundtree, und begründete, gewollt oder ungewollt, eine Subkultur, die wir bis heute als “Blaxploitation“ kennen. Hayes war überhaupt einer der ersten Schwarzen überhaupt, die sich im Soundtrack-Business behaupten konnten. Mehr noch: Stellt man die Produktionskosten von “Shaft“ den Einnahmen gegenüber, ist der Film, der gleich eine Reihe Fortsetzungen sowie eine wenig attraktive TV-Serie hervorbrachte, bis heute einer der erfolgreichsten überhaupt. Ganz sicher das Verdienst von Hayes’ ansteckender Musik.

 

Zuvor war Isaac Hayes bereits das Aushängeschild des legendären Stax-Labels. Er war aktiv in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung der Sechziger und Siebziger Jahre. Der Name eines seiner besten Alben, “Black Moses“, wurde fortan zu seinem Spitznamen.

 

2002 wurde der Mann mit dem abgrundtiefen Organ in die Rock’n’Roll-Hall Of Fame aufgenommen. Eine späte Ehre, die ihm viel früher hätte zu Teil werden müssen. Zu seinen größten Hits zählten neben besagtem “Theme from Shaft“ unter anderem seine Version des Burt Bacharach-Klassikers “Walk On By“ oder seine Sichtweise des Soul-Klassikers “Never Can Say Goodbye“.

 

Ein weiteres Markenzeichen waren die ungewöhnlich langen Laufzeiten seiner Alben, der einzelnen Songs. Das brauchte der große Mann, der aufgrund seiner körperlichen Präsenz und seine sonoren Stimme auch im Filmgeschäft aktiv war. So spielte er zum Beispiel im John Carpenter-Film “Die Klapperschlange“ (“Escape From New York“) den Bösewicht.

 

Was dem wohl jüngeren Publikum eher neu sein wird, ist, dass Isaac Hayes auch die Original-Stimme des Chefkochs von den Jungs in “Southpark“ war. Verloren gegangen in der überflüssigen Synchronisation. Alleine dafür müsste man diese Unmöglichkeit in  Deutschland abschaffen.

 

Wie auch immer. Erst nach seinem Ableben wurde bekannt, dass Hayes bereits einige Jahre zuvor einen Herzanfall hatte. Am 10. August wurde er leblos in seinem Haus in Memphis, Tennessee, gefunden.

 

 

Sein langjähriger Freund und Weggefährte George Duke gab exklusiv für den SOUL TRAIN dieses Statement ab:

 

“Das ist eine traurige Geschichte. Ich habe Isaac erst vor einem Jahr auf dem St.Lucia-Festival in der Karibik getroffen. Wir unterhielten uns Backstage. Ich wusste damals noch gar nicht, dass er bereits zuvor gesundheitliche Probleme hatte.

 

Jedenfalls schwatzten wir, und ich bemerkte plötzlich, dass er humpelte. Natürlich erzählte er mir von dem Schlaganfall, aber es wäre alles in bester Ordnung. Das einzige, was in Mitleidenschaft gezogen wurde, war sein Erinnerungsvermögen. Er hätte angeblich Probleme, sich an bestimmte Dinge zu erinnern. “Ich erinnere mich aber sehr genau an Dich!“ waren seine Worte damals, und wir lachten. Er ging auf die Bühne für seinen Auftritt - eine große Band mit allem, was dazu gehört. Es war beeindruckend.

 

Isaac Hayes setzte einen Standard wenn es um Filmmusik, das Black Cinema, ging. Er war ja überhaupt einer der ersten schwarzen Filmkomponisten. Er hat es wirklich verstanden, grundlegend. Besonders, wenn man sich an “Shaft“ erinnert. He really got it! Er kreierte erst die richtige Stimmung zu diesem großartigen Film. Darum ging es eigentlich in “Shaft“ – die Musik.

 

Er war einer der ersten mit diesen sehr langen Songs. Er war auch einer der ersten, die wirklich singen konnten. Er hatte diesen Vibe in seiner Stimme. Er konnte fantastisch Piano spielen. Er war für mich praktisch die Verkörperung des Gesamtpaketes Soul.“

 

 

Isaac Hayes war vier mal verheiratet und hinterlässt seine Frau Adjowa sowie 12 Kinder. Der SOUL TRAIN wird ihn schmerzlich vermissen.

 

© Michael Arens

 

 

 

 

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