CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Harold Butler & Four Corners - The Butler Did It (VP Records/Groove Attack)

Harold Butler & Four Corners - The Butler Did It (VP Records/Groove Attack)

Da sage noch mal einer, Soul ist stilistisch eingefahren. Fast wäre nämlich dieser Beleg der Grenzgänger-Möglichkeiten des Genres Album des Monats im SOUL TRAIN geworden. Zumindest schwingt das aus der Redaktion herüber.

Und tatsächlich, selten hat eine Verschmelzung von Soul-Gefühl, Soul-Gesang und Soul-Instrumentierung mit Reggae so eklektisch stattgefunden wie bei Harold Butler, dem mit dieser Wiederveröffentlichung seines Albums aus dem Jahre 1978 ein Denkmal gesetzt wird.

Harold Butler ist Pianist und Arrangeur und zeigte mit diesem Album bereits vor drei Jahrzehnten, dass Musik aus Jamaica eben nicht immer nur erzpuristischer Reggae sein kann, muss und soll. Trotzdem und zugleich behält Butler bei allem Soul im Blut ein gewisses Reggae-Urgefühl bei (inkl. regelmäßiger Reggae-Instrumentierung, die sich allerdings nie in den Vordergrund schiebt), was dem Album eine sehr schöne, einzigartige, neugierig machende Note gibt. Disco hat was damit zu tun, Harmonien, Streicher.

Gesungen wird das Werk unter anderem von Beres Hammond, Pam Hall, Prilly Hamilton oder Cynthia Schloss, aber auch von Butler selbst, der ebenfalls als Autor und Produzent der 13 Titel in Erscheinung tritt.

Liner Notes von Winston “Merritone“ Blake und die Fülle an Infos im ansonsten konkret gehaltenen Booklet runden das Album mit Reggaesoul, wenn man denn so will, stimmig ab.

Wie gesagt, die Qualität des Albums und die liebevolle Wiederaufbereitung durch das VP-Label hätten das Album fast zum Album des Monats gemacht. Und das alleine spricht eine deutliche Sprache, ganz ehrlich. “The Butler Did It“ – ein Hauptgewinn.

© Gregor Poschoreck

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