MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 
 
 

 

 

Cool Million - Going Out Tonight (Expansion Records/Rough Trade)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cool Million - Going Out Tonight (Expansion Records/Rough Trade)

 

Cool Million -

Going Out Tonight

(Expansion Records/

Rough Trade)

 

 

 

 

 

Das Album gibt es

hier zu kaufen:

Der Däne Frank Ryle und der aus Bremerhaven stammende Rob Hardt sind Cool Million. Die Herkunft überrascht zunächst mal. Denn die Musik von “Going Out Tonight“ ist im reduziertesten und ehrlichsten Sinne amerikanisch.

 

Wer in den frühen Achtziger Jahren Disco-mässig unterwegs war, der wird sich in diesem Album des Monats November 2008 auf ganz natürliche Art und Weise wieder finden. Zu einer Zeit, zu der es noch nicht hunderte von Musikstilen mit vermutlich tausenden Subströmungen (man denke nur an House mit den “Abzweigungen“ Deep House, Ambient House oder Techno, um ein plakatives Beispiel zu nennen) gab, sondern Disco-Musik im überwiegenden Maß schlicht hochgepitchte Soul-Stücke waren, waren es vor allen Dingen amerikanische Produktionen, die diesen ganz bestimmten, rückblickend nur der Zeitperiode 1978 bis 1985 (Ausnahmen bestätigen die Regel) zuzordnenden Groove hatten.

 

Die Namen der Künstler, Bands, Produzenten und/oder vermeintlichen “One Hit Wonder“ ist dabei so lang wie aufschlussreich. Ohne jede bestimmte Reihenfolge fallen mir spontan gleich eine ganze Armee an Genrebildenden Namen ein: Oliver Cheatham, Dayton, James “D-Train“ Williams,  Rick James, Kashif, Maze, Evelyn "Champagne" King, Angela Bofill, Teena Marie, SOS Band, Slave, Change, Five Star, Shalamar, Delegation, Imagination, Band AKA, T-Connection, Yarbrough & Peoples, Sharon Redd, Jaki Graham, One Way & Alicia Myers, Midnight Star, Surface, Gary Taylor, Atlantic Starr, GQ, Heatwave, Paul Laurence, The Whispers, The Limit, Lillo Thomas, Fonda Rae, High Tension, Rose Royce, Bugatti & Musker, Kleeer, Meli'sa Morgan, The Charades, The Strikers, Felicity, Chaka Khan, Gayle Adams, Gwen Guthrie, Barbara Mason, Mercy Mercy, Eugene Wilde, Zinc, Windjammer, Colors, The Cool Notes, Jones Girls, Brass Construction, Brothers Johnson, Cameo, Patrice Rushen, 52nd Street, Second Image, Linx, Loose Ends, Zuice, Klymaxx, Locksmith, BB & Q Band, Alexander O’Neal, Skyy, Second Image, Mary Jane Girls, Dayton, Mtume, Phyllis Hyman, Gino Soccio, oder die Produktionen von Jimmy Jam und Terry Lewis, von  Jacques Fred Petrus und Mauro Malavasi bis zu Nile Rodgers und Bernard Edwards (Chic). Natürlich ist die Liste beliebig erweiterbar. Die Fülle und die schiere Anzahl an Namen und Veröffentlichungen, auf die diese Beschreibung, einmal ausgesprochen – Disco Soul -  passt, kann schnell Schwindel erzeugen.

 

Cool Million könnte sich ohne jedes wenn und aber in diese Liste einreihen. Ihr erstes Album macht das, nach ersten Cool Million-Kostproben auf diversen Teilen der erfolgreichen und begehrten “Soul Togetherness“-Kompilationsreihe ihres Labels Expansion Records (in Deutschland über Rough Trade vertrieben), möglich.

 

Natürlich ist die Produktion von “Going Out Tonight“ die der Gegenwart. Will sagen: Technisch logischer Weise der Musik der besagten Dekade zwei bis drei Jahrzehnte voraus, was der Sache einen Extra-Kick gibt. Denn im Auto, einem Ort, an dem Musik sich erst richtig entfalten kann und sollte, macht dieses Genre, diese liebevolle, immer wieder tanzbare Mischkalkulation aus Soul und Disco, erst so richtig Sinn.

 

Zu den Fakten: “Going Out Tonight“ beinhaltet nicht weniger als 15 Titel, von denen ich hier behaupten kann, dass durch die Bank kein einziger Mittelmäßiger dabei ist. Mehr noch: Das Album ist so kurzweilig und unterhaltsam wie zuletzt das Album des australischen Confection-Duos, das ebenfalls den Titel “Album des Monats“ inne hatte (der SOUL TRAIN berichtete: Album des Monats März 2008 und Interview in der April-Ausgabe).

 

Als wenn das alles noch nicht Auszeichnung genug wäre, wartet “Going Out Tonight“ mit einer beeindruckenden  Zahl Gast-Interpreten auf. Ähnlich einem klassischen Produzenten-Album á la Quincy Jones, Angela Johnson oder, Stilunabhängig, Slakah The Beatchild (Interview in dieser SOUL TRAIN-Ausgabe) fungieren Ryle und Hardt hier “lediglich“ als Strippenzieher, Produzenten, Ideengeber, Masterminds.

 

Den Ton geben dabei in Deutschland eher unbekanntere Sängerinnen und Sänger wie Diane Marsh, Laura Jackson oder Nathalie Dorra an. Aber auch bekanntere Namen sind mit am Start wie etwa Donald McCollum, für den Rob Hardt bereits zuvor als Produzent an den Reglern saß. Oder Lene Riebau, ebenfalls aus Dänemark, die mit den eigenwilligsten Song des Albums, “Naughty Girl“, den Longplayer beschließt. Nicht von ungefähr hatte der SOUL TRAIN Riebau bereits in der Juni-Ausgabe mit einem ausführlichen Interview gewürdigt.

 

Mein persönliches Highlight, sofern man bei 15 echten Eighties Discosoul-Perlen wie hier überhaupt ein Highlight ausmachen kann, ist überraschender Weise einer der langsameren Songs (trotzdem bzw. gerade deswegen sauber und druckvoll zubereitet) des Albums – die Coverversion des Carole King-Klassikers “It’s Too Late“, gesungen von Karen Groth. Himmlisches Zungenschnalzen.

 

Doch lassen wir es zunächst gut sein. Denn in der kommenden Dezember-Ausgabe wird es ein ausführliches Interview mit Cool Million geben, das einiges mehr an Inspirationen, Geheimnissen und Plänen des hoffentlich noch sehr lange weiter existierenden Duos Preis gibt.

 

Das Cool Million-Debütalbum “Going Out Tonight“ sei an dieser Stelle jedem, der Soul-mässig in den frühen Achtzigern unterwegs war, als absolutes Muss ans Herz gelegt. Einmal mehr bürgt der SOUL TRAIN für ein Album, das für mich schon jetzt ein Klassiker des Groove ist. Guter, alter, zeitloser Soul. Eine Liebe.

 

© Michael Arens

 

 

 

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