MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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B.B. King - At Sing Sing Prison-The Complete 1972 Concert Movie (Reissue) (Chrome Dreams/In-Akustik) Dass die DVD, sozusagen im Kleingedruckten, den Zusatz “also featuring Joan Baez“ trägt mutet etwas seltsam an, war gerade zu der Zeit Joan Baez doch der deutliche größere Star der beiden. Das jährliche Konzert im Sing-Sing Gefängnis wurde im Jahre 1972 bestritten und zeigt auf beeindruckende Weise, was Musik möglich macht. Denn kein Geringerer als B.B. King ließ sich auf das Konzept ein. Eines der Ziele war dabei zum Beispiel auch, die Gefängnisinsassen zum Filmemachen zu motivieren. Die Dokumentation von David Hoffmann und Harry Wiland machte dies möglich. Das Konzert eine Ohren- und Augenweide, obwohl natürlich die Atmosphäre, der gesamte zeitgeschichtliche Hintergrund, der eigentliche Star des Films sind.
Talk Talk - Live at Montreux 1986 (Eagle Rock Entertainment/Eagle Vision) Das ist mal klar – Talk Talk ist natürlich nicht gänzlich eine Band, die man mit der Thematik des SOUL TRAIN in Verbindung bringt. Und doch waren die Briten 1986, dem Höhepunkt ihrer Karriere, zu Gast beim renommierten Montreux Jazz Festival, was für sich spricht. Tatsache ist nämlich, dass Mark Hollis mit seiner einzigartigen Stimme eine Art Reminiszenz an das Soul-Gefühl beabsichtigte, was sich an allen Talk Talk-Songs, natürlich aber auch an den Hits wie “Such A Shame“, “Living In Another World“, “It’s My Life“ oder “Dum Dum Girl“ nachhören lässt. Die DVD kommt mit einem Booklet, dass Liner Notes von Andy McIntyre sowie Konzert-Fotos beinhaltet. Ansonsten sieht es eher mau aus bezüglich Bonus Material. Was freilich nicht schadet, denn es tut dem mitgeschnittenen Konzert wirklich keinen Abbruch. Sehr nett.
Art Blakey/Mike Maineri - From Seventh Avenue South (Storyville Films/Naxos) Storyville Films setzt den Fokus einmal mehr auf den Inhalt. Dieses mal ist es ein Konzertmitschnitt von Drummer Art Blakey (& The Jazzmessengers) und Vibraphonist Mike Mainieri, das uns als Zeitzeugen, und das ist das Hauptanliegen der Storyville Films, die spielerische Ausdruckskraft von Jazz vor Augen und Ohren hält. Alleine die Mike Mainieri Group mit Leuten wie Bob Mintzer (Saxofon) oder Omar Hakim (Drums), oder aber Art Blakeys Jazz Messengers, mit Wynton und Branford Marsalis sind eine Offenbarung für jedes Jazzohr. Musikohr. Was ein wenig unangenehm aufstößt ist die Kürze der Mitschnitte (im Ganzen knapp unter einer Stunde) und die praktisch nicht vorhandenen Extras, die den Gesamteindruck etwas mildern. Sei’s drum.
Azteca – La Piedra Del Sol (In-Akustik) Azteca ist, für alle, die es nicht wissen, eine Latin Rock-Gruppe mit starkem Fusion Jazz-Einschlag und völlig eigenwilliger Handschrift. Pete und Coke Escovedo waren ursprünglich Original-Mitglieder bzw. Mitbegründer der 17-köpfigen Formation, deren Hoch-Zeit gute 30 Jahre zurück liegt. Die CD bebildert ein Reunion-Konzert der Band, die durch Pete Escovedo letztes Jahr wieder zusammen fand. Und mehr: Die DVD ist zugleich eine Dokumentation zur Band, zum Genre Latin Rock. Als Bonus gibt es Rehearsals, zusätzliche Songs und Interviews mit der Band. Die insgesamt fast drei Stunden Laufzeit überzeugen und runden die DVD, die vom Label In-Akustik zugleich als CD auf den Markt gebracht wird, zu einer ganz Besonderen ab.
Wu-Tang Clan - Live At Montreux 2007 (Eagle Rock Entertainment/Eagle Vision) Dass sich das Montreux Jazz Festival seit seinen Anfängen auch immer wieder über musikalische Grenzen traut, zeigt sich an diesem Konzertmitschnitt aus dem Stravinski Auditorium in Montreux aus dem vergangenen Jahr. Der Wu-Tang Clan also. Ein beeindruckender Auftritt, alleine schon wegen der geballten Ladung HipHop-Ikonen, die dem Clan angehören. Method Man, RZA, GZA, Raekwon The Chef, U-God und Konsorten mischten hier “abendfüllend“ das Festial auf. Das Konzert, dass stellenweise etwas chaotisch wirkt, ist ganz bestimmt nicht nur für Fans eigen Ohren- und Augenweide. Mittlerweile mindestens gleichberechtigt auch als Bebilderung der fast 20-jährigen Geschichte des Wu-Tang Clans. Mein persönliches Highlight: “Triumph“ – einer der druckvollsten Clan-Tracks überhaupt. Lange Liner Notes von Zena Tsarfin versüßen den irgendwie trotzdem aufgeräumten Konzermitschnitt zu einem Erlebnis, nicht nur für Freunde des Clans, sondern für alle, die eines der wichtigsten Kapitel im Sprechgesang bebildert haben wollen.
Johnny Griffin/Richie Cole - From Village Vanguard (Storyville Films/Naxos) Fangen wir mit dem Johnny Griffin Quartet an, dass eine Hälfte des Konzertmitschnittes auf dieser DVD ausmacht. Saxofonist Griffin und seine Mitstreiter Ronnie Matthews (Piano), Ray Drummond (Bass) und Kenny Washington (Drums) zeigen auf dem 1981 in New York City aufgenommenen Konzert, wo die Bestmarke angesetzt wird. Dass die auch von Richie Cole nur in den Spitzen getroffen wird, sagt freilich nicht über die Spielfreude des Saxofonisten aus. Das von Ben Sidran produzierte Material ist durchweg ansehnlich, jedoch mit gerade einer Stunde recht kurz geraten. Nur deshalb gibt es an dieser Stelle leider nicht mehr Punkte.
Al Foster Quintet - New Morning-The Paris Concert (New Morning Productions/In-Akustik) Und wieder ein neuer Mitschnitt aus dem Pariser New Morning. Die Reihe entwickelt sich langsam zu einem echten Quell an Konzertmitschnitten in der Tradition der “Live In Montreux“-Reihe. Das am 25. Juli 2007 aufgenommene Konzert des Drummers Al Foster und seinem Quintett, den Pianisten Aaron Goldberg und George Colligan, Saxofonist Eli Degibiri, Bassist Doug Weiss und, last but not least, Trompeter Eddie Henderson, ist mit seinen zehn Titeln der Beleg für die Energie, die Foster in seine Arbeit investiert. “So What“, “Missing Miles“ oder “Peter’s Mood“ sprechen da eine deutliche Sprache. Auch hier wären etwas mehr Extras eine nette Geste gewesen, obwohl es sich anscheinend immer mehr einbürgert, den eigentlichen Inhalt für sich sprechen zu lassen. Und mal ehrlich – wie oft sieht man sich die Extras einer DVD im krassen Gegensatz zum eigentlichen Inhalt an?
The Spike Jones Story (Storyville Films/Naxos) Es ist eine sehr gute Sache, dass eine DVD, die eine Dokumentation über den hierzulande praktisch unbekannten Spike Jones bringt, in Deutschland überhaupt veröffentlicht wird. Dank dem deutschen Vertrieb Naxos, die die DVDs von Storyville Films vertreiben, ist es jetzt soweit. Meinem Wissen nach zum ersten mal können sich Fans vom Komödianten und Musikliebhaber Spike Jones, der seine größte und erfolgreichste Zeit in den Fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte, verzaubern lassen. Dabei achtet die Dokumentation darauf, auch und besonders die musikalische Seite Jones aufzuarbeiten, die Hits wie “Cocktails For Two“ oder bizarre Songs wie “Der Fuehrer’s Face“ hervorbrachte. Ebenfalls dabei sind Jones langjährige Freunde Milton Berle und Danny Thomas, die das Vermissen allzu üppiger Extras wieder wettmachen.
Lutan Fyah - Live In San Francisco (2B1 Multimedia/In-Akustik) Wie immer – das Beste zum Schluss. Konzertmitschnitte aus dem Reggae-Genre sind viel zu selten. Deshalb freut es mich umso mehr, im Zuge dieser Kolumne einen dieser Konzertmitschnitte im Boot zu haben: Lutan Fyah. Und der kommt dann auch noch direkt als Doppelpack daher. Auf der einen Seite haben wir die CD mit 15 Stücken (inkl. dem Bonus-Track “The People Cry“), die schon alleine das kaufen der DVD rechtfertigt. Auf der anderen Seite ist da die DVD, die nicht nur das erstklassige Konzert von Lutan Fyah bebildert, sondern auch eine Biografie, eine Foto-Galerie und insgesamt ein besonders für Reggae sehr ansprechendes Gesamtbild vermittelt. Interessant, zugleich verwirrend übrigens, dass immer mehr DVDs in CD-Format veröffentlicht werden. Der Jamaikaner Anthony Martin alias Lutan Fyah, selbst der sogenannten Conscious-Reggae-Bewegung zuzuordnen, sagt von sich selbst, dass er mit Sound Systems aufgewachsen ist und deshalb Musik durch seine Venen fließt. Das kann ich nach diesem Konzert und dem beeindruckenden heutigen DVD-Highlight durchaus bestätigen.
Alle DVD-Besprechungen © Lex |
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