MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

 ««« BACK TO THE SOUL TRAIN

 

 

Michael Arens' SOUL TRAIN - Germany's Soul Music-Magazine Nr.1! (www.soultrainonline.de)

 

 

 

MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

INTERVIEW

 

 

Jeff Cascaro - Brand New Album... Out: October 31st! Click here for more info!

 

 

 

 

 

Jeff Cascaro - Cascarolicious Soul!

Aktuelles Album: Jeff Cascaro - Mother and Brother (Herzog Records/Edel)

 
 

Jeff Cascaro

 

 

Jeff Cascaro - Cascarolicious Soul!

Aktuelles Album: Jeff Cascaro - Mother and Brother (Herzog Records/Edel)

 

 

Jeff Cascaro ist einer der wenigen in Deutschland, der Soul macht. Und das mit Erfolg. Und genau dem richtigen Bauchgefühl, dass sein Erstlingswerk “Soul of a Singer“ (Herzog Records/Edel) vor zwei Jahren zu einem ganz Grossen werden ließ.

 

Sein neuestes Album, “Mother and Brother“ (Herzog Records/Edel), ist aus dem gleichen Holz geschnitzt. Würde da nicht diese kleine, aber entscheidende Portion Reife, Glaubwürdigkeit und bodenständige Grobkörnigkeit mitschwingen, die den Soul als Genre überhaupt erst eine Existenzberechtigung gibt. Und, selbstredend, die fast selbstverständliche Vermischung mit Blues und sogar Jazz. Rhythm and Blues.

 

Der aus Bochum stammende Cascaro begann seine Karriere bereits mit 18 Jahren als Gewinner von “Jugend jazzt“. Schnell arbeitete er mit Künstlern Ute Lemper, Sasha, Joe Sample von den Crusaders, den Fantastischen Vier, Klaus Doldinger’s Passport, Götz Alsmann, den Guano Apes, Paul Kuhn oder der NDR Bigband, zusammen. Eine stilistische Mixtur, welche die verschiedenen Einflüsse von Cascaros neuestem Album von Soul zu Pop zu Jazz zumindest Ansatzweise erklären. Und: Seit acht Jahren ist Jeff Cascaro Professor für Jazz-Gesang an der Hochschule für Musik “Franz Liszt“ in Weimar.

 

Doch zurück zum Soul, der “Soul of a Singer“. Sein neuestes Werk “Mother and Brother“, übrigens wieder mit Cascaros langjährigem Freund Till Brönner als Gast, beinhaltet nicht nur eine Reihe brillanter Eigenkompositionen, die Jeff Cascaro in Personalunion gleich auch konzipierte, einspielte und mit seiner intensiven, unverwechselbar erdigen Soul-Stimme veredelte. Wie schon sein Vorgänger-Album, gibt der neue Longplayer mehrere Coverversionen zum besten, die, im Original, unterschiedlicher nicht sein könnten: Da ist zum einen die herrlich unbeschwerte, Souldurchflutete Tanznummer “Love Is In The Air“, dem Welthit von John Paul Young, oder BB Kings unvergleichliches “Help The Poor“, dem Cascaro einen ganz eigenen, warmen Soul-Charakter verleiht. Oder aber Genesis’ “Follow You, Follow Me“, dass Jeff Cascaro, kaum wiedererkennbar, in einen wahren Soul-Klassiker verwandelt, und zeigt, dass Coverversionen bei aller Respektbekundung zum Original, nicht starre, unkreative Gebilde sein müssen.

 

Soul aus Deutschland also. Und wenn der dann noch so ehrlich, herzlich, rund, rüberkommt, wie bei “Mother and Brother“, ist der SOUL TRAIN nicht weit. Jeff Cascaro ließ sich nicht lange bitten…

 

 

Michael Arens: “Die offensichtlichste und dringlichste Frage zuerst: Woher kommt deine Affinität zu Soul-Musik?“

 

Jeff Cascaro: “Ich liebe Musik allgemein. Das hat immer auch den Hintergrund, dass die Liebe für Soul daher kommt, das ich in den Siebzigern groß geworden bin, und auch viel im Radio lief, und man gar nicht umhin konnte, wenn man so ein bisschen zugehört hat, dass man diese Musik lieben musste. Aber Soul hatte auch einfach so viel Gefühl. Und weil es mir auch schon als Kind gefallen hat, wenn Leute mit Gefühlen offen umgingen und dieses Schmachten hatte. Wenn Stevie Wonder lief, “Sir Duke“ zum Beispiel, konnte man immer hören, welche Sehnsucht darin steckt. Diese ehrliche Sehnsucht – das ist das, was mich immer begeistert hat. Und der Rhythmus natürlich!”

 

Michael Arens: “Das zeigt besonders dein neues Album, “Mother and Brother“!“

 

Jeff Cascaro: “Man kann nicht sagen, wir machen jetzt dieses oder jene Album. Du kannst nichts auf dem Reißbrett machen. Da sträuben wir uns in der Band aber alle so ein wenig dagegen. Es gibt keinen Fahrplan, was aufgenommen wird, in welche Richtung das geht, aber das melodische und auch teilweise das arrangementtechnische das ändert sich auch in den Takes, die wir spielen. Da wird halt kurz geguckt, was uns noch fehlt, es werden Ideen gesammelt, und dann wird das eingearbeitet, und dann hat man eine gute Grundlage, auf der ich singen kann. Ich singe ja auch immer alles live ein. Ich mache ja erst gar nichts mit Overdubbing. Ich versuche, alles sofort mit einzunageln, damit die Jungs mitkriegen, welche Energie das Stück hat… Und deswegen ist es mir wichtig, dass das Album kein Konzeptalbum ist. “Wir machen jetzt mal duften Soul oder so was...“ - auf gar keinen Fall.”

 

Michael Arens: “Du hast die meisten Songs des Albums selbst geschrieben…“

 

Jeff Cascaro: “Schreiben mache ich meistens mit Ulf (Kleiner) zusammen, unserem Keyboarder, der eigentlich schon sehr viel bei der Produktion dabei ist. Das sind so Dinge, wo ich Ideen habe, die Sachen zu Hause vor produziere. Und dann schicken wir uns immer irgendwelche Files durch die Gegend, und der Kapi (Albumproduzent Christian von Kaphengst, Anm. d. Red.) kommt eigentlich erst so richtig zur Produktion im Studio dazu, was auch sehr wichtig ist. Wir produzieren das meistens vor, und machen so eine Art Layout, arbeiten ein paar Wochen dran und gucken, was da vielleicht noch fehlt, usw..“

 

Michael Arens: “Bleiben wir ruhig bei dem Thema Christian von Kaphengst, der ja bereits dein erstes Album, “Soul of a Singer“ produziert hat.“

 

Jeff Cascaro: “Der Kapi und ich kennen uns seit über 20 Jahren, sind schon sehr lange befreundet. Wir haben viele gemeinsame, musikalische Dinge zusammen gemacht, die gut waren. Viele Sachen, die Gebrauchsmusik waren. Beschaffungskriminelle. Es ist ein sehr freundschaftliches Verhältnis, das wir haben. Wir wissen, genau, was der jeweilige andere kann, und wir wissen beide auch genau, wie man miteinander umgeht. Von beiderseitigem Respekt ummantelt. Sonst würde das auch gar nicht gehen.“

 

Michael Arens: “Was ist also dieses mal, beim neuen Album, anders – neu?“

 

Jeff Cascaro: “Was neu ist, ist, dass wir jetzt etwas mehr Bläser haben. Das sind alles Typen, die wahnsinnig spielen. Der Frank Lauber hat das alles arrangiert. Dann spielt noch Berthold Matschat, der eigentlich ein wahnsinnig guter Keyboarder ist, Mundharmonika. chromatische Mundharmonika. Das Stammpersonal ist dabei. Das wirst Du bei allen anderen auch sehen. Marvin Gaye hat immer sein Stammpersonal dabei gehabt, der Typ, der immer den Bass gespielt hat, das Schlagzeug, das waren immer dieselben Typen. Und das ist auch wichtig. Bei Peter (Lübke) (Schlagzeuger, Anm. d. Red.) war es so, dass er ja ein wahnsinnig erfahrener Typ ist. Der hat ja in seinem Leben schon mit allem gespielt, was es gibt. Mit Jaco Pastorius, mit Sammy Davis Jr., Whitney Houston, usw.. Der Lübke ist ein Typ, der nicht so gerne darüber redet, aber er hat schon alles gespielt. Der Peter ist ein mit allen Wassern gewaschener, bescheidener Schlagzeuger. Bei Flo (Dauner) (ebenfalls Schlagzeuger, Anm. d. Red.) ist das ähnlich, aber er ist eine andere Generation. Flo ist von seiner Art vielleicht ein bisschen progressiver, aber sie haben beide ihre absolut hochwertigen Qualitäten. Und das war mir auch wichtig, dass es so gemacht wird. Ich finde keine besseren im Moment.”

 

Michael Arens: “Das klingt, als weißt Du sehr genau, was Du möchtest!“

 

Jeff Cascaro: “Ich will die Musik immer so haben, dass alles möglich ist. Bei “The Sun Is Shining For Our Love“ beispielsweise bin ich ins Studio gegangen und wusste noch gar nicht so richtig, was ich da singen sollte. Ich hatte den Text, und hatte eine Idee, wie ich’s mache, und habe es dann zwei, drei mal gesungen, und fertig war es. Ich würde es dabei aber nie so machen, dass alles immer gleich ist, außer bei den Refrains vielleicht. Aber es ist immer etwas anders, die Melodieführung ist immer dynamisch. Und so ist es auch richtig. Du darfst gar nicht immer so das gleiche machen, da wirst du ja wahnsinnig. Dafür bin ich auch zuviel Jazzmusiker. Immer das Gleiche machen – ich glaube, das könnte ich gar nicht. Also wenn ich jetzt eine Vorgabe hätte, für jemanden was einzusingen, ja. Aber wenn ich selbst was singe, und den Text habe, da schleichen sich dann doch immer andere Ideen ein, und das ist auch genau richtig so.”

 

Michael Arens: “Was begeistert, sind nicht nur die Songs von “Mother and Brother“ selbst, sondern einmal mehr deine Stimme… Obwohl Du ja gerade durch die Vermischung der Aktivitäten zum Album als Sänger, Songschreiber, Arrangeur, Musiker, usw. eher den Status einen Allroundkünstlers inne hast…“

 

Jeff Cascaro: “Ich bin Sänger. Musiker-Sänger. Künstler ist immer so eine Sache. Ich bin mit meinen Fähigkeiten sehr bescheiden. Ich bin kein Mensch, der das lancieren würde. Ich bin mir trotzdem bewusst, dass ich ein guter Sänger bin. Das weiß ich schon…”

 

Michael Arens: “…mit ganz eigenem Sound und Wiedererkennungswert…“

 

Jeff Cascaro: “Von den Stimmen, meinen Einflüssen, wie etwa Frank Sinatra, Nat King Cole, Ray Charles, Isaac Hayes, Al Green, Ben E. King, Sam Cooke, Wilson Pickett, Al Jarreau, David Coverdale von Deep Purple, ist keine so wie die andere. Die sind alle anders. Die haben alle einen anderen Sound. Authentisch. Das ist das, was ich immer sein wollte. Dann geht man auf die 30 zu und überlegt, was man da eigentlich macht. Was will man eigentlich vom Singen? Will man richtig singen, oder akademisch sein? Oder will man authentisch sein? Man verbindet alles miteinander. Dass man gut singt, aber trotzdem authentisch ist. Und ich glaube, es ist mir gelungen, das zu entwickeln, dass ich ein authentischer Sänger bin. Du wirst bei George Benson immer hören, dass er was von Donny Hathaway hat, und bei Donny Hathaway immer, dass er was von Stevie Wonder hat…”

 

Michael Arens: “Was möchtest Du mit deinem neuen Album erreichen – was sind deine Ziele?“

 

Jeff Cascaro: “Mein Ziel ist es, mit dieser Platte über Grenzen zu springen. Ich würde mich freuen, wenn ich mit dieser Musik Erfolg habe, aber auch den Erfolg so benutzen kann, dass ich auch viel live spielen kann. Und das ist gar nicht so einfach, wenn du eine Band hast, die aus ganz Deutschland kommt und du diese erst einmal zusammenbringen musst. Ich habe einfach die Hoffnung, dass ich mich so in den Vordergrund bringe, mit den Verkäufen, dass manche Leute einfach nicht mehr an mir vorbeikommen!”

 

© Michael Arens

Jeff Cascaro

Cascarolicious Soul!

 

Jeff Cascaro

The Soul of a Singer!

Jeff Cascaro

 

 
 

 

Aktuelles Album:

 

Jeff Cascaro -

Mother and Brother

(Herzog Records/Edel)

(2008)

 

 

 

 

 

Das sagt Jeff Cascaro zu den Songs auf “Mother and Brother“:

 

“I Feel Fine“

“Eine sehr positive Nummer, von der ich denke, dass sie eigentlich auch die Fähigkeit hätte, in die Charts zu kommen. Eine ganz ehrliche Nach-vorne-Nummer. Straight ahead!”

 

“The Sun Is Shining For Our Love”

““The Sun Is Shining For Our Love” ist ein Stück für meine Frau. Das ist ein Text, den ich ganz zu Anfang unserer Beziehung geschrieben habe, wo man versucht, in Worte zu fassen, was man so empfindet. Eine melancholische Hommage.”

 

“Anyway“

““Anyway” ist so etwas wie das Gespräch, das ich mit meinem Bruder oft geführt habe, er aber nie zuhören wollte. Ein Gespräch, das ich öfters geführt habe. Das wollte ich einfach mal öffentlich machen. Alles autobiografisch…“

 

“Love Is In The Air”

“Ich hatte eigentlich ein bisschen schiss, dass es zu cheesy ist, aber das ist es nicht. Wir haben es in der Mitte etwas aufgemacht. Ich habe mir gedacht, dass ich das Ding ja auch richtig an die Wand brettern muss. Es gibt einen hohen, langen Ton, den ich in den Refrain rein singe. Wir mussten da schon lange dran arbeiten. An dem Stück kann man aber nicht zu viel verändern. Das Tempo der Nummer ist absolut radikal. Wir haben das nur um zwei, drei Beats variiert, aber es ist doch eine Interpretation. Und daher ist es völlig in Ordnung. Wir haben nach einer Coverversion gesucht. Und der Kapi (Christian von Kaphengst, Anm. d. Red.) und ich haben uns an unsere gemeinsame Zeit erinnert, als wir Tanz-Musik gemacht haben. Wir haben damals wirklich sehr, sehr viel Musik zusammen gemacht, große Bälle usw.. Und da war “Love Is In The Air“ natürlich ein sehr großes Stück. Und dann fiel uns beiden auf, dass es eigentlich ein sehr gutes Stück ist, weil da viel passiert, und es viele Teile hat und es viel potential gibt. Cheesy, aber elegant!”

 

“The Lady’s Not Amused“

“Da denke ich mehr an Bill Withers…”

 

“Little Flower“

“Ein Stück für meine Tochter. Meine kleine, süße Tochter. Die hat sich auch mal ein Stück verdient. Weil sie eine kleine Blume ist. Das ist sehr positiv, aber auch ein bisschen melancholisch. Ohne die positive Signalwirkung zu verlieren.”

 

“Follow You, Follow Me”

“Das war eine Idee von Kapi. Ich erinnere mich, wie wir alle im Studio standen und uns das Original anhörten. Wir haben uns gesagt, dass wir wohl wahnsinnig sind, denn da kann man nichts mit machen, mit dem Stück. Das Original hat ja nichts mehr mit dem zu tun, wie das Stück jetzt ist. Wir standen da und haben gerätselt. Wir hatten auch nichts vorbereitet. Weil keiner eine Idee hatte, habe ich mich ans Klavier gesetzt und ein bisschen mit dem Stück rumgeklimpert, Tonarten gecheckt. Und irgendwann haben sich meine Finger so verirrt, dass ich einen schönen Akkord gespielt habe. Und da wussten auf einmal alle – ok, so machen wir das.”

 

“Try”

““Try” is erdig und sanft. Und ehrlich.”

 

“When She Sings To Me”

“Für meine Mutter. Wenn man sich als Kind weh getan hat, oder man nicht schlafen kann…”

 

“Help The Poor”

““Help The Poor”. Punkt. Die Nummer ist vom Rhythmus geprägt. Ich habe zu BB King und auch zu Robben Ford, der eine sehr gute Version des Songs gemacht hat, die Leute, die man sehr häufig gehört hat, und mit denen man sich auch beschäftigt hat, eine starke Beziehung. Ich bin also ein wahnsinniger BB King-Fan. Wir suchten nach einer schnelleren Nummer, und so kamen wir auf “Help The Poor“. Es ist aber auch eine Nummer, die nicht so bekannt ist. Wir haben die Nummer ein wenig aus dem Kontext genommen, ich habe ein bisschen was anderes gemacht. Wir haben einen anderen Refrain genommen, der ein bisschen anders klingt. Es ist ein Stück, das sich sehr schön in das Album einfügt.”

 

“Ella“

““Ella” ist ein Tribute an Ella Fitzgerald. Ella hat mich sehr geprägt, als ich sehr jung war. Sie war eine Initialzündung. Sie hat mir wirklich wahnsinnig viel beigebracht, obwohl ich sie ja leider nie kennen gelernt habe. “Danke schön” an Ella Fitzgerald!”

 

© Michael Arens

 

Ebenfalls erhältlich...

 

Jeff Cascaros

2006er Album:

 

Jeff Cascaro -

Soul of a Singer

(Herzog Records/Edel)

(2006)

 

 

 

Jeff Cascaro

Man of Soul

   
   

 
 
 

Jeff Cascaro -

Mother and Brother

(Herzog Records/Edel)

(2008)

Jeff Cascaro -

Soul of a Singer

(Herzog Records/Edel)

(2006)

 

Cascarolicious Soul!

 

 

 

 

Jeff Cascaro - Brand New Album... Out: October 31st! Click here for more info!

 

 

 

 

 

UP

MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

www.michaelarens.de / Michael Arens' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves!