MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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PORTRAIT / CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

 

Deichkind - Arbeit nervt (Deichkind/Vertigo/Universal Music)

Das Bo - Dumm aber schlau (Columbia/Sony-BMG)

Curse - Freiheit (Premium Blend Music/Sony-BMG)

 

 

Deutschrap - Drei Neue von...

 

 

Deichkind

Das Bo

Curse

 

 

 

Deichkind - Arbeit nervt (Deichkind/Vertigo/Universal Music)

Das Bo - Dumm aber schlau (Columbia/Sony-BMG)

Curse - Freiheit (Premium Blend Music/Sony-BMG)

 

Ja, deutscher Hip Hop. Deutschrap, wie es früher mal hieß. Drei neue Alben der drei größten und erfolgreichsten Vertreter des Genres, dass sich, dem weltweiten Trend der Musik folgend, immer mehr in alle Richtungen, Stilrichtungen, auflöst, seien an dieser Stelle exemplarisch besprochen.

 

Denn was auffällt ist, das auch Deutschrap im Jahre 2008 nachwievor, wenn auch allzu oft tief vergraben, Bezüge zur Black Music-Thematik, zum Soulgefühl hat, denn da kommt es schließlich her. Was freilich unseren ersten Kandidaten eher wenig beeindruckt, denn der neue Deichkind-Longplayer liebäugelt überwiegend mit elektronischer Musik, klingt Stellenweise sogar frank und frei nach Kraftwerk auf Bong.

 

Was mich an Deichkind positiv bewegt ist die Selbstironie, welche die Norddeutsche Hip Hop-Fraktion grundsätzlich auszeichnet. Dabei ist die Gangart des Albums überwiegend druckvolles nach vorne rennen. Verschnaufpausen werden nur sporadisch angeboten, was dem Album unheimliches Tempo verleiht.

 

Um Tempo geht es auch bei Das Bo, der sein neuestes Album schon bei der Albumoptik klar definiert: Humor ist das Ding von Mirko Bogojević alias Das Bo. Ich wiederhole mich: Humor ist gut, denn die deutsche Sprache eignet sich nur sehr bedingt für Sprechgesang. Das behaupte ich auch zwei Jahrzehnte, nachdem Hip Hop auch in den deutschen Sprach-, Musik- und Kulturräumen einzog, immer noch. Das Bo kann also mit Humor punkten, obwohl die Produktion selbst wie schon Deichkind nur hier und da den Dreh zur Black Music-Thematik kriegt.

 

Den kriegt das neue Curse-Album eins zu eins, denn die Musik (zum Gesang komme ich später) ist einwandfreier und lupenreiner, überaus fett und prall produzierter RnB, wie ihn Alben von Jazmine Sullivan oder Lyfe Jennings (Besprechungen dazu in dieser Ausgabe des SOUL TRAIN) auch nicht besser abliefern. Die Deutschen lernen dazu, möge man meinen.

 

Das Manko hier schlägt jedoch genau in die Kerbe, die ich in Bezug auf Das Bo erwähnte: Die Sprache. Denn Humor ist den Texten und dem Rapstil von Curse fremd. Das hat ganz sicher seine Daseinsberechtigung, und die Curse-Fanbase ist mittlerweile auch eine Eingeschworene.

 

Aber, so leid es mir tut, das wir jetzt ein wenig anarchistisch klingen, ich hätte dem Album Chancen auf den Titel “Album des Monats“ eingeräumt, wäre es ein reines Instrumental-Album! Besonders die erste Hälfte des Longplayers strotzt nur so vor Einfällen und staubtrockenen Beats, die schlichtweg nur als hochprofessionell bezeichnet werden können. Als Instrumentaler RnB wäre das nicht nur annähernd genial gewesen, es wäre auch Neu. Hoffentlich pflanze ich da jetzt gerade eine Idee in die Black Music-Produzentenköpfe der Republik…

 

Also – sorry, Curse. Ich mag dich, aber weniger Verbissenheit und Ernsthaftigkeit wären hier viel mehr gewesen. Da helfen auch die Reihe Features mit großen Namen wie Xavier Naidoo (gleiche Problematik), Clueso oder Silbermond nichts.

 

Dass jedoch der beste Song des Albums, ein richtig Genialer, die Kollabo mit keiner geringeren als der heimlichen Queen of RnB – Jaguar Wright, ist, rettet das Album vor einer falschen Bewertung, die ohne diese ausdrückliche Besprechung in eine falsche Richtung deuten würde.

 

© Michael Arens

 
 
 

 

 

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