CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Various - Innerhythmic–Cause And Effect (Innerhythmic/Rough Trade)

Various - Innerhythmic–Cause And Effect (Innerhythmic/Rough Trade)

Innerhytmic ist ein Seitenprojekt und das Label des großen Bassisten, Produzenten und Innovators Bill Laswell, der sich besonders um Bassgetriebene Musik zwischen Instrumental, Funk, Jazz, Reggae und Dub, aber auch, besonders in den letzten Jahren, in Ambient, Lounge und elektronischer Musik im Allgemeinen, einen Namen gemacht hat.

Laswell, 1955 in Illinois, USA, geboren, steht für Innovation in seinem Bass-Spiel, aber auch in der Art, wie er Platten produziert. Der Mann ist ein Visionär.

Das bedeutet natürlich auch, dass seine Musik nicht immer zur Gefälligsten gehört. Auch sein neuester Longplayer, eine Kompilation, auf seinem eigenen Label gleichen Namens erschienen,  unterstreicht das.

So haben wir aufwühlende, treibende Bass-Sounds, aber auch bauchige Dub-Effekte der schnelleren Gangart. Schleppende Beats, die sich fast nahtlos mit Elementen aus Drum and Bass und wahnwitzigen Scratches ablösen, Jazz-Licks, die dunklen HipHop-Attitüden wie bei “Points Of Order“ weichen.

Das Album, eine erste Werkschau des Innerhythmic-Labels, beinhaltet unter anderem The Last Poets, James Blood Ulmer oder Buddy Miles, was zugleich seine Vielfalt bebildert. Auch Soul ist, besonders als Gefühl, dabei. Und natürlich gehört seine Musik, besonders wenn sie so cool und entspannt wie bei dem Cool Jazz-Monster “Blue Blood“ mit James Blood Ulmer daher kommt, in die große Black Music-Familie.

“Innerhythmic - Cause And Effect” ist derart angenehm unausgewogen, breitbandig, dass es mir unmöglich ist, eine klare Richtung auszumachen, was ganz sicher eines der attraktiven Seiten des Labels und Laswells Musik-Philosophie macht.

Andererseits ist damit der Zugang zum Innerhythmic-Material nicht immer der leichteste (Zillatron mit “Lord Of The Harvest“ spricht da eine deutliche Sprache), auch, wenn das Bauchgefühl ständig ein Aufgewühltes und Aufgeregtes ist.

© Dr. Chuck

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