MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Various - Roll Your Moneymaker-Early Black Rock’N’Roll 1948-1958 (Trikont/Indigo) |
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Various - Roll Your Moneymaker-Early Black Rock’N’Roll 1948-1958 (Trikont/Indigo)
Bevor Mitte der Fünfziger Jahre der Rock’N’Roll, wie wir ihn kennen, seinen weltweiten Siegeszug antrat, gab es besonders im Black Music-Universum viele verschiedene Ansätze, das Lebensgefühl und die ausgetretenen Musikpfade der Ära bis zum Ende des zweiten Weltkrieges aufzubrechen.
Diese sehr liebevoll gestaltete Kompilation aus dem Hause Trikont nahm sich dieser Underground-Bewegung an. Jonathan Fischer, bereits für die exzellente Bebilderung der Schnittmenge von Schwarzer Musik und Country, der “Dirty Laundry“-Reihe (ebenfalls auf Trikont erschienen), zuständig, war auch hier maßgeblich für die Recherche zuständig und bereitet mit den 14 vorhandenen Stücken durchweg großes Vergnügen.
Sofort der Opener, “You’ve Got To Lose“ von Ike Turner’s Kings Of Rhythm steckt den Pfad ab: Erdige, dreckige Roots, die sich als Prä-Rock’N’Roll-Mix höchster spielerischer Qualität erweist, wenn auch die tontechnische Qualität der Songs heute, verständlicher Weise, oft sehr unzureichend scheint. Natürlich – 60 Jahre nach ihrer Entstehung.
Blues, Soul, Jazz, Country, Honky Tonk, Gospel, Doo Wop, das alles kommt hier teils graziös, aber stets wunderbar rau zusammen. Dabei sind unter anderem Ruth Brown (”Please Don’t Freeze“), Ann Cole With The Suburbans (”Got My Mojo Working“), Howlin’ Wolf (”You Gonna Wreck My Life“), Johnny ”Guitar“ Watson (“Space Guitar“), Billy The Kid Emerson (“Lovin’ Is Believing“), Joe Tex (“Pneumonia”), John J. Moses (“Night Out“) oder aber Rock’N’Roll-Erfinder (darüber streitet sich noch immer die Welt) Chuck Berry (”Deep Feeling“).
Fehlen darf natürlich auch nicht Bo Diddley (“Heart-O-Matic Love“) oder Rufus Thomas, der mit “Tiger Man“ nur einen der vielen Höhepunkte der Kompilation präsentiert. Und dann noch das: Wie bei der “Dirty Laundry“-Reihe finden wir im beiliegenden Booklet eine Unmenge an Informationen zu jedem einzelnen Künstler, zu jedem Lied – auf Deutsch und Englisch!
Die Kompilation wirkt sehr hochwertig. Was besonders angenehm auffällt, ist die sensibel aufeinander eingestellte Reihenfolge der Songs, die Jonathan Fischer einmal mehr besonders gelungen ist. So kommt nicht ein einziges mal Langeweile auf. Die 14 Songs kommen, der Individualität des behandelten Themas entsprechend, sehr kurzweilig und einheitlich rüber, was den sehr lohnenswerten Eindruck der CD noch unterstreicht.
“Roll Your Moneymaker“ ist eine Reise zurück in die Anfänge der Black Music und des Rock’N’Roll, in eine Zeit, zu der echte Musik im Vordergrund stand. Eine CD über Künstler, denen sicher kaum bewusst war, dass ihre Musik eine neue Ära einläutete, welche die Musik in ein komplett neues Medium transformien sollte und der Musik als solches ein ganz neues Ansehen verschaffen würde. Mehr zu dem Thema im Booklet!
© Lex |
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