CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Onshu - Seven Kisses (Brambus Records/H’Art)

Onshu - Seven Kisses (Brambus Records/H’Art)

Onshu ist ein Projekt der Sängerin und Songschreiberin Karina Fernandez. Zusammen mit Gitarrist Marc Hügli, Pianist Tom Gisler, Bassist Chris Moore, Schlagzeuger Rico Baumann und, last but not least, Trompeter Lukas Thöni macht Onshu nur Vordergründig Jazz.

Denn bereits beim zweiten Titel, Album-Namensgeber “Seven Kisses“, dreht sich das zart gehauchte Instrumentarium in Richtung Soul. Auch die nächsten Titel zeigen mir auf, dass hier der Fokus zwar auch auf Jazz liegt, aber ein durchweg offensichtlicher, vorsichtiger Groove die sehr präzise eingesetzte Stimme von Frau Fernandez im Zaun hält.

Song Nummer vier zum Beispiel, “Her Way To Be“, ist richtig funky, erinnert mich mehrmals, ich sehe das als Kompliment, an die gute alte Fritz Brause-Formation der achtziger Jahre – eine Art Handgespielter Akustik-Soulpop mit Jazzeinschlag. Das trifft auch auf “I Want You To Be Here“ zu – groovy.

Immer wieder wird das sehr schön ausgewogene Album durch ruhigere Stücke wie “I Wonder“ aufgebrochen, dass besonders Karina Fernandez’ ausdrucksstarke, aber akzentuiert eingesetzte Stimme in den Vordergrund stellt.

Aber bereits das nächste Stück, “Cloudy Sky“ könnte in seiner fast edlen Anmut jedem Paul Hardcastle-Album entstammen. Pure Eleganz – mit einer wunderbar positiven Ausstrahlung und einem sehr zurückgelehnten Groove-Gefühl.

Das Album wächst und wächst, ist mit seinen elf Titeln sehr atmosphärisch, zugleich sehr leichtfüßig unterwegs. Bitte nicht vom Brambus Records-Logo, Experten für anspruchsvollen Jazz jenseits des Mainstream, täuschen lassen: Onshus “Seven Kisses“ ist KEIN herkömmliches Jazz-Album, sondern vor allen Dingen ein Album für Freunde von harmonischen, modernen und edlen Soul-Klängen ohne jede Aufdringlichkeit und Arroganz.

© Lex

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