MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Nick van Gelder - X-Faktor Soul

Aktuelles Album: Nick van Gelder - Choose Music (BBE Records)

 

Nick van Gelder - X-Faktor Soul

 

 

Nick van Gelder - X-Faktor Soul

Aktuelles Album: Nick van Gelder - Choose Music (BBE Records)

 

Nick van Gelder

 

Nick van Gelder & Mazen

 

 

Nick van Gelder -

X-Faktor Soul

 

 

 

 

Aktuelles Album:

Nick van Gelder -

Choose Music

(BBE Records)

 

 

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"Choose Music":

 

 

 

Als ich an einem Freitag Abend im Dezember letzten Jahres einen Anruf von einem guten Freund bekommen, der mich bittet, den Song, der gerade im Radio läuft, zu identifizieren, bin ich zunächst überzeugt davon, dass es sich um ein authentisches Stück Jazzfunk aus den ganz frühen achtziger Jahren handelt.

 

Nach einiger Recherche im Internet stehe ich vor einem kleinen Rätsel: Der Song ist “Ain’t No Friend Of Mine“, der Interpret, Künstler, ein Drummer namens Nick Van Gelder.

 

Als ich den Namen, der so europäisch nach Housegetriebenen Clubsounds klingt, ebenfalls google, lerne ich, dass Nick van Gelder, ein Weißer (!), kein Geringerer ist als der Ex-Drummer von Jamiroquai. Doch damit ist die Geschichte noch lange nicht am Ende.

 

Bereits in den Achtziger Jahren war Nick Drummer einer in Insiderkreisen hochgradig geliebten Jazzformation namens Ozric Tentacles. Ihre Alben sind noch heute in den einschlägigen Downloadportals des Internets zu finden.

 

In der Folge war Nick van Gelder für und mit Künstlern und Bands wie Lucinda Siegers, The Sandals, Corduroy oder Mother Earth aktiv… Anfang der Neunziger wurde aus dem Vorzeigedrummer der Acid Jazz-Bewegung schließlich der Drummer von Jamiroquai.

 

1994, nachdem Nick auf einer Welttournee das immens erfolgreiche Jamiroquai-Debütalbum “Emergency On Planet Earth“ bewarb, verließ er, kurz nach der Fertigstellung des zweiten Albums, die Band, um sich eigenen Aufgaben zu widmen. Mehr als einmal wurde Nick in dieser Zeit von Fachmagazinen zu einem der besten Drummer der Welt gewählt - eine Reputation war geboren.

 

Noch im gleichen Jahr schloss sich van Gelder mit Simon Bartholomew von den Brand New Heavies (der SOUL TRAIN berichtete) zusammen, um die Acid Jazz-Superband Akimbo zu gründen.

 

Auf einem Gig von Akimbo lernte Nick van Gelder DJ-Superstar Keb Darge kennen, mit dem er 1999 Deep Funk Records gründete. Einer der Acts des Labels war Akwaaba People, dessen Leadsänger Mazen, einer der talentierteren Stimmen der Welt des britischen Grooves zwischen Soul und Funk war.

 

Zusammen mit Mazen kam es schließlich zum vorliegenden Album “Choose Music“, dass bereits damals, also vor einer Dekade, seinen produktionstechnischen Anfang fand. Das Werk, Ende letzten Jahres auf dem innovativen BBE Records-Label erschienen, ist ein Füllhorn an authentischem Jazzfunk und Soul, angefüllt mit Rhythmen und dem Groove, der einen nicht mehr loslässt. In immer wieder kehrenden Strecken instrumental,  fokussiert sich das Werk auf die eigentliche Arbeit eines Schlagzeugers vom Format eines Nick van Gelder: auf den Rhythmus.

 

Harmonien und Melodien sind dabei ebenso präsent wie deepe Soul-Stimmen und unwiderstehliche Sound-Effekte, die insbesondere als Einheit absolut überragen. “Choose Music“ ist bestimmt eines der besseren Soul/Funk-Alben der letzten Monate, sicher aber ein unverblümte Hommage an die “gute alte Zeit“ des British Jazzfunk und des Early Eighties Discosoul (der SOUL TRAIN berichtete).

 

Nick van Gelder nahm sich die Zeit, dem SOUL TRAIN die Geschichte von “Choose Music“ näher zu bringen…

 

 

Michael Arens: ““Choose Music“ ist authentisch bis ins Mark, klingt warm und direkt. Wie kam es zu dem Projekt?“

 

Nick van Gelder: “Na ja, es hat ein paar Jahre gedauert, die Idee zu entwickeln. Ich habe mein eigenes Studio in meinem Haus seit 1995. Es hat sich seitdem, ohne einen konkreten Weg zu beschreiten, einfach entwickelt…“

 

Michael Arens: “Wie entstand die eigentliche Musik?“

 

Nick van Gelder: “Abgesehen von Mazen, dem Leadsänger und der Bläser-Sektion,  habe ich alle Musik auf “Choose Music“ selbst gemacht. Das Ganze wurde durch Clubs und Sounds inspiriert, Masters At Work und die ganzen House-Sachen, die raus kamen. Rare Groove und die anderen klassischen Einflüsse, Roy Ayers usw.. Die Wurzeln sind Jazzfunk…“

 

Michael Arens: “Wie bist Du also an die Sache herangegangen?“

 

Nick van Gelder: “Natürlich gab es kein Konzept oder so. Als die Tracks fertig waren, ging es lediglich um die Reihenfolge, was am besten funktioniert. Das ganze Album wurde auf analogen Geräten aufgenommen, Fender Rhodes, auf einem echten Moog, nur ein paar Fetzen Piano usw. waren digital. Retro… sogar mein Drumkit ist aus den Sechziger Jahren. Ich mag diese alten Retro-Instrumente. It’s all real!“

 

Michael Arens: “Du hast also recht lange an dem Album gearbeitet?!“

 

Nick van Gelder: “Einige der Songs, wie die erste Version von “Ain’t No Friend Of Mine“,  ist bereits zehn Jahre alt. Es entwickelte sich immer weiter. Es war ein langer Prozess. Andere Songs zum Beispiel kamen sehr schnell zustande, wie “Just Give It Up“. Eine Menge Arbeit…“

 

Michael Arens: “Nochmal zu Mazen, der ja nicht nur stimmlich dabei ist, sondern auch im Booklet auf dem einzigen Foto der CD zu sehen ist. Erzähl mir mehr von ihm!“

 

Nick van Gelder: “Ich spielte Drums in seiner Band, Akwaaba People, eine Jazzformation aus Nord-London. Sie wurden Kult hier in England. Leider löste sich die Band dann auf und Mazen und ich bleiben Freunde. Ich liebe seine Stimme. Seine Stimme ist der X-Faktor! Seine eigene Musik fokussiert sich mehr auf Texte und Melodien, aber ich wollte meine Musik mehr Rhythmusorientiert haben, statt sich auf einen Leadsänger zu konzentrieren.“

 

Michael Arens: “War es also von Anfang an klar, dass ihr trotz aller Zusammenarbeit das Album unter deinem Namen, und nicht unter z.B. einem Bandnamen herausbringen würdet?“

 

Nick van Gelder: Mazen und ich haben einige Zeit zuvor bereits eine Maxi herausgebracht, als Chosen 2. Aber hier war es von Anfang an klar, dass es “mein“ Ding war. Eine Menge Leute sagten auch, dass mein Name, Nick van Gelder, irgendwie ein guter Name für diese Art Musik ist.“

 

Michael Arens: “Wo wir gerade bei früheren Projekten sind. Erzähl mir mehr von deiner ersten Band, den Ozric Tantacles!“

 

Nick van Gelder: “Ja, das lief von den mittleren bis zu den späten Achtzigern. Wir haben einige Alben eingespielt, die aber nur auf Kassette (!) erschienen sind. Die Musik war ziemlich experimentell. Völlig frei von irgendwelchen kommerziellen Anforderungen… Eine wichtige Lernphase. Du kannst die Sachen alle im Internet bekommen, auf iTunes und so weiter. Ich muss dich aber warten. Es ist teilweise sehr irre und durchgeknallt.“

 

Michael Arens: “Und dann war da natürlich noch deine Zeit als Drummer von Jamiroquai. Bist Du genervt, darauf angesprochen zu werden? Oder bist Du stolz auf diese Zeit?“

 

Nick van Gelder: “Beides. Ich bin sehr stolz auf meine Zeit mit Jamiroquai. Aber natürlich werde ich auch immer wieder danach gefragt, warum ich gegangen bin und so… Aber alles in allem bin ich sehr stolz darauf!“

 

Michael Arens: “Mittlerweile hat sich ja besonders ""Ain't No Friend Of Mine" mit einem unwiderstehlichen Trompetensolo von Dom Glover, zu einer Art Hymne für Freunde des Genres entwickelt. Ich war anfänglich etwas erstaunt, nur über Umwege (siehe Einleitung, Anm. d. Red.) überhaupt von dir und deinem unglaublich guten Album zu erfahren… eine Art Geheimtip?“

 

Nick van Gelder: “Nein, nein, das ist schon eine offizielle Veröffentlichung, aber Du wirst das Album kaum in regulären Shops beziehen können. Du musst es im Internet bestellen oder downloaden auf iTunes, Amazon oder BBE.“

 

© Michael Arens

   
 

 

 

 

 

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