CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Soul Unsigned - www.soulunsigned.com

Various - Soul Unsigned Volume 1 (www.soulunsigned.com)

Various - Soul Unsigned EP: 001 (www.soulunsigned.com)

Various - Soul Unsigned EP: 002 (www.soulunsigned.com)

Es gibt also doch noch Hoffnung für die Musikgattung Soul. Nachdem die Musikindustrie, wie man sie in den letzten 30, 40 Jahren kannte, praktisch vor dem Aus steht, Musik immer Namenloser, anonymer, Wertloser (und Geschmackloser – diese Bemerkung sei mir vergönnt) zu werden scheint, kämpfen vereinzelte Labels, Interessierte, Fans, gegen den Strom an. Der SOUL TRAIN kann ein Lied davon singen.

Ein Seelenverwandter im wahrsten Sinne des Wortes ist www.soulunsigned.com, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, die Musik selbst, den Soul, wieder an die Stelle zu stellen, wo sie hingehört: ganz nach vorne.

Der Name der Seite verspricht dabei bereits die thematische Fixierung: Soul von Künstlern, die noch nicht vom Label-System des Planeten aufgesogen wurden. Oder, wie es der Untertitel von “Soul Unsigned Volume 1“ ausdrückt: “14 Soulful Grooves From Unsigned & Independent Artists“.

Dass einige der dabei gefeaturten Künstler wie etwa Mothergroove zwischenzeitlich Plattenverträge ergattern konnten, sei dabei nur am Rande erwähnt, denn diese Entwicklung ist immerhin etwas Positives - eine durchaus Begrüßenswerte noch dazu. Über die Musik sagt das sowieso gar nichts aus.

Und die ist auf den bisherigen drei Veröffentlichungen des Labels, das auf seiner Homepage sofort auch Radiosendungen hosted und redaktionelle Einblicke in die Welt des Soul grundsätzlich bietet, schlicht als exzellent zu bezeichnen.

Die bisherigen drei Kompilationen, “Soul Unsigned EP: 001“ und “Soul Unsigned EP: 002“, jeweils vier-Track-Sampler, sowie die mit 14 Stücken sehr üppig gestaltete “Soul Unsigned Volume 1“-CD bietet mit das Beste, was ich in den letzten Monaten auf den Schreibtisch bekam.

Praktisch jedes Stück der drei Kompilationen hat seinen ganz eigenen Charakter, Charme. Künstler mit Namen wie Maintain, Majahba, Al Campos, The Black Style Mood (alle von “Soul Unsigned Volume 1“) oder Felix, Excellent Gentlemen (“Soul Unsigned EP: 001“) bis zu Candycream und Moses Mayes (“Soul Unsigned EP: 002”) überzeugen durch die Bank mit richtig gutem Soul, der mal druckvoll, mal bewegt, mal elegant, mal mehr im RnB verwurzelt, mal innovativ und mal sensibel rüberkommt - aber zu keinem Zeitpunkt langweilig oder altbacken ist. Innovation ist das magische Wort, das durch einen unglaublich hohen Unterhaltungswert unterstrichen wird.

“Soul Unsigned Volume 1“ kommt dabei mit einem dicken Booklet, dass mit Liner Notes von Labelbetreiber Phil Driver, mit ausführlichen Infos zu jedem Künstler sowie Fotos zu den einzelnen Acts massiv punkten kann.

Das eigentlich Positive ist jedoch die durchweg hohe musikalische und produktionstechnische Qualität der Songs, die dem Genre Soul alle Ehre machen. Der SOUL TRAIN wünscht allen Beteiligten Künstlern eine Zukunft aus Gold, Inspiration und echtem Soulgefühl.

Alle drei CDs sind über die Webseite www.soulunsigned.com zu beziehen.

© Michael Arens

Soul Unsigned Volume 1 (www.soulunsigned.com)

Soul Unsigned EP: 001 (www.soulunsigned.com)

Soul Unsigned EP: 002 (www.soulunsigned.com)

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