CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Jamie Foxx - Intuition (J Records/Sony Music)

Jamie Foxx - Intuition (J Records/Sony Music)

Also eines muss man Jamie Foxx, dem Sänger (an dieser Stelle nicht Jamie Foxx, der Schauspieler) lassen: an Konsequenz und Durchzugskraft fehlt es ihm nicht. Denn auch sein zweites Album, schlichtschön “Intuition“ betitelt, bringt 15 unverblümt und unverbaut nach vorne gehende RnB-Blüten, die Spaß machen.

Zugleich Bekommen einige der Tracks wie etwa “Number One“ mit Lil Wayne oder “I Don’t Need It“ durch die bewusste Monotonie in der Songstruktur ihren eigenen Twist, der sich immer mehr als Markenzeichen des Foxxschen Musikschaffens herauskristallisiert.

Natürlich haben die Stücke auch mal Haken und Ösen, und Foxx’ Stimme hält sich überwiegend hinter dem druckvollen Beatteppich verborgen (was sie meiner Meinung nach nicht nötig hätte), aber alles in allem geht “Intuition“ gut nach vorne und verschweißt alle Songs des Albums zu einer festen Einheit.

Die Liste der Gäste ist dabei fast unheimlich: Kanye West, Ne-Yo, T-Pain (der auf keiner vermeintlich angesagten RnB/HipHop-Produktion fehlen darf), T.I.…die Liste wird länger und länger.

Die Info der Plattenfirma spricht von “State-of-the-art R&B“ womit sie wohl den Nagel auf den Kopf trifft. Für ungeschulte Ohren mag der “Intuition“-Mix oberflächlich wie Teenie-Chart-RnB klingen. Und sicher hat diese Beschreibung seine Berechtigung.

Doch bei genauem Hinhören entdeckt man die Mühe und die Präzision, die die Produzenten des Longplayers wie Just Blaze, Tricky Stewart, Elvis Williams, Rico Love oder Christopher Henderson, um nur einige zu nennen, in das Werk gelegt haben.

“Intuition“ ist nicht nur Jamie Foxx zweites Album als Sänger, es ist auch eine sehr nachvollziehbare Parallele zu dessen Schaffen als Schauspieler. An der Oberfläche “nur“ ein weiterer schwarzer Schauspieler zwischen Kommerz und Kunst, in der Tiefe ein konzeptionelles Genie. Freilich sprechen wir dabei über Jamie, nicht ausschließlich über seine Musik.

Ich freue mich auf Album Nummer drei.

Selbstverständlich wollten wir mit Jamie Foxx ein Interview führen. Doch unsere Bemühungen verliefen leider im Sande.

© Michael Arens

Jamie Foxx - Intuition

(J Records/Sony Music)

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