CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Russell Gunn - Love Stories (High Note Records/ZYX Music)

Russell Gunn - Love Stories (High Note Records/ZYX Music)

Das siebte Album von Russell Gunn bewegt sich etwas weiter weg vom bisherigen Weg aus Smooth Jazz und unterkühltem Groove. Es wird experimenteller im Hause Gunn, was sicher auch ein Hinweis auf sein aktuelles Label High Note Records sein dürfte. Denn mit Smooth Jazz hat das Label ja bekanntlich weniger im Sinn.

Und trotzdem bleibt irgendwie wieder alles, wie es war. Russell Gunns Musik ist geprägt von Hip Hop-Kultur und deren Beats. Musiker-Kollegen wie Kirk Whalum, selbst einer der Grenzgänger zwischen Smooth Jazz und Mainstream Jazz, ist mit von der Partie, aber auch Mike Scott oder Orrin Evans.

Produziert wurden die zehn Stücke von Gunn selbst, der sich langsam zu einem echten Aushängeschild in Sachen Jazz mit Hip Hop-Attitüde mausert.

Das Booklet beinhaltet eine Ansprache an den geneigten CD-Konsumenten von David R. Adler, der sofort im ersten Satz eine Art Rechtfertigung für die bisher wohl ungewöhnlichste Veröffentlichung auf dem High Note-Label liefert.

Also doch. Warum kann Jazz nicht auch unterhaltsam sein wie hier? Was ist es in unseren, den deutschen Köpfen, das wir besonders in Sachen Jazz so verschachtelt denken müssen? Nun denn…

Das neue Album von Russell Gunn erfindet derweil nicht das Rad neu, sondern bleibt bei seinen Leisten aus Jazz mit Hip Hop-Gefühl und einer neu hinzuaddierten experimentellen Neigung, die das Album als Gesamtkonzept sehr interessant werden lässt.

Der SOUL TRAIN wollte Gunn selbst zu dieser Entwicklung befragen. Leider kam ein Interview mit ihm nicht zustande.

© Holger S. Jansen

Russell Gunn -

Love Stories

(High Note Records/

ZYX Music)

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