MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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DVDs

 

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

Diane Schuur - Live From Seattle (Paradise Media Partners/In-Akustik)

Diane Schuur ist immer eine Sensation, auch wenn dieser Konzertmitschnitt noch nicht einmal eine Stunde lang ist. Sei’s drum. Schuur präsentiert keinen Geringeren als Maynard Ferguson und seine Big Bop Nouveau Band. Im King Cat Theater macht sich bei den großen Nummern wie “Bewitched, Bothered & Bewildered“, “Stormy Monday“ oder “Good Morning Heartache“ ganz großes Kino breit, dass einmal mehr zu einem überwiegenden Teil  von Schuurs Stimme geprägt wird. Auch hier wären Extras nett gewesen. Dank Schuurs fantastischer stimmlicher Präsenz wird dieser Kritikpunkt aber bei allen der immerhin 15 Titel zum erträglichen Fauxpas. Ein gelungener Mitschnitt für Freunde von Diane Schuur als auch für Freunde von Vocaljazz der Extraklasse. Danke, Diane.

 

José Feliciano Band - New Morning-The Paris Concert (Blue-ray Disc) (New Morning Productions/In-Akustik)

Schön, dass endlich auch das Blue-ray-Medium seitens der Musikindustrie eingebunden wird. So geschehen bei der neuesten Folge der New Morning-Paris Concert-Reihe (der SOUL TRAIN berichtete), die natürlich auch als DVD erhältlich ist. José Feliciano ist der Überzeugungstäter, der sein Publikum am 5. August letzten Jahres beglückte. Interessant war José Feliciano in den letzten Jahren immer wieder auch aufgrund seiner Eigenart, sich in keine Schublade stecken lassen zu wollen. Sein mit großem Wiedererkennungswert gesegnetes Organ tut sein übriges, dem seit seiner Geburt in Puerto Rico vor 64 Jahren blinden Feliciano eine Art Kitsch-Magie zu geben, die im Musik- und Entertainment seinesgleichen sucht. Die Sache mit dem Kitsch kommt nicht von ungefähr. Denn neben Jazz, Pop, Soul, Lateinamerikanischer Musik mit all seinen Facetten sowie einer gehörigen Portion klassischer Gitarrenmusik bediente Feliciano besonders in den mageren Achtziger Jahre gerade die Casino-Las Vegas-Walt Disney-Fans, die ihn, teils durchaus begründet, als den Liberace der Gitarre sehen. Als Meister der Pop-Covers mit Show-Gala-Schmiss. Sei’s drum. Das vorliegende Konzert spricht all diese Sinne an, bietet auf fast 100 Minuten glasklare, Blue-ray-verwöhnte 20 Lieder des Mannes mit der bewegten Stimme. ”Chico And The Man“ sind dabei, “Billie Jean““, “If You Don’t Know Me By Now“, “Oye Como Va“ oder “Que Sera“. Natürlich durfte auch José Felicianos bisher größter Hit, “Light My Fire” nicht fehlen. Der Gig ist ausgewogen und präsentiert José Feliciano schlicht als das, was er ist: Ein Meister der Sparsamkeit, zugleich als augenscheinlicher Versteher des Entertainment-Genres. Hier bekommten die Zuschauer was für ihr Geld. Von “Latin-Crossover“ spricht der Klappentext des High Definition-Mitschnitts, der, wie so oft, gerne mehr Extras hätte haben dürfen. Und genau das beschreibt Feliciano wohl am besten, wenn nicht gar sein Name ansich die konkrete Stilrichtung ansagt. Der Mann ist eine Legende.

 

Horace Silver Quintet - Live From The Umbria Jazz Festival 1976 (Arthaus Musik/Naxos)

Pianist Horace Silver zeigte sich 1976 beim Umbria Jazz Festival in Orvieto, Italien, von seiner besten Seite. Begleitet von Bob Berg (Saxofon), Tom Harrell (Trompete), Steve Beskrone (Bass) und Eddie Gladden (Schlagzeug) schafft es Silver auch 33 Jahre nach der Original-Aufnahme, einen nicht nur als Jazz-Fan, sondern schlicht als Freund innovativer und hochwertiger Musikerkunst zu begeistern. Obwohl der Mitschnitt gerade mal 51 Minuten dauert, ist es gerade diese Kurzweiligkeit, die ihren Schatten wirft. Denn es sind gerade mal vier Stücke, mit denen das Horace Silver Quintet hier ihr Publikum in seinen Bann zieht. Ein Feuerwerk der Interpretation. Die vier Silver-Klassiker “Adjustment“, “Barbara“, “In Pursuit Of The 27th Man“ und “Song For My Father“ werden hier in teils über 15 Minuten-Versionen seziert und von innen nach außen gekrempelt. Freilich nicht, ohne dem Mix einen ganz persönlichen Unterhaltungswert abzuverlangen. Wieder einmal hätte ich mir mehr Extras gewünscht. Doch das Konzert entschädigt voll und ganz.

 

Mary Wilson - Live At The Sands (Paradise MediaWerks/In-Akustik)

Also ich weiß nicht. Schon klar, dass Mary Wilson einst ein fester Teil des wohl erfolgreichsten, sicher aber legendärsten Soul-Frauen-Trios überhaupt war – den Supremes. Über die Jahre haben die verschiedensten Mitstreiterinnen wie etwa Florence Ballard oder eben Wilson versucht, den Ruhm, den die einstige Frontfrau Diana Ross nach ihrem Weggang mit ihren Solo-Alben errang, nachzueifern – ohne größeren sichtbaren Erfolg. Und so blieb den einzelnen Mitgliedern nur der Weg über das vermeintliche Anhängsel Supremes, weswegen diese DVD mit einem Live-Mitschnitt aus einem ihrer zahlreichen Konzerte aus dem Sands Hotel in Las Vegas auch unter dem Pseudonym “Mary Wilson of The Supremes“ läuft. Nicht, dass Wilson es wirklich nötig hätte, ihrer Stimme und ihren Entertainerfertigkeiten dadurch Nachdruck zu verleihen. Und immerhin singt sie im Konzert eine ganze Reihe der großen Supremes-Klassiker wie “You Keep Me Hangin’ On“, “Baby Love“ oder “You Can’t Hurry Love“. Doch ein irgendwie fader Beigeschmack bleibt. Vielleicht hätte ich Wilson mehr gegönnt als diese Art von Entertainment, die doch mehr an Butterfahrt als an echten Soul erinnert, für den die Supremes immerhin als Galionsfigur fungierten. Wie gesagt, die Stimme gibt was her, aber das drumherum ist trotz aller Professionalität mit einem Fragezeichen zu versehen. Ein paar Extras (mehr) hätten darüber hinaus der DVD als solches gut getan. So bleibt ein 75minütiges, handwerkliches wunderbar korrektes Konzert, dass Wehmut nach anderen (besseren?) Zeiten erzeugt.

 

Eliane Elias Trio - Live From Munich Piano Summer 1991 (Arthaus Musik/Naxos)

Dass Eliane Elias zu den unterbewerteten Female Jazz Vocal-Stimmen (u.a.) gehört, zeigt sich einmal mehr bei diesem über einstündigen Konzertmitschnitt. Der gerne Mediterran, brasilianisch, wirkende, hochsensible Sound des Eliane Elias Trios birgt aber genauso Virtuosität jenseits der üblichen Contemporary Jazz-Attidüde an. Jay Randall Anderson (Bass) und Adam Nussbaum Drums) begleiten das Pianospiel und den lupenreinen Gesang der Eliane Elias. Wie schon bei den anderen Arthaus Musik-DVD-Veröffentlichungen des Monats in dieser Ausgabe des SOUL TRAIN (Horace Silver, Modern Jazz Quartet) hätte ich mir auch hier einige Extras gewünscht. Sei’s drum. Wenn ich hiermit Eliane Elias endlich zu dem Status verhelfen kann, den sie verdient, ist der Sache bestens gedient.

 

Alle DVD-Besprechungen © Lex

 

 

 

 

 

 

 

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