MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Benjamin Diamond - Cruise Control (Diamond Traxx Records/Rough Trade) |
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Benjamin Diamond - Cruise
Control (Diamond Traxx Records/Rough Trade) Benjamin Diamonds erste beiden Alben “Strange Attitude” (2000) und
“Out Of Myself“ (2005) gelten als wahre Offenbahrungen in Sachen House
mit Soul-Gefühl und elektronischem Antrieb. Besonders sein Debütalbum
“Strange Attitude“ wagte sich auf neue Pfade, ohne dabei auch nur eine
Sekunde lang schwer oder kopflastig zu sein. Benjamin Diamond -
Meister des Soulful House im Zeitalter der Elektronik. Doch auch ein Innovator wie Diamond
muss sich mit dem Strom bewegen, neue Wege einschlagen, sich auch mal
umorientieren, um den Selbstfindungsprozess frisch zu halten. Viele werden ihn auch deswegen als
Stimme des House-Giganten “Music Sounds Better With You“ von Stardust
identifizieren, was besagten Selbstfindungsprozess auf dem Weg zum
vorliegenden neuen Longplayer wohl unterstützt haben dürfte. Denn Benjamin Diamond wendet
sich noch einmal ein wenig mehr ab von den vergangenen Spuren des Soulful
House, hin zu elektronischer Musik mit gelegentlichem Singer/Songwriter-Gefühl. Das dürfte nicht unbedingt jeden
freuen, hat aber eindeutig seine Momente. Etwa wenn zwischen “Still“ und
“Baby’s On Fire“ die Songstrukturen von Singer/Songwriter recht
drastisch nach Electronica wechselt oder Benjamin in der direkt darauf
folgenden Ballade “The Letter“ die Melancholie auspackt. “The Other Side“ klingt oberflächlich
betrachtet zunächst sogar nach einer regulären Softrock-Ballade.
Allerdings nur, um sich in Richtung Achtziger Jahre-New Romance-Mentalität
zu drehen. Mehr noch - der Song bekommt diesen melancholischen, sehnsüchtelnden
Achtziger-Drive, wie wir ihn beispielsweise von besseren Produktionen von Nick
Heyward kennen. Dann dreht sich das Album immer wieder in Richtung
Seventies-Rock-Ballade, nur um mit Tracks wie dem treibenden “Same All
Things“ wieder in elektronischen Gefilden zu landen – und zwar
butterweich. Der Songs kommt Diamonds “Music Sounds Better With You“
wohl am nächsten. Wer jetzt Stilistisch etwas den Überblick
verliert, ist eigentlich am Kern von “Cruise Control“ angelangt. Denn
genau diese von Benjamin Diamond bewusst gesteuerte Stillosigkeit
macht den Reiz des neuen Albums aus. Ich muss es zwar zugeben –
mehrmaliges Hören ist hier dringend von Nöten. Lässt man es aber einfach
geschehen, stößt “Cruise Control“ offene Türen auf. “Cruise Control“
– ein ungewöhnliches Album mit sehr individueller, anrührender Schönheit. Gerne hätten wir Benjamin Diamond
zu seinem neuen Longplayer befragt. Leider stand er nicht für Interviews
zur Verfügung. © Michael Arens |
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