MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

DJ Cam presents Inlove - Stories (Laurent Daumail Production/Inflamable Records/Alive)

 
 

 

 

DJ Cam presents Inlove - Stories (Laurent Daumail Production/Inflamable Records/Alive)

 

Es macht mich grundsätzlich skeptisch, wenn eine Platte so viele Vorschußlorbeeren erntet wie diese. Auf dem Cover klebt ein großer Aufkleber mit den Worten “The sweetest link between Erykah Badu and Sade“. Dass das zugleich auch ein Wortspiel ist, wird mir erst im Verlaufe des Albums klar. Denn mit Song Nummer drei haben sich Inlove und Albumproduzent DJ Cam, einer der innovativsten Produzenten, Remixer und Künstler zwischen Soul, Groove und Beats, an eines meiner als Heiligtümer verehrten Stücke gemacht - an “The Sweetest Pain“ von Loose Ends (obwohl im Original von Dexter Wansel, ist doch die Version von Loose Ends sicher die populärste), sicher eines der schönsten und wundervollsten Clubsoulperlen der Musikgeschichte. Doch dazu später mehr.

 

Überhaupt gefallen mir einmal mehr der musikalische Aufbau und der Spannungsbogen der Songs. Was nicht von ungefähr kommt. Seit seinem ersten erscheinen auf dem internationalen Musikparkett 1994 (da war er gerade 20 Jahre jung!) bin ich großer Fan von Laurent Daumail alias DJ Cam, dem Produzenten von “Stories“. Die Musik ist dem optischen Erscheinungsbild des Models Inlove angepasst, zurückgenommen, ruhig und sparsam.

 

Zugleich schafft es DJ Cam sehr raffiniert, jenen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten, der die Songs deutlich über den Durchschnitt hebt.

 

Inloves Stimme ist tatsächlich eine sehr lobenswerte. Zierlich und süßlich, mit klarem Hang zur Kopfsstimme. Das größte Pro an ihrer Stimme ist jedoch der sensibel dosierte Sex, die unterdrückte Erotik, die mit und zwischen jedem Wort aus den Boxen dringt. Fast scheint es eine Stimme wie fürs Unterbewusstsein produziert. Wenn ich allerdings an das Genie eines  DJ Cam denke, wurde hier sicher gar nichts dem Zufall überlasen.

 

Besonders überzeugt mich die Coverversion von “The Look Of Love“, dem ultimativen Burt Bacharach/Hal David-Song überhaupt, der sehr schön noch einmal bebildert, was ich mit nichts dem Zufall überlassen meine.

 

Und wo wir gerade bei Coverversionen sind – ich muss das Thema “The Sweetest Pain“ (Loose Ends) noch zum Abschluss bringen: Inloves Version kommt (natürlich) nicht an das Original (damals gesungen von Loose Ends-Frontfrau Jane Eugene, eine der schönsten Stimmen aller Zeiten) heran, bekommt jedoch ohne wenn und aber meinen Segen.

 

Einmal mehr ist Inloves stimme gepaart mit DJ Cams zurückhaltender Produktion der Schlüssel zum absoluten gelingen des Songs und überhaupt aller zehn Songs des Albums. Danke, DJ Cam.

 

Ein sensibles, spritzig gepolstertes Meisterwerk zwischen Soul, Vocaljazz und ganz vorsichtiger Beatverliebtheit. Punktgenau und wahrhaft Groovy!

 

© Michael Arens

 

Inlove

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

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