MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
|
INTERVIEW |
|
||||
|
||||||
|
|
Jully
Black - Soul Revival Aktuelles Album: Jully Black - Revival (Jully Black Entertainment/Dance Street/ZYX Music) |
||||
|
||||||
Jully Black |
||||||
|
||||||
Jully
Black - Soul Revival Aktuelles Album: Jully Black - Revival (Jully Black Entertainment/Dance Street/ZYX Music) |
||||||
In ihrer Heimat Kanada ist Jully
Black ein Superstar. Nicht nur in der Welt der Black Music, des RnB, des
Soul, sondern auch und besonders in der Pop-Welt. Die als Jully Ann Inderia Gordon
1977 in Toronto geborene “kanadische Queen des RnB“, wie sie oft genannt
wird, hat Jamaikanische Wurzeln, was ihrer Musik, ihrem ersten Album “This
Is Me“ 2005 und ihrem aktuellen Longplayer “Revival“, das in
Nordamerika bereits 2007 erschienen ist und nun endlich seinen Weg nach
Europa, nach Deutschland findet, immer wieder mal anzumerken ist und ihr
eine gewisse Würze verleiht. Das Werk konzentriert sich auf
zeitgenössischen, zeitgemäßen RnB mit Pop-Einschlag und Wurzeln in
Sixties Soul, der hier nicht nur als Trend benutzt wurde, sondern tatsächlich
mit den besagten anderen Stilen verschmilzt. Innovativ nennt man so etwas
wohl… Die Veröffentlichung ihres
eigentlichen Debütalbums “I Traveled“ sollte bereits 2003 geschehen,
wurde jedoch seitens der Plattenfirma MCA (zum Universal-Konzern gehörend)
immer wieder aufgeschoben und schließlich ganz abgesagt. Jully Black wurde für den Juno, den kanadischen Grammy nominiert,
moderierte die Verleihung der “Canadian Radio Music Awards“ und war
beratend für die sechste Staffel von “Canadian Idol“, der kanadischen
Version von “Deutschland sucht den Superstar“, tätig. Eine offenherzige und überaus
freundliche Jully Black stand dem SOUL TRAIN bezüglich ihrer
Geschichte und der Geschichte ihres aktuellen Albums “Revival“
Rede und Antwort und sprach dabei sogar schon von ihrem kommenden Album,
“The Black Box“… Michael Arens: “Mit deinen Worten: was ist der wichtigste Unterschied
zwischen deinem ersten Album und deinem aktuellen “Revival“-Album, dass
gerade erst in Deutschland erschienen ist?“ Jully Black: “Beim ersten Album habe ich noch versucht, mich zu
finden, beim aktuellen Album bin ich angekommen und beim kommenden Album
repräsentiere ich meine Beständigkeit. Meine Fähigkeit, das Leben zu
zelebrieren, und mein Talent als Songschreiberin zu feiern, und wie wohl ich
mich in meiner Haut fühle. Alle Aspekte von mir selbst darzulegen. Während
dieser Reise, den drei Alben, probierst du viele Dinge aus als
Songschreiber, bis ich mir meiner eigenen Rolle sicher bin.“ Michael Arens: “Drei Alben? Heißt das, Du arbeitest bereits an einem
dritten Album?“ Jully Black: “Ja, “The Black Book“ ist der Titel des kommenden
Albums. Du bist übrigens der allererste, dem ich von “The Black Book“
erzähle. Ich habe das bisher noch niemandem verraten. Du bist also exklusiv
im Bilde. (lacht) Das Album hat einen noch besseren Flow als die ersten zwei
Alben. Es ist wie Babys kriegen. Beim ersten Album weißt Du noch gar nicht,
wie man Windeln wechselt oder dem Baby die Brust gibt. Beim zweiten weißt
Du schon alles. Es geht ums lernen. Die Platte, die dritte Platte ist mein
drittes Baby.“ Michael Arens: “Zurück zu “Revival“. Warum hat es die
Musikindustrie über zwei Jahre gekostet, das Album endlich nach Deutschland
zu bringen?“ Jully Black: “Alles braucht seine Zeit. Wenn man Schuhgröße 10 hat,
kann man seine Füße nicht in Größe 2 zwängen. Das funktioniert nun mal
nicht. Die Menschen müssen bereit sein. Es hat immerhin so viele Jahre
gebraucht bis zum ersten schwarzen Präsidenten!“ Michael Arens: “Stilistisch gefällt mir am “Revival“-Album die
Gratwanderung zwischen zeitgenössischem RnB und diesem Sixties
Soul-Ding…“ Jully Black: “Ja, “Revival“ gräbt ein bisschen tiefer in dieser
Old School-Sache. Viele mögen es. Es geht um Musik aus der Vergangenheit,
die viele mochten. Stevie Wonder oder Marvin Gaye. Es geht
darum, dass Musik keine Hautfarbe kennt. So war es mal vor langer Zeit. Man
konnte noch nicht einmal die Gesichter auf den Covers sehen. Und deshalb
geht es auf meinem neuen Album darum. Ein Revival vom Gefühl, dass es nur
um Musik gehen sollte. Das ist “Revival“.“ Michael Arens: “Deine Musik und besonders deine sehr natürlich wirkende
Art, wie Du mir gegenüber rüberkommst, ist angenehm bodenständig, frei
von Attitüde.“ Jully Black: “Danke. Das hängt sicher mit der Art zusammen, wie ich
aufgewachsen bin. Ich war anders. Ich war schon mit 12 Jahren körperlich
ein sehr großes Kind, jeder hat mich immer gesehen. (lacht) Das hat mich
sicher selbstbewusst werden lassen, ich wusste, was ich wollte. Musik ist
also meine Einsamkeit, aber auch meine Ehrlichkeit. “Revival“ ist sehr
ehrliche Musik.“ Michael Arens: “Bist Du Perfektionist? Ist dein Album im Kopf lange
fertig, bevor Du dich auf den Weg ins Studio machst?“ Jully Black: “Dann hätte ich schon 30 Alben zusammen. (lacht) Ich
schreibe sehr spontan. Ich muss darüber schreiben, was ich durch meine
Augen sehe, was um mich herum gerade passiert. Das ist sicher nicht der
beste Weg, aber der Weg, den ich nun mal gehe. Ich fühle mich irgendwie
dazu berufen, im Namen vieler anderer zu sprechen, die keine Stimme, kein
Selbstvertrauen haben. Interessanter Weise fühle ich mich oft als das
Mundstück einer ganzen Community, eines Geschlechts, einer Kultur, eines
Genres.“ Michael Arens: “Musik ist also immer eine Gefühlssache?!“ Jully Black: “Ich mag, wie Du das gerade gesagt hast. Es dreht sich
tatsächlich alles um das Gefühl des Songs. Ob er sich richtig anfühlt,
oder nicht. Egal, ob es ums Essen geht oder um Musik. Gerade bei Musik geht
es aber immer um Gefühle. Ja, Musik ist eine Gefühlsmäßige Sache.“ Michael Arens: “Und wie steht es mit Live-Auftritten, von denen ich weiß,
dass Du sie liebst? Bis Du eher ein Album/Studio-Musiker oder ein
Live-Musiker?“ Jully Black: “Ein Album aufzunehmen, das wird jetzt verrückt klingen
(lacht) ist wie Kaugummi kauen. Auf der Bühne zu stehen ist, wie ein tolles
Abendessen genießen. Auf die Bühne ist es, wohin ich gehöre.“ Michael Arens: “Eine Nachricht an die Leser des SOUL TRAIN?“ Jully Black: “Man
muss sich an das Ergebnis halten, nicht an den Krieg, der uns dahin bringt.
Ich bin aufgeregt, dass mein Album endlich auch in Deutschland gehört wird.
Es gab mal eine Zeit, in der kanadische Musik ignoriert, belächelt wurde.
Jetzt haben wir Nelly Furtado und all die anderen… Music is the
Message!“ © Michael Arens |
Jully Black
Aktuelles Album: Jully Black - Revival (Jully Black Entertainment/ Dance Street/ZYX Music) Aktuelle Single: Jully Black - Seven Day Fool (Jully Black Entertainment/ Dance Street/ZYX Music)
|
|||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||
|
||||||