MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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INTERVIEW

 

 

 

 

 

Tuomo - Mr. Finsoul goes Green oder Von der unergründlichen Leidenschaft der Symphonic Soul Sequence

Aktuelles Album: Tuomo - Reaches Out For You (Texicalli Records/Jupiter/OUR Distribution)

 
 

Tuomo

 

Tuomo - Mr. Finsoul goes Green oder Von der unergründlichen Leidenschaft der Symphonic Soul Sequence

Aktuelles Album: Tuomo - Reaches Out For You (Texicalli Records/Jupiter/OUR Distribution)

 
Tuomo - Mr. Finsoul goes Green   Tuomo

Als Tuomo vor zwei Jahren sein Debütalbum “My Thing” veröffentlichte, waren sich Kritiker und Soul-Fans weltweit einig: hier wächst ein ganz großer Künstler heran. Einer, der Soul im Blut hat. Waschechten Soul, der nicht immer an zeitgenössischen Attitüden und Strömungen im Sternkreiszeichen von Electronica und Lounge vorbeizieht, trotzdem immer direkt ins Soul-Herz trifft.

 

Dass Tuomo Finne ist, überraschte dabei umso mehr. Denn den unterkühlten Nordmännern traute man erst auf den zweiten Blick catchy Soul-Grooves zu. Vielleicht spielte ja Jimi Tenor, finnischer Vorzeigegroover, eine Rolle? Oder vielleicht Teppo “Teddy Rok“ Mäkynen (Interview in der März 2008-Ausgabe des SOUL TRAIN: ...weiter lesen›››), ein weiterer finnischer Baustein in Sachen good old Groove?

 

Der Sound von Tuomos neuem Album, dem langersehnten “Reaches Out For You“, schließt sich nahtlos an den Sound des Erstlings, an handgespielten Soul mit leichten Sixties-Einschlag und jeder Menge Bewegung im Spiel (inkl. überwältigender Bläser- und Streichersektion), an. Tuomo wird dazu im Interview auch noch ein Wörtchen verlieren. Doch ich möchte dem Artikel nicht vorgreifen.

 

Tuomo Prättälä, wie Mr. Finsoul mit vollem Namen heißt, zeichnete sich, sozusagen in Personalunion, für das Schreiben und Komponieren des neuen Albums ebenso verantwortlich wie für das Produzieren. Er spielte Keyboards und Gitarre und, natürlich, sang das rundum gesegnete neue Album mit seinen Vocals ein, die mich mehr als einmal an bessere Alben von Al Green erinnern. Überhaupt ist dieser Vergleich für mich einer der Dreh- und Angelpunkte im Verständnis von “Reaches Out For You“. Er hätte es Inspirationsmässig wahrhaftig schlechter treffen können.

 

Dass Tuomo gerade mal 30 Jahre jung ist, ist dabei einmal mehr beeindruckend und lässt noch einiges erwarten. Denn wie bereits “My Thing“ klingt “Reaches Out For You“ dermaßen authentisch, dass es besonders den Soul-verliebten Jüngern durchlaufende Gänsehaut geben dürfte. So soll Musik sein. Direkt in die Seele.

 

“This is Tuomo mk2. The show has only just begun.” steht im Presseinfo der Plattenfirma. Dem kann ich mich nur anschließen und begrüße Tuomo auf der SOUL TRAIN-Bühne, um sein neues Album “Reaches Out For You“ und seine Faible, seine Leidenschaft, für Soul Revue passieren zu lassen…

 

 

Michael Arens: “Dein neues Album “Reaches Out For You“ klingt sehr Erwachsen…”

 

Tuomo: “Erwachsen ist wahrscheinlich ein gutes Wort für mein neues Album. Mein erstes Album bestand überwiegend aus Songs, die schon ein paar Jahre existierten. Nach “My Thing“ habe ich dann eine Menge neue Songs geschrieben. Tatsächlich sogar so viele, dass es für zwei Alben reichen würde. Ich musste sogar richtig mit mir ringen, welche Tracks ich für das neue Album nehmen solle. Ich habe mich dann bewusst für Songs entschieden, die sich eher nach dem ersten Album anhören, damit eine Kontinuität entsteht.”

 

Michael Arens: “Das gefällt mir als großer Liebhaber von Alben, besonders Konzept-Alben, natürlich sehr gut.“

 

Tuomo: “Na ja, die Alben sind nicht wirklich thematisch vernetzt, aber ich musste eine Entscheidung treffen, wie mein neues Album klingen sollte, und ich wollte mich einfach nicht zu sehr vom ersten Album wegbewegen.“

 

Michael Arens: “Die Frage muss erlaubt sein: wie kommt man als junger Finne an diesen authentischen Soul, an dieses grundsolide, authentische Gefühl für das Genre Soul?“

 

Tuomo: “Ich weiß es nicht wirklich. Das ist schwer zu sagen. Ich habe schon immer alle möglichen Musikstile gehört, habe meine Musikkarriere aber eigentlich als Jazz-Pianospieler angefangen. Auf dem Wege habe ich mich dann irgendwann dem Soul zugewandt. Das hat mich mit den Jahren immer mehr gepackt. Ich habe dann sogar in mehreren Bands gespielt, die für mich eine Art Quintessenz darstellten in Bezug auf Soul. Es waren eigentlich Nu Soul-Bands. Und so bin ich an das ganze Soul-Zeug gekommen. An dem Punkt habe ich mich auch entschieden, mehr zu singen…“

 

Michael Arens: “Wo wir beim Gesang sind. Immer wieder erinnert mich das Musikgefühl hinter deinem neuen Album an die besseren Alben von Al Green, an Al Green überhaupt. Richtig?

 

Tuomo: “Ja, er ist ein fantastischer Sänger und hatte großen Einfluss auf mich. Ich mochte immer den Sound seiner Soul-Alben. Er ist einer meiner Favoriten, obwohl ich nicht alle seine Alben mag. Das letzte Album gefiel mir gut. Es hat dieses gewisse Etwas. Al Green hat eine große Balance in seiner Stimme. Ich mag das. Soulful.“

 

Michael Arens: “Andereseits klingt “If It Doesn’t Hurt You“ vom neuen Album in weiten Teilen wie eine Prince-Ballade. Habe ich wieder ins Schwarze getroffen?“

 

Tuomo: “Na ja, ich war ein Riesen Prince-Fan, und ich habe zu Hause immer zu seinen Songs mitgesungen. Und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich seine Sachen besser singen kann, als die meisten Sänger, die ich kenne.“ (lacht)

 

Michael Arens: “Gehen wir mal zwei Jahre zurück. Der gigantische kommerzielle und künstlerische Erfolg deines Debütalbums “My Thing“ muss dich beeindruckt, vielleicht überwältigt haben. Hat es dich auch überrascht?“

 

Tuomo: “Ja, das war schon irgendwie eine Überraschung. Ich habe natürlich schon erwartet, dass die Menschen es lieben oder zumindest mögen. Andererseits hatte ich zuvor bereits an zehn verschiedenen Alben anderer Künstler mitgewirkt, habe viele Jahre lang mit vielen verschiedenen Bands gearbeitet. Es fühlte sich einfach nach dem nächsten, logischen, richtigen Schritt an. Irgendwann hatte ich einfach diese große Zahl an Songs, die irgendwie nicht für meine anderen Bands passten. Ich habe sie dann einige male selbst live auf die Bühne gebracht und habe mich dann entschieden, ein Album zu machen. Das war’s.“

 

Michael Arens: “Zurück zum Thema. Ein ganz wichtiger Aspekt vom neuen Album “Reaches Out For You“ sind die Bläser.“

 

Tuomo: “Ich habe alle Arrangements selbst gemacht, hatte viel Zeit, über die ganzen Bläser-Arrangements nachzudenken, damit ich den Big Sound bekomme, den ich wollte. In letzte Sekunde brauchte ich ganz dringend noch einige French Horns. Ich wollte das schon beim ersten Album, es kam aber nicht mehr dazu. Bei Bläsern muss man sich vorher alles genau überlegen, statt es einfach zu tun. Zum Glück war mein Budget wie schon beim ersten Album unglaublich hoch. Ich bin sehr teuer. (lacht) Mein Dank gilt da meiner Plattenfirma, die mir immer freie Hand gelassen hat.“

 

Michael Arens: “Das machte sicher den “Big Sound“ des Albums erst möglich…“

 

Tuomo: “Ich wusste, bevor ich mit den Aufnahmen an dem neuen Album begann, dass ich dieses Symphonic Soul Feeling wollte. Jede Sequenz wurde genauestens durchdacht.“

 

Michael Arens: “Reaches Out For You“ beweist mir ohne jeden Zweifel, dass Du ebenfalls ein großer Freund von Alben als abendfüllendes Erlebnis bist. Du mekrst, das Thema fasziniert mich…“

 

Tuomo: “Ja, ich bin, genau wie Du, ein Album-Typ. Besonders, als ich jünger war, und eine Menge Prog-Rock hörte, wo Du dir ein Album einfach komplett anhören musstest, da es nur den einen langen Song pro Seite (Vinyl, die gute alte Schallplatte, Anm. d. Redaktion) gab. (lacht) Aber ich lese ebenfalls sehr gerne all die Dinge wie Texte, die Danksagungen… das war mir immer sehr wichtig. Ich habe das Gefühl, dass es mir wichtig ist, weil ich Old School bin. (lacht) Alben werden vermutlich in der Zukunft nicht mehr so wichtig sein, wie sie mir sind. Manchmal macht mich diese Entwicklung traurig, aber die Dinge müssen halt voranschreiten. So ist das eben.“

 

© Michael Arens

 

 

Aktuelles Album:

Tuomo -

Reaches Out For You

(Texicalli Records/Jupiter/

OUR Distribution)

 

Ebenfalls erhältlich:

Tuomo - My Thing

(Texicalli Records/Jupiter/

OUR Distribution)

 

   

 

 
   

 

 

 

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