CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

Missy Andersen - Missy Andersen (Main Squeeze Records)

Missy Andersen - Missy Andersen (Main Squeeze Records)

Die in Detroit geborene Missy Andersen machte bereits früh Erfahrung als Sängerin, war unter anderem Support für Cissy Houston, bis sie Anfang der Neunziger Jahre Earl Thomas traf, der sie zu einem Mitglied der in Nordamerika sehr populären Juke Joint Jezebelles machte, einem Quartett, dass sich Soul, Gospel und Blues gleichermaßen auf die Fahne geschrieben hatte.

Die Jezebelles tourten durch Nordamerika und Europa, wo sie unter anderem  zusammen mit Ray Charles, B.B. King oder der Robert Cray Band auf der Bühne standen. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Leadsängerin der Formation Tell Mama kam es schließlich und endlich wie es so kommen musste – Missy veröffentlichte nach vielen Jahren ihr Debütalbum unter eigenem Namen.

“Missy Andersen“ ist, trotz eines Debüts, ein erwachsenes Album, das an der Oberfläche zu einem Großteil dem Trend des aufgeblühten Sixties Soul folgt. Die nur acht Titel besitzen zwar immer wieder die Tiefe von erlebten Bluesgeschichten, folgen aber stilistisch klar dem klassischen Soul-Strickmuster.

Nur im letzten Titel, “Stand Up And Dance“ kommt die Anleihe bei Blues und Roots richtig durch. Das Album ist überaus kurzweilig, und zwar nicht nur wegen der kurzen Laufzeit. Das Zuhören macht Spaß, Andersens Gesang ist eindeutig, vorantreibend, aber nie nervig.

Dabei schafft es Missy, ihr Debütalbum eine ganz eigene Schönheit zu verschaffen, was zum Teil sicher ihrem Mann und zugleich dem Produzenten des Albums zu verdanken ist, Gitarrist und Bandleader Heine Andersen.

Zwei der Titel sind selbst geschrieben, “New Feet“ und der letztere, bereits erwähnte, Song “Stand Up And Dance“ – eine Reminiszenz an Missy Andersens unbedingten Blues-Hintergrund. Ein sehr gelungenes Album.

© Dr. Chuck

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