MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves |
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CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW |
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Chamber Soul - Philadelphia Songs (Chamber Soul) |
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Chamber Soul - Philadelphia Songs (Chamber Soul)
Also das verwirrt mich jetzt doch. Der Bandname schreit nach Soul, beinhaltet diesen sogar im Namen, auch das “Philadelphia“ im Song deutet zunächst klar in Richtung Philly Soul, und das Cover ist ein einziges Sammelsurium aus Reminiszenzen an die schönste Musikrichtung der Welt - Soul.
Wäre da nicht die Musik selbst, denn die ist so überhaupt nicht Soul. Oder doch zumindest nur zu einem kleinen Prozentsatz. Zugegeben, Brandy Butler, Sängerin der schweizerischen Formation, hat extrem viel Soul in ihrer Stimme und schafft es, die Songs mit dem richtigen Schmiss und professioneller Kontrolliertheit zu interpretieren.
Doch leider hat die Musik wie gesagt praktisch kaum etwas mit Soul zu tun. Ich höre Blues, ich höre Singer/Songwriter, sogar Boogie Woogie und, so abwegig es klingen mag, Dixieland kommt mir in den Sinn.
Das alles ist eigentlich richtig gut gemacht, hat einen sehr sparsamen, aufgeräumten, akustischen Anspruch, der seine Qualitäten und seine Daseinsberechtigung hat. Aber ich komme einfach nicht über die (bewusste?) Irreführung mit der Soul-Sache mit. Nun gut.
Konzentrieren wir uns also wieder auf das eigentlich Interessante: die Musik. Die ist nämlich durchaus gelungen, besonders unter dem Aspekt, dass die Songs allesamt von Chamber Soul selbst geschrieben und arrangiert wurden, und zusammen mit Chamber Soul-Mitglied René Mosele (drittes und finales Mitglied des Trios ist Roman Hosek) selbst produziert wurden.
In der Presseinfo finde ich weitere Hinweise zum Soul-Bezug: Philadelphia ist die Heimatstadt von Chamber Soul-Frontfrau Brandy Butler. Von “Retro Soul Unplugged“ ist da die Rede, aber auch von Judy Garland, was nun widerrum meine Sichtweise bestätigt.
Doch ich halte mich schon wieder mit dieser Stilfrage auf. Lassen wir lieber die Musik auf uns wirken. Denn verdient hat es das Album trotz meiner nachhaltenden Verwirrung unbedingt.
© Holger S. Jansen |
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