MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN

 

 

 

 

 

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Michael Arens' SOUL TRAIN - Germany's Soul Music-Magazine Nr.1! (www.soultrainonline.de)

 

 

 

MICHAEL ARENS' SOUL TRAIN - Your monthly Mag for Soul, Funk, RnB, Smooth Jazz & Urban Grooves

 

CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

 

 

 

 

Various - D-Funk-Funk, Disco & Boogie Grooves From Germany 1972-2002 (Marina Records/Indigo)

 

 

 

 

Es gibt viel zu sagen über die Musik auf “D-Funk”. Denn das “Album des Monats November 2009“ bedient so viele verschiedene Lagen des Bereiches, der aus Soul, Funk, Jazz, Disco, House, Psychedelic Rock, Experimenteller Instrumentalmusik, Soundtrackgefühl, Easy Listening und Electronica heute lediglich als Groove eine nachvollziehbare Existenzberechtigung besitzt, dass jeder der 18 Songs intensiver Behandlung bedarf.

 

Trotz dieser stilistisch weit umfassenden Darstellung der Musik von “D-Funk“ ist es eben das Gefühl selbst hinter vokalen und instrumentalen Perlen von The Poets Of Rhythm (“Plus Plus“), dem Lee Armstrong Express (“Chicken N Waffles“), Montana Chromeboy (“War On The Bullshit“) oder Ganymed (“Future World“), um einige der bekannteren Namen zu erwähnen, dass das Oeuvre ausmacht.

 

Überraschend dabei sind auch Namen, die man auf einer CD (das Album ist übrigens auch in wunderschön hochwertiger Vinyl-Pressung als Doppel-LP zu haben) mit dem Richtungsweisenden Untertitel “D-Funk-Funk, Disco & Boogie Grooves From Germany 1972-2002“ vordergründig zunächst mal wohl nicht vermutet hat: James Last gibt sein “Bolero ’75“ und sogar, eigentlich ein absolutes No-Go, Boney M. überzeugen ohne wenn und aber mit “Dancing In The Streets“ - ein verstecktes Talent, dass der Marionettenformation von Frank Farian erst heute, mit gehörigem Abstand, entsprechende Tiefschichtigkeit abverlangt (der SOUL TRAIN berichtete).

 

Wo die Schnittmenge zur bewussten Zerreisprobe wird, sind Titel aus dem unfreiwillig extrem funkigen New Wave-Bereich der frühen Achtziger Jahre: so findet sich neben “14 Tage“ von Fehlfarben eines der Highlights der Mega-Kompi, das fast vergessene “Dispo Funk“ der Berliner Formation Zatopek, deren Sound mich am ehesten an A Certain Ratio erinnert. Nebenbei sei erwähnt, dass die Tatsache, dass mein Cousin Uwe Arens (www.uwearens.de) Bassist der recht kurzlebigen aber überaus unvergessenen Zatopek-Band war, nichts mit der hiesigen Bewertung des “D-Funk“-Albums zu tun hat. Oder doch? Sei’s drum. Denn das Album hat es ohne wenn und aber an die heutige Spitze unserer Rezensionen geschafft.

 

Und dann sind da noch Songs wie “Kirschblüte“ von Veronika Fischer & Band, dem man alleine vom Titel diesen schmissigen, bissigen Groove niemals zugetraut hätte, wäre es nicht wichtiger Teil dieser Kompilation. Weiteres Material kommt von The Whitefield Brothers, Family 5, Discotizer & Supermax oder Stolen Property, um nur einige wenige weitere zu erwähnen.

 

Wer nun immer noch einen roten Faden für die tatsächlich richtig affencoole Klangfarbe von “D-Funk“ sucht, sei mit Psychedelic Fusion-Funk hier wohl am ehesten gedient. Denn nicht mehr und nicht weniger bringen die Stücke der höchstgradig stimmig konzipierten und kompilierten Platte.

 

Mehr noch: trotz der riesigen Schwankungen in den Veröffentlichungsjahren klingen die Stücke extrem zusammengehörig und sind im weitesten Sinne das, was die englische Sprache so treffend als catchy bezeichnet.

 

“D-Funk“ groovt, knarzt, peitscht und wummert auf allen Ebenen, die Streicher umhüllen den oft bombastischen Groove, futuristisch anmutende Soundbasteleien legen eine Art Flokati-Soul in die Boxen und in die Herzen der geneigten Konsumenten.

 

Dass alle Stücke, der Albumtitel verrät es gleich zweimal, aus deutscher Produktionen stammen, macht mich irgendwie stolz. Von wegen Steif wie ein Brett - Deutsche können es also doch, groovy sein.

 

Als Sahnehäubchen gibt es ein vor Informationen und Coverabbildungen platzendes Booklet, dass die Geschichte aller Songs, der entsprechenden Künstler und Bands sowie die eigentliche Inspiration hinter der Albumidee detailliert darstellt.

 

“D-Funk“ gehört schlicht und ergreifend in jeden echten, vermeintlich wertvollen Plattenschrank. Der SOUL TRAIN verbürgt sich.

 

© Michael Arens

 

 

 

 

Album des Monats

November 2009:

Various -

D-Funk-

Funk, Disco & Boogie Grooves

from Germany 1972-2002

(Marina Records/Indigo)

 

 

 
 

 

 

 

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