CD-BESPRECHUNG / CD-REVIEW

BooBoo’s SoulShack - Axel Prasuhn presents: BooBoo’s SoulShack (T’n’T Productions/Peppertone Records)

BooBoo’s SoulShack - Axel Prasuhn presents: BooBoo’s SoulShack (T’n’T Productions/Peppertone Records)

Liegt es daran, dass die Tage kürzer und kälter geworden sind, oder schlichtweg an der Zeitlosigkeit von “Axel Prasuhn presents: BooBoo’s SoulShack“, dass die Welt beim Hören einfach still zu stehen scheint?

Spätestens beim Anklingen des zweiten Stückes “Almost Like Being In Love“ verwandelt sich der hektische Alltag in eine nostalgische Schwarz-Weiß-Welt, Szenen einst gesehener Filmklassiker vergegenwärtigen sich dem Inneren Auge, Humphrey Bogart bittet Sam, es noch einmal zu spielen, Cary Grant klettert über Nizzas Dächer.

Schnell kristallisiert sich die Interpretation des Evergreens, dessen Anfang stark “Tequila“ ähnelt, zum eingängigen Favoriten des Albums. In Manier von Gentlemen der alten Schule wie Frank Sinatra oder Dean Martin flirtet der einst als schwärzeste Stimme Deutschlands bezeichnete Sänger Axel Prasuhn spitzbübisch mit dem Hörer, seine charismatische Stimme dominiert schwerelos über der Rhythmusgruppe.

Neben Stücken wie diesen bietet BooBoo’s SoulShack eine Auswahl an Soul-, Jazz- und Funk-Klassikern der vergangenen 40 Jahre, etwa von Bill Withers, Herbie Hancock oder The Crusaders.

Die neue Version von George Bensons “Feel Like Makin' Love“, ausgelegt als swingende Blues-Jazzmischung, bleibt Geschmacksache, wurde doch die für das Stück charakteristische sexuelle Subtilität und Sanftheit beinahe ausgelassen.

Nicht nur bei diesem und den rein instrumentalen Stücken hat der Swing ein Wörtchen mitzureden und trägt dazu bei, dass sich viele Titel des Quintetts “groß“ anhören.

© Lisa Stein

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